Ohne Tor, ohne Schwung und ohne Glanz haben die brasilianischen Fußballer für eine weitere Enttäuschung gesorgt. Das Unentschieden gegen Irak erschwert ihre Situation nicht nur bei den Gruppenspielen der Olympiade. Wie sehr sie es sich mit den Fans verscherzt haben, hat ihr Abgang vom Spielfeld gezeigt, der von einem Meer von Buhrufen für sie begleitet war, während Irak von den brasilianischen Zuschauern im Mané Garrincha-Stadion gefeiert worden ist.
Eigentlich haben sie das Spiel dominiert und lag der Ballbesitz rein statistisch gesehen die meiste Zeit bei den Brasilianern. Auch für einige Torchancen haben sie gesorgt. Das Wesentliche ist ihnen jedoch nicht gelungen, den Ball im gegnerischen Netz zu versenken.
Nach ein paar Fehlversuchen und Schüssen an die Pfosten hat sich stattdessen die Nervosität der brasilianischen Spieler gesteigert. Erschwerend kommt hinzu, dass Irak nicht einmal ein besonders starker Gegner gewesen ist.
Schon während des Spiels hat die sichtlich nervöse und unkonzentriert spielende Seleção statt Applaus Buhrufe geerntet. Auch die Anfeuerungsrufe sind eher als Ohrfeigen ausgefallen. Statt dem Chorruf “Neymar“, wie sonst üblich, war dieses Mal “Olé, olé, olá, Marta, Marta“ zu hören, in Anspielung an die erfolgreiche Mannschaft des Frauenfußballs.
Mit den bisherigen Ergebnissen ist ein Weiterkommen bereits fraglich, zumal die Seleção am Mittwoch gegen Dänemark antreten wird, den Gruppenführer. Der vereint vier Punkte auf sich während Brasilien gerade einmal zwei Punkte aufweist. Ein weiteres Unentschieden könnte deshalb dann schon das Aus für die Seleção bei den Sommerspielen bedeuten.