Deutschland hat einen Kanu-Helden und Brasilien ebenso. Während Stefan Brendel zweimal Gold geholt hat, ist es Isaquias Queiroz gelungen, als erster Brasilianer bei einer einzigen Ausgabe der olympischen Spiele gleich drei Medaillen zu erringen, zweimal Silber und einmal Bronze. Vor ihm hat es zudem noch nie einer der brasilianischen Kanuten in ein Finale geschafft.
In drei Disziplinen ist der 22-jährige Isaquias angetreten. In allen drei hat er eine Medaille errungen. Schneller als er war nur der erfahrene Sebastian Brendel aus Potsdam. Der hat den Brasilianer beim Kanurennen C1 1000 Meter überrundet und ebenso im Doppel C2 1000 Meter gemeinsam mit Jan Vandrey.
Doch Isaquias hat im Einzel Silber errungen und im Doppel mit Erlon de Souza und nur einer Sekunde Unterschied zum deutschen Team ebenso. Hinzu kommt noch Bronze, die Isaquias im Kanurennen C1 200 erzielt hat.
Mit seinen Ergebnissen hat der aus dem Bundesstaat Bahia stammende Isaquias Geschichte geschrieben, in einer Disziplin, die in dem südamerikanischen Land bisher kaum in Erscheinung getreten ist.
Für viele Küstenbewohner und Flußanlieger Brasiliens ist das Kanufahren hingegen mehr als eine Tradition. Das gilt nicht nur für die Amazonasregion und das Pantanal. Sei es zum Fischen oder um von einem Ort zum anderen zu gelangen, das Kanu ist im Alltag Vieler präsent.
Als Sportgerät findet es hingegen erst in der jüngeren Vergangenheit mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht wird sich das jetzt mit dem Olympia-Erfolg des brasilianischen Kanuten ändern.
Bei Rio 2016 noch einmal in Erscheinung treten werden die beiden Kanu-Helden bei der Abschlußfeier der Olympiade. Dann werden Sebastian Brendel, der schon in London 2012 Gold geholt hat, und der Neuling Isaquias Queiroz beim Eintritt der Athleten-Delegationen die Fahnen ihrer Länder tragen, als kleine Belohnung für ihre herausragenden Leistungen.