Die brasilianische Nationalmannschaft – die Seleção – ist in ihren Trainingsort Teresópolis (Bundesstaat Rio de Janeiro) zurückgekehrt, wo sie unter starkem Regen und in der Kälte der Serra do Mar trainiert. Die Anstrengungen gelten der bevorstehenden WM-Partie gegen Kamerun, am Montag (23.06.), in Brasília, denn inzwischen ist, durch das 0:0 unentschieden gegen die Mexikaner, das Vertrauen der Brasilianer in ihr Team leicht erschüttert.
Die klimatischen Bedingungen in Teresópolis haben das Training der “Seleção“ stark behindert. Falls es darum ging, etwas von dem zu korrigieren, was beim Spiel gegen Mexiko nicht gut gelaufen ist, war es ein verlorener Tag, denn Regen, Kälte und Nebel machten den Spielern schwer zu schaffen.
Gut ist die Tatsache, dass Hulk wieder voll einsatzfähig scheint, denn er trainierte ganz normal mit seinen Kameraden. Schlecht ist, dass die brasilianischen Spieler sich inzwischen fast in einer “vergessenen Situation“ innerhalb der Weltmeisterschaften befinden, denn das letzte Mal, als Brasilien seine ersten beiden Spiele nicht gewann, geht zurück auf die WM 1978!
“Die Leute finden, dass wir uns ausgesprochen gut innerhalb unseres Spiels verhalten haben. Gegen Kroatien rannten wir hinterher, und dann haben wir bei unserem WM-Debüt die Geschichte umgekehrt. Jetzt, gegen Mexiko, hatten wir uns gut vorbereitet und in keinem Moment den Kopf verloren“, sagt Júlio César, der Torwart der Seleção.
Kamerun ist zur WM gestossen, nach viel Diskussion über die Prämierung und sogar nach einer Streikdrohung.
Durch die Niederlage gegen Kroatien, mit 0:4, drehten einige Spieler durch. Der Mittelfeldspieler Song bekam die Rote Karte und wurde vom Spielfeld verwiesen, nachdem er einen Kroaten angegriffen hatte. Zwei andere Kameruner stritten sich und fielen dann übereinander her, mitten auf dem Spielfeld vor allen Leuten.
Die Zerfall der Kameruner bedeutet für die Brasilianer einerseits weniger Druck – schliesslich ist es eine Mannschaft, die bereits vor ihrer Eliminierung steht. Andrerseits gibt es für die “Seleção“ eine klare Forderung: Ihre Landsleute und alle Fans wollen endlich einen klaren Sieg!
“Entweder ist das nächste Spiel unser Ende in der WM 2014, oder es bedeutet unsere Klassifikation. Ich finde, dass wir für es allen Brasilianern und den Fans schuldig sind, unsere Arbeit professionell zu machen, denn das bringt uns Vertrauen ein“, bestätigt Júlio César.
Nun, so ist eine WM eben: Wer im Regen steht, der wird nass!