Nach zwei Jahren Pause haben die Elite-Sambaschulen Rio de Janeiros im Sambódromo Marquês de Sapucaí wieder für abwechslungsreiche Paraden gesorgt. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Ehrung des an Covid-19 verstorbenen Komödianten Paulo Gustavo.
Paulo Gustavo stand für „Alegria“, Freude und Frohsinn. Den hat die 4. Sambaschule in dieser Nacht – São Clemente – mit ihrer Ehrung Paulo Gustavos auf die Samba-Avenida gebracht. Der 42-Jährige war einer der beliebtesten Komödianten Brasiliens.
Im Mai 2021 ist er an Covid-19 gestorben. Mit ihrer Parade hat São Clemente seinen Freunden und Fans die Fröhlichkeit in Erinnerung gebracht, für die der Komödiant zu Lebzeiten gesorgt hat. Sie steht aber auch als Trost für die hundertausenden Brasilianer, die während der Pandemie geliebte Menschen verloren haben.
Mit Alas und Allegorien hat die Sambaschule nicht nur Werdegang und Werke Paulo Gustavos gezeigt, sondern auch darüber spekuliert, wie der Himmel ihn wohl empfangen hat. Die ihn begleitenden Engel sind dabei nicht nur im Himmel, auf dem allegorischen Wagen geblieben, sondern wurden ebenso zum Publikum herabgelassen.
Paulo Gustavo hat Feste, Fröhlichkeit und die Zusammenkunft mit Freunden geliebt. So waren auch bei der Parade dutzende Freunde und Kollegen von ihm mit dabei. Seine Mutter, die der Künstler in dem erfolgreichen Theatherstück „Minha mãe é uma peça” und dem gleichnamigen Film verewigt hat, saß gleich bei der Frontkommission auf dem Wagen. Auch sein Lebenspartner Thales Bretas tanzte auf einem der Wagen mit.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es jedoch. Schon bei der Aufstellung gab es Probleme mit dem Wagen des Abre Alas. Auf der Avenida kam dann die Parade ins Stocken, weil einer der Generatoren des allegorischen Wagens der Frontkommission ausgefallen war. Die Sambatänzer und Teilnehmer ließen sich davon aber nicht aufhalten, die Fröhlichkeit zu versprühen, für die der Komödiant bekannt war.