Das Brasilianische Fremdenverkehrsamt nutzte die Gelegenheit des Rio+20-Gipfels im Juni zu einer Umfrage unter internationalen Journalisten und Delegationen, wie sie den Stand der brasilianischen Vorbereitungen auf die Fussball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 einschätzen. 80 Prozent der befragten Personen finden, dass Brasilien 2014 bereit sein wird, die WM auszurichten.
Verbesserungsbedarf gibt es nach Ansicht der Befragten bei Preisen, Sprachkenntnissen und Infrastruktur. Vor allem bei der Infrastruktur liegt noch viel Arbeit vor Brasilien. Das Land ist sich dieser Herausforderungen bewusst und geht sie engagiert an.
Für Embratur-Präsident Flavio Díno bestätigen die Ergebnisse der Umfrage, dass Brasilien auf dem richtigen Weg ist. “Die Umfrage hat uns ausserdem gezeigt, welche wichtige Rolle die Schönheit der brasilianischen Natur und die Gastfreundlichkeit der Brasilianer für alle Befragten einnimmt“, freut sich Díno. 97 Prozent der Befragten würden gerne wieder nach Brasilien reisen.
Grün heisst die Devise
Die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft 2014 und die Olympiade 2016 finden im Rahmen eines Langzeitprogramms statt, bei dem die unterschiedlichsten Initiativen sicherstellen sollen, dass Rio de Janeiro auch in Zeiten der grossen Sportereignisse und damit steigenden Urlauberzahlen nachhaltig wachsen kann. Bis 2016 sollen die CO2-Emissionen der Stadt um 16 Prozent im Vergleich zu 2005 gesenkt werden, bis 2020 sogar um 20 Prozent.
Gleichzeitig wird in die Wiederaufforstung investiert und der umweltfreundliche öffentliche Nahverkehr gefördert. So können zum Beispiel an 60 Stationen, etwa an der Copacabana, Leihfahrräder ausgeliehen werden. Das dichte Netz an Fahrradwegen und speziellen Spuren für Radfahrer soll erweitert werden und so nach und nach die ganze Stadt radfahrerfreundlich machen.
Nicht zuletzt seine Bemühungen um ein Gleichgewicht zwischen der Weiterentwicklung einer modernen Metropole und der nachhaltigen Erhaltung und Förderung ihrer Natur und ökologischen Vielfalt haben Rio de Janeiro kürzlich den Titel eines UNESCO-Weltkulturerbes im Bereich Kulturlandschaft eingebracht – als erster Stadt überhaupt.
Brasilien putzt sich raus
Brasilien arbeitet daran, sein Wirtschaftswachstum mit sozialer Verantwortung und Umweltschutz zu kombinieren. Die Regierung ist dabei, die Nationalparks in der Nähe der 12 Austragungsstädte der WM für den Ökotourismus umzustrukturieren. Ausserdem arbeitet sie eng mit der FIFA zusammen, die ihre Erfahrungen mit bei vergangenen Turnieren durchgeführten Umweltprogrammen einbringt. So mussten erstmals schon für die Finanzierung des Baus der Stadien Umweltzertifikate vorgelegt werden. Ausserdem soll der Ausstoss von CO2-Gasen verringert oder ausgeglichen, und die Energieeffizienz gewährleistet werden.
Die Fussball-WM in Brasilien ist damit die erste mit einer nachhaltigen Planung – eine einzigartige Möglichkeit, die internationalen Besucher und Fans zu sensibilisieren. Brasilien ist fest entschlossen, diese Chance zu nutzen und sich als Land nicht nur mit einer unvergleichlichen Natur zu präsentieren, sondern auch mit der Entschlossenheit, diese so ursprünglich wie nur möglich zu erhalten – wenn die Welt zur WM 2014 nach Brasilien blickt, und lange darüber hinaus.