Es hat nicht mit einem olympischen Gold geklappt und auch nicht mit Bronze. Nach einem nervösen und unkonzentrierten Aufritt haben die brasilianischen Fußballerinnen zur Enttäuschung des großen Publikums gegen das starke und besser spielende Kanada 2:1 verloren. Rio 2016 beenden die Südamerikanerinnen einmal mehr mit einem vierten Platz.
Anders als die Männer haben die Frauen ihre Teilnahme an den Sommerspielen Rio 2016 stark und torreich begonnen. Jetzt war ihnen aber die Erschöpfung anzumerken, nachdem bei den vorangegangenen Spielen gegen Schweden und Ausstralien nach der jeweiligen Verlängerung erst im Elfmeterschießen eine Entscheidung gefallen war.
Gemangelt hat es aber auch an Nervenstärke. Schon in der fünften Minute haben die Kanadierinnen der Elf von Marta mit einem Tor den Wind aus den Segeln genommen. Nachgesetzt haben sie mit einem zweiten Tor zu Beginn der zweiten Halbzeit. Erst zwölf Minuten vor Spielende hat es dann für die Canarinhas einen Aufwärtsruck gegeben, als Beatriz in der 33. Minute einen Ball im gegnerischen Netz versenkt hat. Da war es aber schon zu spät.
Sichtlich enttäuscht hat sich Marta im Anschluß bei den Fans für deren große Unterstützung bedankt. Ob sie bei der nächsten Olympiade dabei sein wird, hat sie offen gelassen. Nicht antreten wird dann die heute 38-jährige Formiga, die 20 Jahre lang in der Nationalmannschaft der Frauen angetreten ist und Geschichte geschrieben hat.
Sechsmal war sie bei den olympischen Spielen dabei und 155 Mal auf dem Spielfeld, öfter als alle anderen Fußballer, die Männer eingeschlossen.
Aber die Brasilianerinnen haben es geschafft, das heimische Publikum für sich zu gewinnen und dem Frauenfußball zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Unterstützung in den Stadien während der Olympiade nun endlich auch auf die Investitionen in den Frauenfußball auswirken wird.
Auch wenn mittlerweile eine ständige Nationalmannschaft eingerichtet worden ist, in der Fußballerinnen trainieren, die bei keinem Verein unter Vertrag stehen, wird er nach wie vor stiefkindlich behandelt. Wer weiß, vielleicht ändert sich das jetzt und gibt es tatsächlich ein olympisches Erbe für den Sport.