Rio de Janeiro, 12. Juni 2012 Die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung, besser bekannt als Rio+20, steht in den Startlöchern. Vom 13. bis 22. Juni werden im Kongresszentrum Riocentro im Süden von Rio de Janeiro die UN-Mitgliedsstaaten über die Zukunft der Erde beraten. Vor allem die „Green Economy“ dürfte im Fokus der zahlreichen Verhandlungen stehen.
Glaubt man den Verantwortlichen, so wird Rio+20 das grösste Zusammentreffen, was die Welt je gesehen hat. Über 170 Delegationen haben sich angemeldet, rund 100 Staats- und Regierungschefs haben ihre Teilnahme angekündigt. Zudem finden über 500 Nebenveranstaltungen der Zivilgesellschaft statt, um auf ein Umdenken in Umwelt- und Wirtschaftspolitik aufmerksam zu machen. Aber auch die soziale Gerechtigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte dürfte auf der Mammutkonferenz thematisiert werden.
Bereits seit dem 05. Juni ist das Kongresszentrum fest in der Hand der Vereinten Nationen. Innerhalb des Areals sorgt die UN-Polizei für Ruhe und Ordnung, zudem behalten an allen Ein- und Ausgängen der fünf Pavillons unzählige Sicherheitsbeamte die Anwesenden im Auge. Rund um Riocentro patrouilliert ein gigantisches Aufgebot von Polizei und Militär. Entlang des Zauns stehen alle 50 Meter mehrere schwer bewaffnete Soldaten, Hubschrauber beobachten die Situation aus der Luft.
In den Konferenz- und Pressebereichen wird derweil noch fieberhaft gearbeitet. An manchen Stellen fehlt noch Teppichboden, anderswo werden Computer installiert oder Monitorwände aufgebaut. Zudem sind die großen Medienanstalten fieberhaft mit der Installation des eigenen Equipments beschäftigt. Auch im Gastronomiebereich zeigt sich am Vortag des Spektakel bereits mehr Betriebsamkeit. Ob ein Kaffee, ein Sandwich oder ein ausgiebiges Mittagsmahl am Buffet: für jeden Hunger und fast jeden Geldbeutel ist etwas käuflich zu erwerben.
Das BrasilienPortal wird die ganze Konferenz über vor Ort begleiten. Den Fokus möchten wir allerdings weniger auf das noch heiss diskutierte Abschlußdokument richten, sondern mehr auf die Forderungen und Wünsche der indigenen Völker Brasiliens und Lateinamerikas legen. Daher wird das dreiköpfige Team vor Ort selbstverständlich auch über die Rio+20-Dialoge in Hinblick auf nachhaltigen Umweltschutz sowie den mit Spannung erwarteten „Volksgipfel“ der Zivilgesellschaft berichten.