Knapp sechs Wochen nach dem triumphalen 3:0-Finalerfolg gegen Spanien beim Confed-Cup 2013 hat Brasiliens Nationalelf am Mittwoch (14.) einen herben Rückschlag einstecken müssen. Die Seleção verlor im St. Jakob-Park in Basel gegen die Schweiz nicht unverdient mit 0:1 (0:0). Den Siegtreffer für die Nati erzielte Daniel Alves durch ein Eigentor in der 48. Minute.
Es war ein starker Auftritt der Schweizer Nationalelf vor heimischen Publikum. Die Eidgenossen hatten bereits in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, stärkere Gegner wie Deutschland und Spanien schlagen zu können. Brasilien war ohnehin nur durch den Gewinn des FIFA-Konföderationenpokals 2013 im Vorfeld die Favoritenrolle zugesprochen worden, denn die Weltrangliste spricht ein ganz andere Sprache. Noch im Juni lagen die Südamerikaner auf Platz 22, die Eidgenossen auf Rang 14. Durch den Turniererfolg schoss Brasilien im Juli wieder in die Top 10, die Schweiz rutschte zwei Plätze ab (rang 16). Derzeit belegt der fünffache Weltmeister auch weiterhin Rang 9, die Nati kletterte ein Platz nach oben und belegt nun Rang 15.
Dementsprechend motiviert ging das Team von Cheftrainer Ottmar Hitzfeld vor 31.000 zahlenden Zuschauern in die Partie, störte den gegnerischen Spielaufbau früh und kam in der ersten Halbzeit auch zu guten Torchancen durch Blerim Dzemaili und Valentin Stocker (30). Doch auch die gewohnt in kanariengelben Trikots spielenden Brasilianer konnten in den ersten 45 Minuten Akzente setzen. So rettete der Schweizer Keeper Diego Benaglio bereits in der 17. Minute sein Team gegen Hulk vor einem Rückstand, in der 38. Minute prallte ein Kopfball von Paulinho an der Querlatte ab. Alles in allem waren die Gastgeber die deutlich agilere Mannschaft.
Die Schweiz setzte zu Beginn der zweiten Halbzeit ihr Pressing konsequent fort und damit die brasilianische Hintermannschaft weiter unter Druck. Bereits zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff kam Haris Seferovic zu einer weiteren Flanke in den gegnerischen Strafraum, wo der Brasilianer Daniel Alves das Leder unhaltbar für Keeper Jefferson per Kopf ins eigene Tor bugsierte und damit für Jubel auf den Rängen sorgte. In der Folgezeit flachte das Niveau des Spiels merklich ab, die Schweiz blieb jedoch bis zum Schlusspfiff das sichtbar motiviertere Team. Neymar und Co. taten zu wenig, um den Ausgleich noch zu erzwingen. Der Sieg der Gastgeber über den prominenten Gegner war am Ende durchaus verdient und dürfte dem Team Selbstvertrauen für die kommenden WM-Qualifikationsspiele geben.
Das Team von Luiz Felipe Scolari, als Gastgeber der WM-Endrunde im kommenden Jahr bereits qualifiziert, hat in der Turniervorbereitung einen gehörigen Dämpfer erhalten. Nun gilt es, in den kommenden Freundschaftsspielen erneut aufzuzeigen, dass der grandiose Auftritt bei der Mini-WM im eigenen Land nicht nur ein kurzfristiger Höhenflug war. Bereits im kommenden Monat hat die Seleção die Chance, dies gegen Australien (07.09., Brasilia) und Portugal (10.09, Boston/USA) unter Beweis zu stellen.
Schweiz: Benaglio; Lichsteiner (Lang), Senderos (Schar), Klose, Rodriguez; Dzemalli (Schwegler), Behrami, Shaqiri (Mehmedi), Xhaka; Stocker (Barnetta), Seferovic (Gravanovic).
Brasilien: Jefferson, Daniel Alves (Jean), Thiago Silva, Dante, Marcelo (Maxwell); Luiz Gustavo (Fernando), Paulinho, Oscar (Hernanes); Hulk (Lucas), Neymar, Fred (Jô).
Tore: Daniel Alves (47., Eigentor)
Gelbe Karten: Senderos (Schweiz); Neymar, Fernando (Brasilien)