Arbeiten in Corinhians-Arena gehen weiter

In São Paulo sind nach dem Kranunglück in der vergangenen Woche mit zwei Todesopfern die Arbeiten an der Arena Corinthians wieder aufgenommen worden. Nach einem gemeinsamen Gebet kehrten die Arbeiter am Montagmorgen in das Stadion im Osten der Millionenmetropole zurück. Im kommenden Jahr soll hier das Eröffnungsspiel der Fussball-Weltmeisterschaft angepfiffen werden. Der Weltfussballvberband hat mittlerweile mehrfach bestätigt, an diesen Plänen festhalten zu wollen.

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Justiz verhängt zunächst Baustopp

Dabei sah es nach dem Unfall am Mittwoch letzter Woche fast danach aus, als würde die Arena vollständig aus dem Spielplan des Turniers gestrichen werden müssen. Der von der FIFA festgelegte und äußerst wackelige Übergabetermin bis spätestens 31. Dezember sei durch die Beschädigungen nun überhaupt nicht mehr einzuhalten. Aufräumarbeiten und Untersuchungen zur Unfallursache würde die Fertigstellung weiter verzögern. So wurden dann auch zunächst seitens der Justiz sämtliche Arbeiten an der Arena eingestellt, um zu gewährleisten, dass die übrigen Kräne keine Gefahr für die Arbeiter darstellen.

Diese Befürchtungen konnten jedoch binnen weniger Tage ausgeräumt und damit der Baustopp aufgehobenwerden. Die Struktur der Tribüne, auf die der Kran gestürzt war, wurde laut dem verantwortlichen Baukonsortium Odebrecht zudem nicht beschädigt. Rund 93 Prozent des millionenschweren Arena waren zum Zeitpunkt des Unfalls bereits fertiggestellt und in vielen Bereichen wie beim Verlegen von Fliesen, der Fertigstellung von Elektro- und Sanitärinstallation oder der Montage der Tribünensitze laufen die Arbeiten momentan normal weiter. Die FIFA wird der Arena nun vermutlich eine Gnadenfrist einräumen, fertig werden dürfte der Fußballtempel bis zum WM-Anpfiff in gut sechs Monaten auf jeden Fall.

Eröffnungsspiel nicht gefährdet

Nach letzten Erkenntnissen war der Kran beim Heben eines Metallteils in die Gegengerade gestürzt. Dabei waren zwei Arbeiter getötet und mehrere verletzt worden. „Es sieht so aus, als wäre der Kran in zwei Teile zerbrochen. Zwei Stockwerke der Zuschauertribünen sind zum Teil zerstört“ erklärte Architekt Aníbal Coutinho direkt nach dem Unglück. Er betonte jedoch die „vergleichsweise geringen Schäden“. Die Durchführung der Eröffnungsfeier und des Eröffnungsspiels sei kein Problem, zeigte er sich jedoch überzeugt.

Die Arena Corinthians ist erst denkbar spät von der FIFA als Austragungsstätte festgelegt worden. Nach einem anhaltenden Tauziehen zwischen FIFA, lokalen Fußballclubs und der Stadtverwaltung von São Paulo einigte man sich erst Anfang 2011 auf eine neue Arena, nachdem der Umbau des ursprünglich geplanten Morumbi-Stadions scheiterte und die Stadt keine öffentlichen Gelder für einen Neubau bereitstellen wollte. Letztendlich setzte sich der brasilianische Fussballverband CBF durch und forcierte das private Stadionprojekt des Traditionsclubs Corinthians in Itaquera im Osten der Millionenmetropole.

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AutorIn: Dietmar Lang · Bildquelle: Marcelo Camargo/Agência Brasil

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