Enttäuschte Gesichter und auch Buhrufe haben die letzten Minuten des Auftaktspiels der brasilianischen Fußballer begleitet. Obwohl sie einen Spieler mehr auf dem Feld hatten, ist es ihnen nicht gelungen, gegen Südafrika ein Tor zu erzielen. Mit einem bescheidenen 0:0 hat das Spiel vor 68.000 Zuschauern im Mané Garincha-Stadion in Brasília geendet.
Bei der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel hatte der Trainer Südafrikas, Owen da Gama, schon angekündigt, dass sie versuchen wollen, Brasilien zu überraschen. Zudem setzt das Land auf Teamgeist während die Seleção bisher eher durch Individualismus aufgefallen ist.
Eher schwunglos haben die Canarinhos die erste Halbzeit gewirkt. Erst mit dem Platzverweis von Monthobi Mvala in der 14. Minute der zweiten Halbzeit wurden die Mannschaft stärker, die Spielzüge schärfer. Der Südafrikaner hatte in wenigen Minuten zweimal die gelbe Karte erhalten. Doch auch mit einem Mann mehr auf dem Feld ist es den Brasilianern nicht gelungen, ihre etlichen Chancen in ein Tor umzuwandeln.
Zum Schluß hat noch die Nervosität die junge Mannschaft Brasiliens ergriffen. Die setzt sich aus 15 Fußballern unter 23 Jahren zusammen und drei erfahreneren Spielern, dem 24-jährigen Neymar, dem 28-jährigen Renato Augusto und Torwart Weverton.
Trainiert werden sie von dem eher unbekannten Rogério Micale. Der hat seit 2015 die Nationalmannschaft Sub-20 trainiert und nach dem Debakel und Absetzen Dungas erst im Juni das Ruder der olympischen Mannschaft übernommen.
Von den brasilianischen Medien hat es, wie in der Vergangenheit so oft, Kritik gehagelt. Sie haben den Auftritt als “besorgniserregend“, “frustrierend“, “wenig einfallsreich“ eingestuft. Feststeht, dass die Brasilianer noch schwer zulegen müssen, wollen sie ihren Traum vom so lange ersehnten olympischen Gold dieses Mal endlich verwirklichen.
Viel Zeit für Verbesserungen bleibt nicht. Sonntagnacht wird die Seleção im Mané Garrincha gegen Irak antreten.