Nach dem Spiel in Salvador da Bahia war Dante der glücklichste Fußballer auf dem Erdball. Er habe “von dem Tor geträumt“ vor eigenem Publikum und hat “eine Stange Geld“ für Tickets ausgegeben. Bei Italien herrschte Resignation und die Trauer um das fehlende Glück.
Dante kam in der 34. Minute für den verletzten David Luiz in die Partie und beschenkte seine Heimat mit seinem ersten Nationalmannschaftstreffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+1). ). “Ein einzigartiger Moment, mit Emotionen, die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann“, schwärmte der Verteidiger nach der Partie. Und ergänzte:
“Es mag wie ein Scherz klingen, aber es ist keiner. Ich habe von dem Tor geträumt. Ich habe seit zehn Jahren hier nicht mehr gespielt. Mama, Papa, Opa, alle waren im Stadion.“ Die 60 Tickets haben ihn “eine hübsche Stange Geld gekostet“, doch war sei für einen guten Zweck gewesen: “Ich wollte ihnen etwas zeigen – meiner Familie und all denen, die hier her kamen, um uns zu sehen!“
“Neymar ist ein Idol unseres Volkes“
Neben dem Treffer Dantes glänzte auch Neymar erneut. Sein genialer Freistoß führte zum kurzzeitigen 2:1. “Neymar ist ein Idol unseres Volkes und all jener, die Genialität im Fußball lieben“, lobte ihn sein Trainer Luiz Felipe Scolari: “Er hat gesehen, dass (Torhüter Gianluigi) Buffon einen Schritt zur Seite gemacht hat. Nur wer über große Qualität verfügt, wer ein Genie ist, kann so den Unterschied ausmachen.“ Der FC Barcelona, wo Neymar demnächst antritt, “dürfte hocherfreut sein“.
Trotz der drei Siege aus der Gruppenphase dürfe die Seleção laut Dante nun “nicht abheben“: “Der Schlüssel zum Erfolg ist der, dass wir uns bewusst sind, wir müssen jeden Gegner schlagen, wenn wir Champions sein wollen. Darum ist es jetzt egal, wer in der kommenden Runde kommt. Wir müssen einfach da anknüpfen, wo wir jetzt stehen und weitere Siege einfahren.“
“Es ist nicht so, dass diese Mannschaft bereit ist für die WM, aber sie ist bereit für das Halbfinale hier“, schränkte auch Scolari trotz aller Euphorie ein.
Prandelli: Hätten Unentschieden verdient gehabt
Cesare Prandelli, Coach der Italiener, fand trotz der Niederlage lobende Worte für seine Elf: “Italien hat eine starke zweite Hälfte gespielt und eigentlich hätten wir es verdient, zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Uns ist es gelungen viel Charakter auf dem Platz zu zeigen und auch nach dem Rückstand weiter zu machen.“ Die “Squadra Azzurra“ konnte “auch ohne einige Schlüsselspieler“ eine gute Leistung abliefern.
Prandelli machte zwar Spanien und Brasilien als Favoriten aus, will aber bei einer möglichen Neuauflage des EM-Endspiels von 2012 “zweifelsohne eine starke Partie abliefern“. Die Niederlage gegen Brasilien war erst die zweite Pflichtspielniederlage für den 55-Jährigen als Coach der Südeuropäer. Die erste musste er ausgerechnet im EM-Finale gegen Spanien verkraften.