Die Eintrittskarten sind längst ausverkauft und die ersten Musiker bereits nach Rio de Janeiro gereist. Auch die Fans stehen schon bereit. Schließlich beginnt am Freitag (2.) eins der größten Musikfestivals der Welt: Rock in Rio. 300 Shows mit 1200 Musikern und Künstlern stehen auf dem Programm. Sie werden an den sieben Festivaltagen für über 500 Stunden Musikspektakel sorgen. Rock-in-Rio-Gründer Roberto Medina verspricht das „größte und beste Rock in Rio aller Zeiten“.
Den Auftakt geben am 2. September Iron Maiden, Dream Theater, Gojira und Sepultura gemeinsam mit dem Brasilianischen Symphonieorchester. Post Malone, Marshmello, Alok, Justin Bieber, Demi Lovato, Guns N’Roses, Måneskin, The Offspring, Green Day, Billy Idol, Coldplay sind weitere der vielen Attraktionen und brasilianische Musikgrößen wie Iza, Ivete Sangalo oder Dragstar Gloria Groove, die vom 2. bis zum 4. und 8. bis zum 11. das Publikum begeistern werden.
Aber nicht nur die Musik ist Bestandteil des Festivals. Im Olympischen Park Rio de Janeiros wurden 385.000 Quadratmeter in die Cidade do Rock verwandelt, ausgestattet mit mehreren Bühnen, Gourmet-Bereich, Riesenrad, Achterbahn, Seilrutsche, Wasserspiegeln, Rota 85, Gameplay Arena und der Rock Street. Die präsentiert sich dieses Jahr im mediterranen Design.
Auch die 2019 erstmals aufgebaute Cidade Favela wird es wieder geben, noch „glänzender“, wie es im Programm heisst. Dort werden Künstler aus den Favelas Rio de Janeiros mit den verschiedensten Kunstgattungen das Publikum unterhalten und ihre Werke vorstellen.
Während auf den großen Bühnen wie Palco Mundo oder Palco Sunset die Stars ihre Fans in den Bann ziehen werden, sind es am New Dance Order 60 DJs aus der ganzen Welt. Sie werden täglich zwölf Stunden ohne Unterbrechung Tanzmusik bieten. Die 65 Meter große Tecnostruktur wartet zudem mit einem 560 Quadratmeter großen LED-Bildschirm auf, Feuerwerken und Lasershows.
Ebenso zum zweiten Mal wird es den Bereich „Nave“ geben mit audio-visuellen Installationen in 360 Grad. Gewidmet ist das Raumschiff dieses Mal der Amazonasregion. Erlebt werden können dort zudem die Werke von über 50 Künstler und Aktivisten aus der Amazonasregion.
Auf der „Rota 85“ können die Besucher in die Zeit zurückreisen, hin zur ersten Ausgabe von Rock in Rio. Eine Besonderheit verspricht auch „Uirapuru“. Im Mittelpunkt steht dort die Geschichte eines Indios, dem die Heirat mit der Tochter eines Pajés verwehrt wurde. Um sie dennoch täglich zu erfreuen, verwandelt er sich in den Vogel Uirapuru.
Erzählt wird die Geschichte in Musicalform. 40 Balletttänzern und 30 Musiker werden das Publikum in eine andere Welt entführen. Rock-in-Rio-Erfinder Roberto Medina hat sich aber noch eine Besonderheit einfallen lassen. Als Bühne dient ein eigens aufgebauter, 40 Meter hoher Wasserfall, in dem sich pro Stunde 200.000 Liter Wasser ergießen.
In Rio de Janeiro findet das Festival zum neunten Mal statt. Seine Premiere gab Rock in Rio 1985. Mittlerweile zählt es zu den größten Musifestivals der Welt und gilt als Marke. Laut den Angaben auf der offiziellen Site von Rock in Rio ist das Festival seitdem 20 mal ausgetragen worden, und das nicht nur in Rio de Janeiro, sondern ebenso in Lissabon, Madrid und Las Vegas.
Über zehn Millionen Menschen haben es bei den 20 Ausgaben weltweit genossen, zwölf Millionen Fans haben die Spektakel online verfolgt. Für die Unterhaltung standen dabei über 2.300 Musiker und Bands auf den Bühnen. Erwartet werden dieses Jahr an jedem Festivaltag etwa 100.000 Besucher.
Seit 2016 setzt sich Rock in Rio zudem für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes ein. Beim Kauf der Eintrittskarten kann gleichzeitig ein Baum gespendet werden. 73 Millionen Bäume sind auf diese Weise bereits garantiert worden. 28.000 Hektar Regenwald wurden auf diese Weise bereits wieder bewaldet.