Große Allegorien können für große Probleme sorgen. Bei den Paraden im Sambódromo São Paulos haben sich die Aufbauten eines der allegorischen Wagen bei der Ausfahrt in die Straße überspannende Stromkabel verfangen.
Bis zur dritten Parade der Elite-Sambaschulen der Megametropole lief alles glatt. Dann kam es zu Problemen. Nachdem die allegorischen Wagen die Samba-Avenida verlassen hatten, sollten sie eigentlich das Feld räumen, um Platz für die nachkommende Samba-Schule zu schaffen. Der erste allegorische Wagen der Dragões da Real hing allerdings plötzlich in Stromkabeln fest.
Eigentlich hätte dies nicht passieren dürfen. Die Höhe des Wagens lag innerhalb der vorgegebenen Regeln, wie es hieß. Vom Elektrounternehmen hieß es ebenso, dass die Strommasten und Kabeln den Normen entsprechen würden und sogar noch höher als üblich ausgelegt seien. Theoretisch hätte es deshalb keine Probleme geben dürfen.
Aufnahmen zeigen indes durchhängende Kabel. Vermutet wird, dass dies durch den Sturm und die starken Regenfälle der vergangenen Wochen verursacht worden sein könnte. Um das Problem zu beheben musste der Strom kurzfristig für das Abmontieren der Aufbauten abgestellt werden.
Teilweise waren die Zuschauerränge deshalb im Dunkeln. Auch die automatische Zeitmessung fiel aus. Zu allem Unglück verfing sich dann auch noch ein anderer Wagen auf einer Ausweichstraße in den Ästen der Bäume.
Die Sambaschule Mancha Verde konnte wegen des Rückstaus der allegorischen Wagen erst mit einer Verzögerung von etwa einer Stunde ins Sambódromo einziehen. Gemessen wurde ihre Zeit per Hand mit einer Stoppuhr. Weil die angrenzenden Straßen nach der Parade Mancha Verdes immer noch nicht geräumt waren, musste die Sambaschule zudem vorübergehend ihre Wagen in der Auslaufzone parken.
Dragões da Real wird mit keinen Strafpunkten rechnen müssen, da der Zwischenfall erst nach dem Verlassen des Sambódromos aufgetreten ist. Geben wird es nach dem Karneval wohl aber einige Diskussionen, unter anderem über die Verlegung der Stromkabel unter Erde. Das ist eigentlich schon seit Jahren vorgesehen.