FIFA-Generalsekretär Sepp Blatter hat zum ersten Mal öffentlich die Vergabe der Weltmeisterschaft 2014 in Frage gestellt. Die WM soll in Brasilien angepfiffen werden, doch die andauernden Proteste bei der Generalprobe im Juni bereiten dem 77-Jährigen grosse Sorgen. Während des Confederations Cup kam es zu lang anhaltenden Demonstrationen. Dies dürfe in einem Jahr nicht noch einmal vorkommen.
“Wenn das nochmal passiert, also das Gleiche, dann müssen wir uns fragen, ob wir bei der WM-Vergabe falsch gewählt haben“, sagte Blatter der dpa. Nun sei die Politik gefordert, nicht aber die FIFA. “Die Lehren müssen nicht wir ziehen aus den Unruhen in Brasilien. Die muss die Politik in Brasilien ziehen“, bekräftigte der mächtigste Mann im Weltfussball. Für die sozialen Probleme im Land könne man “die FIFA nicht verantwortlich machen“.
Im September sollen weitere Gespräche mit Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff geführt werden. Bisher hatte Blatter den Confed-Cup öffentlich stets als vollen Erfolg bezeichnet. Auch der Weltverband sprach immer von einem gelungenen Test.
Ausserdem sagte Blatter, dass die Entscheidung, ob er sich 2015 ein fünftes Mal zur Wahl zum Weltverbandspräsidenten stelle, von einer erfolgreichen WM in Brasilien abhänge. Diese werde im Juni 2014 fallen.