Das olympische Feuer brennt. Mit einer Zeitverschiebung von fünf Stunden ist am Donnerstag der feierliche Akt im Hera-Tempel auch in Brasilien neugierig beobachtet worden. In dem durch eine politische und wirtschaftliche Krise gebeutelten Land findet der kurz bevor stehende internationale Sportevent in Rio de Janeiro indes nur langsam Einlaß ins Bewusstsein der Menschen.
IOC-Präsident Thomas Bach sprach davon, dass die Olympiade eine “Botschaft der Hoffnung in schwierigen Zeiten“ sei. Ähnlich drückte es auch der Brasilianer Carlos Nuzman, Präsident des olympischen Organisationskomitees von Rio de Janeiro, aus. Die Sommerspiele werden das Land vereinen und Geschichte machen, ist sich Nuzman sicher.
Seit Monaten sind in Brasilien die Nachrichten von Notizen über Korruptionsskandale, die Auswirkungen der Wirtschaftsrezession und dem Antrag zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens Präsidentin Dilma Rousseffs geprägt. Positive Nachrichten sind da willkommen.
Während am Donnerstag in Griechenland die Fackel mit Hilfe eines Hohlspiegels entzündet wurde, hat das Organisationskomitee Rio 2016 für die Eröffnungszeremonie am 5. August und die Abschlußfeier am 21. August weitere Eintrittskarten online zum Verkauf gestellt.
Insgesamt stehen damit 5,7 Millionen Eintrittskarten zur Verfügung. Verkauft wurden bisher allerdings nur etwa 62 Prozent. Für die Paralympics vom 7. bis zum 18. September sind bisher 25 Prozent der drei Millionen Eintrittskarten verkauft worden.
Spitzenreiter bei der Nachfrage sind die Volleyballspiele. Ein Volleyballspieler war es auch, der als erster Brasilianer das olympische Feuer in Griechenland entgegen genommen hat. Stolz trug der zweifache Olympiasieger Giovane Gávio die mit den an der Geographie und den Farben Brasiliens inspirierte Fackel bei seinem 300 Meter langen Lauf, bevor er sie wieder in griechische Hand übergab.
Jetzt wird der Fackellauf zunächst durch Griechenland gehen und eine Zwischenstaation beim IOC in der Schweiz einlegen bevor sie am 3. Mai von Brasília aus ihre Reise durch 329 Städte des südamerikanischen Landes beginnt.