Am Freitagabend Ortszeit sind in London offiziell die Olympischen Spiele 2012 eröffnet worden. Unter den Augen von Königin Elisabeth II. und der brasilianischen Staatspräsidentin Dilma Rousseff zogen während der mehr als dreieinhalbstündigen spektakulären Eröffnungsshow auch zahlreiche Olympiateilnehmer aus dem größten Land Südamerikas ins Stadion ein.
Allen voran der knapp 120 Athleten, die für Brasilien an der Eröffnungszeremonie teilnahmen, trug Springreiter und Goldmedaillengewinner von Athen 2004 Rodrigo Pessoa die brasilianische Flagge in die mit 80.000 Zuschauern vollbesetzte Arena. Dort war nur wenige Minuten zuvor der begeistert aufgenommene erste Unterhaltungsteil mit viel Artistik, Musik und Tanz zu Ende gegangen. Zu sichten waren in der brasilianischen Delegation Sportler aus den Bereichen Leichtathletik, Basketball der Männer, Boxen, Radfahren, Fechten, Gewichtheben, Rudern, Turmspringen, Tennis, Sportschiessen, Volleyball der Männer und Beach-Volleyball. Rund 257 Athleten aus Brasilien (135 Männer und 122 Frauen) treten bei den diesjährigen olympischen Spielen in insgesamt 32 Disziplinen an.
Nach der Verkündung des symbolischen Eids auf Fairness durch Athleten, Trainer und Wertungsrichter wurde unter großem Beifall die Olympiade 2012 offiziell durch die Queen eröffnet. Kurz darauf flammte endlich die ersehnte Olympische Flamme auf, Sir Paul McCartney beendete die grandiose Show mit dem Klassiker „Hey Jude“, dessen Refrain von mehr als 80.000 Kehlen mitgesungen wurde. Die letzten Worte des weltweit übertragenen Spektakels hatte auch der Beatles-Mitbegründer: „Welcome to London!“
Bereits am frühen Nachmittag hatte sich Staatspräsidentin Dilma Rousseff im Trainingszentrum Crystal Palace mit einigen Athleten getroffen. Rund zwei Stunden lang inspizierte sie die speziell für die brasilianische Delegation errichtete Anlage, unterhielt sich mit den Sportlern, posierte für Fotos und nahm schließlich mit 45 Athleten ein gemeinsames Mittagessen ein. Begleitet wurde sie von NOK-Präsident Carlos Arthur Nuzman, Sportminister Aldo Rebelo, Rios Gouverneur Sergio Cabral und Rios Bürgermeister Eduardo Paes.
Das Trainingszentrum, welches der brasilianischen Delegation exklusiv zur Verfügung steht, wird komplett über das Nationale Olympische Komitee und die brasilianische Sportförderung finanziert. Mit Küchenchefin Roberta Sudbrack wurde zudem eine eigene Köchin wurde mit nach England gebracht, die den Politikern und Athleten ein reichhaltiges Mittagsmahl zubereitet hatte.
Nuzman hob anschließend die Wichtigkeit des Besuchs des Staatsoberhauptes hervor. „Dieser Besuch am Tag der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London ist ein ganz spezieller Moment und großer Motivator für die gesamte olympische Delegation. Sie (Rousseff) war sehr erstaunt und begeistert von den Trainingsbedingungen im Crystal Palace und der vom NOK errichteten Infrastruktur. Wir haben die Möglichkeit, ähnliches in Brasilien aufzubauen, welches unseren Athleten die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ermöglicht“.