Sie können doch anders. Mit einem blauen Auge sind die Brasilianer an einem vorzeitigen Ausscheiden aus den olympischen Spielen vorbei geschrammt. Gegen Dänemark haben sie mit einem 4:0 gewonnen und sich damit das Weiterkommen in die nächste Phase gesichert.
Die Seleção scheint aufgewacht zu sein. Nach ihren mehr als enttäuschenden und torlosen Auftritten gegen Irak und Südafrika hat sie nun doch noch das Ruder herum gerissen und den Ball gleich viermal im gegnerischen Tor versenkt. Den Auftakt dazu haben die beiden “Gabriels“ geliefert.
Beinahe hat es allerdings so ausgesehen, als würden die Brasilianer an ihren erfolglosen Spielen anknüpfen. Mit einem Aufstöhnen hat das Publikum auf eine von Gabriel Jesus verpasste Torchance reagiert. Wenig später hat dann aber Gabriel Barbosa mit Spitznamen “Gabigol“ für ein erlösendes Tor gesorgt.
Die vorher zu hörenden Buhrufe waren damit verstummt. An ihre Stelle ist der Chor “Eu sou Brasileiro, com muito orgulho“ (Ich bin Brasilianer, mit viel Stolz) getreten.
Völlig gebrochen ist das Eis dann, als der erst 19-jährige Gabriel Jesus das zweite Tor der Brasilianer geschossen hat. Gestärkt wurde das Vertrauen in die Seleção einmal mehr mit dem Tor von Luan in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit.
Damit war der Bann gebrochen und eine brasilianische Mannschaft zu sehen, die wieder mehr wagt und vor allem anders als bisher nicht auf Individualismus setzt, sondern im Kollektiv spielt. Auch Barcelona-Crack Neymar hat sich weniger als Einzelkämpfer gezeigt und dieses Mal auf Teamgesit gesetzt.
Als richtig bekräftigt wurden die von Trainer Rogério Micale vorgenommenen Änderungen noch mit einem vierten Treffer, dem zweiten Tor von Gabigol.
Mit dem Sieg werden die Brasilianer nun in der nächsten Phase am Samtstag (13.) gegen Kolumbien spielen.