Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das Vorgehen der brasilianischen Behörden im Zuge der Zwangsräumungen für die Baumassnahmen zur Fussball-Weltmeisterschaft 2014 und zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro hart kritisiert.
“In Brasilien werfen die Fussball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele ihre Schatten voraus: 2012 wurden dort zahlreiche Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben, um Platz für Infrastrukturprojekte zu schaffen oder um der Welt im Zuge der Sportereignisse ein geschöntes Bild des Landes zu zeigen“, erklärte Selmin Caliskan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, bei der Vorstellung des Jahresberichtes zur weltweiten Lage der Menschenrechte 2012.
Die Organisation spricht hierbei ganz explizit von “Zwangsräumungen“ und beklagt, dass die Bewohner nicht hinreichend Zeit bekommen hätten und nicht ausreichend informiert worden sein. Zudem hätten die Behörden auch nicht angemessen mit den Menschen verhandelt.
Solche Vorwürfe sind nicht neu. Auch die Lokalen Organisationskomitees hatten schon 2011 beanstandet, dass bis zu 170.000 Menschen von einer “Zwangsumsiedlung“ bedroht wären.
Das die Politik eine andere Linie vertritt, als man vielleicht erwarten würde, zeigte der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, im März 2012 in der BBC: “Die Olympischen Spiele sind ein phantastischer Vorwand, um Rio zu ändern.“