Mehr als 1.500 Menschen vornehmlich indigener Abstammung haben am Dienstag (19.) am Strand von Flamengo in Rio de Janeiro in Brasilien mit ihren Körpern ein riesiges Symbol erstellt. Mit der spektakulären Aktion wollen zahlreiche Indianergemeinschaften auf die Wichtigkeit von frei fließenden Flüssen, sauberen Energieressourcen wie Solarenergie sowie der Kraft der indigenen Bevölkerung als Beitrag zur Lösung von Klimaproblemen hinweisen.
Der Spruch „Rios para a vida“ („Flüsse für das Leben“) sollte dabei nicht nur an die Bedeutung der Gewässer für die Menschen erinnern, sondern auch an die Notwendigkeit, sie zu schützen. Symbolfigur des Protestes war der legendäre Indianerhäuptling und Umweltaktivist Raoni vom Stamm der Kapayó.
Er nahm ebenfalls an der Aktion teil und erinnerte an die Notwendigkeit eines Ressourcenschutzes. Dabei sprach sich erneut gegen Belo Monte aus, das bisher größte Wasserstaudammprojekt im Amazoniengebiet Brasiliens. „Ich bin über alle Menschen besorgt, die leiden, weil sie ihr Land und ihre Heimat verlieren werden“ so Raoni. Der weltweit bekannte Indio betonte, dass die Lebensgrundlage der Indianer unbedingt respektiert werden müsse. Es sei jedoch auch notwendig, parallel dazu den Schutz der natürlichen Ressourcen voranzutreiben.
„Wir haben unsere Lektionen aus der Vergangenheit gelernt“ betonte in diesem Zusammenhang Paul Horsman, Direktor einer globalen Kampagne zur Klimarettung. An der Aktion beteiligten sich neben zahlreicher Indianerorganisationen auch Teilnehmer des Volksgipfels, der größten Gegenveranstaltung zur UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung Rio+20, die noch bis zum 22. Juni im Riocentro im Stadtteil Barra de Tijuca stattfindet.