Wenige Tage nach der Entlassung von Brasiliens Fussball-Nationaltrainer Mano Menezes wird in dem Gastgeberland der WM 2014 heftig über einen Nachfolger diskutiert. Hier soll sich Luiz „Felipão“ Scolari ganz oben auf der Kandidaten- und Wunschliste befinden.
Lokalen Medienberichten zu Folge soll der Chef des nationalen Verbandes CBF, José Maria Marin, bereits bei Staatspräsidentin Dilma Rousseff und Sportminister Aldo Rebelo vorstellig gewesen sein und in dieser Personalie vorgefühlt haben. So hätten beide Politiker dem Vorschlag „auf diskrete Weise“ zugestimmt, wie unter anderem das Internetportal UOL berichtete. So soll er am Donnerstag offiziell vorgestellt werden.
Bisher gab es allerdings weder von Verbandsseite noch von der Regierung oder aber von Scolari selbst eine offizielle Äusserung oder Erklärung dazu. Die Entscheidung soll erst in der ersten Januar-Woche bekanntgegeben werden, dies betonten die Verbandsoberen bereits mehrmals. So soll noch die Klub-WM abgewartet werden können, denn neben Scolari gilt Adenor Leonardo Bacchi (Tite) als Mitfavorit auf den Posten. Er spielt mit Corinthians São Paulo im Dezember noch um die Weltvereinskrone. Zuletzt hiess es in den Medien, Scolari werde erneut Auswahlcoach, sollte Tite nicht den Weltpokal holen.
Der 64-Jährige hatte die Seleção 2002 zum fünften und bisher letzten WM-Titel geführt und zuletzt den Erstliga-Club Palmeiras São Paulo betreut, wurde dort aber wegen Erfolglosigkeit im September entlassen. Der Traditionsklub steht inzwischen als Absteiger fest.
Der bis Mittwoch verantwortliche Verbandsdirektor für die Seleção, Andrés Sanchez, hatte am Montag erklärt: „Nach allem was ich weiss, ist Felipão abgesprochen. Ich weiss von glaubwürdigen Personen, dass es (der Posten des Nationalcoachs) mit ihm vereinbart ist.“
Fabian Biastoch für BrasilienPortal
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