Martine Grael und Kahene Kunze haben als einzige des brasilianischen Seglerteams eine Medaille geholt und die ist auch noch aus Gold. Schon während der Vorregatten haben die beiden jungen Frauen in der 49er FX-Bootsklasse ihr Können bewiesen. Beim “Medal Race“ in der Guanabarabucht haben sie ihre Teilnahme an der Olympiade dann mit einem Sieg besiegelt.
Dass das ausschlaggebende “Medal Race“ spannend sein würde, hat sich bei den mehrtägigen Vorregatten abgezeichnet. Bei denen hatten letztlich die Seglerinnen aus Dänemark, Spanien und Brasilien bei der Gesamtbewertung die gleiche Punktzahl erreicht (46 Punkte).
An der Spitze sind mit 47 Punkten die Neuseeländerinnen gestanden. Mit ihnen haben sich die zwei 25-jährigen Brasilianerinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Das ist nach 25 Minuten mit nur einem Vorsprung von zwei Sekunden von Martine und Kahene gewonnen worden.
Kaum waren sie über die Ziellinie gefahren hat sich die Copacabana schon in eine riesige Festbühne verwandelt. Martine und Kahene haben dabei im wahrsten Sinne des Wortes ein Bad in der Menge genommen. Kaum stand ihr Erfolg fest, haben sie sich ins Wasser der Guanabarabucht fallen lassen und waren schon dort schnell von schwimmenden, Freunden, Verwandten und Fans umringt.
Sie sind die ersten Brasilianerinnen, die beim Segeln eine Medaille und Gold erzielt haben. Beide stammen aus einer Seglerfamilie.
Martine Grael ist Tochter des fünffachen Olympia-Medaillenträger Torben Grael, Nichte des zweifachen Olympia-Bronzeträgers Lars Grael und Schwester von Marcos Grael, der ebenso an den olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilgenommen, aber es nicht auf die vorderen Ränge geschafft hat.
Mit ihrem Sieg hat Martine der Familie Grael zur achten Medaille verholfen. Aber auch ihrer Freundin, Kahena wurde die Liebe zum Segeln in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist Claudio Kunze, der in Peking Jugendweltmeister geworden ist.