Einen Zweikampf im Stabhochsprung haben sich der Franzose Renaud Lavillenie und der Brasilianer Thiago Braz geliefert. Gewonnen hat der erst 22-jährige Braz. Er hat damit nicht nur Gold errungen, sondern mit 6,03 Meter ebenso einen olympischen und auch südamerikanischen Rekord beim Stabhochsprung der Herren gesetzt.
Bei der Leichtathletik am Montagabend (15.) war so ziemlich alles dabei. Zuerst ist ein starker Wind über das Stadion gefegt. Dann setzte ein starker Regen ein. Kurz später gab es Probleme an den Geräten. Mit zwei Stunden Verspätung kam Thiago Braz aber doch noch zum Einsatz.
Der hat in der Vergangenheit Probleme gezeigt, unter starkem Druck zu springen. Bei den Pan-Amerikanischen Spielen in Toronto ist ihm keiner der Sprünge gelungen. Die Weltlmeisterschaft in Peking nur einen Monat später hat er lediglich auf dem 19. Platz weit entfernt vom Finale abgeschlossen. Vorzeitig ausgeschieden ist er auch Anfang dieses Jahres bei der Indoor-WM in Portland.
Beinahe hat es auch in Rio de Janeiro so ausgesehen, als wäre Thiago Braz dem Druck nicht gewachsen. Dabei war er mit 5,92 Metern der Rekordhalter Südamerikas. Seinen ersten Versuch mit 5,75 Meter hat er verpatzt.
Der zweite Versuch gelang ihm. Die von Lavillenie vorgelegten 5,85 Meter hat er dann mit Bravour gemeistert. Als der Franzose auf 5,93 Meter auflegen ließ, brachte Braz zunächst die Stange zum Fallen. Der zweite Versuch gelang ihm wiederum. Mittlerweile waren nur noch er und Lavillenie im Kampf um den besten Platz.
Lavillenie forderte Thiago mit 5,98 Meter heraus. Beide haben die Markierung ohne Probleme übersprungen.
Dann war es an Thiago seinen französischen Rivalen herauszufordern. Er ließ die Stange auf 6,03 Meter legen. Ein so hoher Sprung war dem Brasilianer bisher noch nie gelungen, während Lavillenie den Weltrekord mit 6,16 Metern hält. Beiden gelang der erste Sprung nicht. Beim zweiten schaffte Thiago die 6,03-Hürde allerdings spielend, im Gegensatz zu Lavillenie.