Die Seleção hat am Aschermittwoch einmal mehr betont, dass sie bei der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft in Hinblick auf die Titelvergabe ein Wörtchen mitreden will. In Johannesburg schlug Brasiliens Nationalelf die Auswahl Südafrikas deutlich mit 5:0 (2:0). Die Bafana Bafana hatte gegen die starken Techniker des fünffachen Weltmeisters keine Chance. Vor allem Neymar nutzte sein sportliches Übergewicht und sorgt mit einem Hattrick (40.,46.,90.) für den erhofften Torreigen. Oscar (9.) und Fernandinho (78.) komplettierten das Ergebnis.
Vor allem Fernandinho dürfte sich über sein Tor mehr als alle anderen gefreut haben. Der 28-jährige vom englischen Erstligisten Manchester City war nach zwei Jahren Seleção-Abstinenz von Coach Luiz Felipe Scolari abermals in den Kader berufen worden. Für diese Überraschung bedankte er sich mit einem Tor. Ohne den Ball im gegnerischen Netz zu versenken aber mit einer durchweg guten Leistung hat sich Bayern-Profi Rafinha für seine Nominierung bedankt. Bei ihm war die Durststrecke mit sechs Jahren deutlich länger ausgefallen. Felipão setzte den 28-jährigen in dessen zweitem A-Länderspiel direkt in die Startelf und liess ihn auch die gesamte Zeit auf dem Platz. Rafinha dürfte nun um so stärker auf eine Nominierung für den WM-Kader hoffen.
Einen Platz in dem Aufgebot der Kanariengelben bei ihrer Heim-WM dürfte Rafinhas Vereinskollegen Luiz Gustavo und Dante bereits sicher haben. Sie konnten sich bereits im Confed-Cup im vergangenen Jahr beweisen. Gegen die Afrikaner pielte Luiz Gustavo einmal mehr von Beginn an, wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit jedoch durch Paulinho ersetzt. Dante kam in der 63. Minute für David Luiz auf den Platz, nachdem dieser Scolari bei Scolari seine Auswechselung erbeten hatte. Im für das Freundschaftsspiel verkleinerten Kader fehlten allerdings Maicon (Rom) und Hernanes (Inter Mailand). Bei der WM dürften sie allerdings wieder mit dabei sein.
Selbstvertrauen dürfte jetzt nicht nur der Trainerstab um Scolari zu Genüge habe, auch die Mannschaft dürfte durch den Kantersieg nur 99 Tage vor der Eröffnungsspiel zusätzlichen Schub bekommebn haben. Felipão hat den Journalisten bereits markige Sätze diktiert, an denen er sich dann wohl auch messen lassen muss. Probleme bei der Vorbereitung im eigenen Land in Hinblick auf die Stadien sehe er keine. Brasilien sei optimal vorbereitet und in der Lage, das Turnier auszurichten. „Und selbst wenn das Land nicht richtig vorbereitet ist, die Nationalelf ist es“ fügte er selbstsicher hinzu. Er räumte jedoch ein, dass die jetzige Mannschaft keinesfalls die Stärke der von ihm ebenfalls trainierten WM-Sieger von 2002 habe.
Die aktuelle Seleção sei aber besser zusammengewachsen, was heute viel wichtiger sei als die Anwesenheit eines einzigen großen Talents auf dem Feld. Der 65-jährige versucht damit wohl auch ein wenig Druck von seinem Superstar Neymar zu nehmen. Von diesem wird derzeit die gleiche überirdische Leistung erwartet wie die von Ronaldo im Finale von 2002. Das „Phänomen“ hatte damals die Seleção in Yokohama mit zwei Finaltreffern gegen Deutschland zum fünften Titel geschossen.
SÜDAFRIKA 0 x 5 BRASILIEN | |
Williams, Nthete, Khumalo (Xhulu), Ngcongca, Rantie (Manyisa), Matlaba, Furmam, Jali (Zungu), Serero, Parker (Patosi), Claasen (Ndlovu). | Julio César, Rafinha, Thiago Silva, David Luiz (Dante), Marcelo (Daniel Alves), Paulinho (Luiz Gustavo), Fernandinho, Oscar (Ramires), Hulk, Neymar, Fred (Jô) |
Trainer: Gordon Igesund | Trainer: Luiz Felipe Scolari |
Tore: Oscar (9.), Neymar (40., 46., 90.), Fernandinho (78.) | |
gelbe Karten: Ramires (Brasilien) rote Karten: keine |
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Stadion: Soccer City, Johannesburg (Südafrika) Datum: 05.03.2014 |