Die Nachwuchsathleten von Rio de Janeiro haben sich am Donnerstag (28.) auf eine kleine Zeitreise begeben. Ausgegraben haben sie eine Urne mit 354 Briefen. Die sind teilweise von ihnen selbst und von Kollegen vor drei Jahren anlässlich der damals noch fehlenden tausend Tage bis zum Beginn der Olympiade geschrieben worden.
Am 9. November 2013 haben die Schüler des Ginásio Experimental Olímpico im Stadtteil Santa Teresa eine Urne mit 354 Briefen bestückt. In diesen haben sie über ihre Wünsche geschrieben und darüber, wie sie sich ihr Leben oder die Welt in tausend Tagen vorstellen, wenn in Rio de Janeiro zum ersten Mal die olympischen Spiele auf südamerikanischen Boden stattfinden.
Mit einer kleinen Feier sind diese nun wieder ausgegraben worden. Mit dabei war auch Carlos Arthur Nuzman vom olympischen Komitee Rio 2016.
Einige der Schriftwerke wurden ausgelost und vorgelesen, unter anderem der von der nun 14-jährigen Helena Stella da Silva Miranda.
Sie hat 2013 geschrieben, dass sie Handballspielerin sein und einmal selbst an einer Olympiade teilnehmen möchte. Beim Vorlesen des Textes bekräftigte sie ihren Wunsch noch einmal. Sie werde ihre Träume nie aufgeben und nicht aufhören zu lernen, so Helena.
Der 16-jährige Yago Nepomuceno hat hingegen bereits einen Teil seiner aufgezeichneten Träume realisiert. Ein guter Schwimmer wollte er sein und seinen eigenen Rekord schlagen. Er hat mittlerweile die Aufnahme beim Schwimmteam des Sportclubs “Botafogo de Futebol e Regatas“ geschafft und bereits seinen ersten Rekord gebrochen.
Das GEO (Ginásio Experimental Olímpico) in Santa Teresa hat als erstes von vier Sportförderschulen in Rio de Janeiro Anfang 2012 seine Arbeit aufgenommen und gilt als Referenz für ganz Brasilien.
Ziel ist es, in der Ganztagesschule die Schulausbildung mit dem Leistungssport zu verknüpfen. Derzeit besuchen 1.700 Jungen und Mädchen die vier Schulen, die mit dem Programm der Olympiade im Bereich Bildung eingerichtet wurden. Um aufgenommen zu werden unterziehen sich die Kinder einem Sporttest.