Olympiade: Rio de Janeiro verspricht trotz Containerklau sichere Spiele

Polícia Militar in RJ - Foto: Tânia Rêgo/Agência Brasil
Polícia Militar in RJ – Foto: Tânia Rêgo/Agência Brasil
Wieder einmal hat die mangelnde Sicherheit in Rio de Janeiro für weltweites Aufsehen gesorgt. Gestohlen wurden Donnerstagnacht zwei Container mit der technischen Ausrüstung der deutschen Fernsehanstalten ZDF und ARD. Währenddessen wird weiter an der Sicherheitspolitik für die olympischen Spiele gearbeitet. Am Dienstag (5.) soll die Sonderaktion ihre Arbeit aufnehmen.

Schon in den vergangenen Wochen sind auf den Straßen Rio de Janeiros internationale Athleten überfallen worden. Jetzt hat es die deutschen Fernsehanstalten getroffen. Beim Transport der technischen Ausrüstung für die Übertragung der Olympiade ins Medienzentrum ist der Schwerlaster auf einer der wichtigsten Zufahrtsstraßen Rio de Janeiros von einer Gruppe Bewaffneter überfallen und gestohlen worden.

Mit einem Großeinsatz konnten Stunden später jedoch Laster und Container in einer Lagerhalle aufgespürt und sichergestellt werden.

Einmal mehr ertönt damit die Frage nach der Sicherheit während der olympischen und paralympischen Spiele. Auch wenn in den vergangenen Jahren die Mordzahlen drastisch reduziert werden konnten, haben im ersten Quartal des Jahres die Raub- und Tötungsdelikte im Vergleich zu 2015 wieder zugenommen. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf eine geschwächte Polizei mit schlechter Ausstattung.

Wegen Finanzproblemen hat der Bundesstaat Rio de Janeiro zudem erst unlängst den Notstand ausgerufen. Vom Staat wurden mittlerweile jedoch weitere Zuschüsse gewährt, dies auch, um die Gehälter der Polizisten während der Olympiade pünktlich bezahlen zu können.

Für den Großevent wurde indes ein spezieller Aktionsplan erstellt, an dem nicht nur die Sicherheitskräfte des Munizips und Bundesstaates sondern ebenso des Landes sowie der Nachrichtendienst beteiligt sind. Verstärkung gibt es auch an den Landesgrenzen sowie zu Meer.

Allein in Rio de Janeiro werden 20.000 Polizisten während der Spiele arbeiten. Hinzu kommen 18.000 Soldaten, die ebenso in den fünf Austragungsorten der Fußballspiele tätig sein werden. Insgesamt sollen 85.000 Männer und Frauen in das Sicherheitsschema eingebunden sein.

Ein eigens eingerichtetes Einsatzzentrum, Kameraüberwachung und ebenso Drohnen werden aktiv sein. Hilfe zur Überwachung kommt auch von einem israelischen Satellit mit hochauflösenden Kameras.

Um mögliche Terroranschläge abzuwehren, werden darüber hinaus Sicherheitsbeamte von 83 Ländern zusammen arbeiten und Informationen austauschen.

Laut Justizministerium wird das Sonderprogramm zur Sicherheit während der olympischen und paralympischen Spiele am 5. Juli anlaufen. Von offizieller Seite werden Zwischenfälle zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, dennoch aber “sichere Spiele“ versprochen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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