Nicht nur Fußballfans haben allen Grund zum Feiern. Auch die Besitzer von Bars und Kneipen im WM-Gastgeberland frohlocken momentan. Sie gehen im Juni von Einnahmen in Höhe von umgerechnet etwa vier Milliarden Euro aus, wie die brasilianische Vereinigung der Bars und Restaurants (Abrasel) mitteilt.
Schon der Confed-Cup im Juni und Juli vergangenen Jahres hat zu Einnahmen in Bars und Restaurants zwischen 2,6 und 3 Milliarden Euro geführt. Für die Zeit während der Fußball-Weltmeisterschaft rechnet Abrasel jedoch mit noch höheren Umsätzen. Allein in den ersten zwei Wochen der WM wurden an den Spieltagen der brasilianischen Nationalelf 70 Prozent mehr Gäste in den Kneipen gezählt als sonst üblich. In einigen Bars lag der Zuwachs sogar bei hundert bis zweihundert Prozent. Höher als gewöhnlich ist ebenso die Verweildauer der Gäste in den Kneipen. Viele Brasilianer und Touristen treffen sich in den Bars und Lanchonetes, um dort gemeinsam die WM-Spiele zu verfolgen.
Nicht ganz so groß waren die Zuwächse in den teureren Restaurants. Der brasilianische Gaststättenverband ANR rechnet hier sogar mit eventuellen Einbußen in einigen Regionen. Als Grund dafür werden unter anderem die Spielzeiten angeführt. Viele Brasilianer würden es zudem vorziehen, zu Hause zu essen. Belegt wird dies durch die Zahlen der Supermärkte. Sie haben in der ersten Phase der WM mehr Fleisch, Popcorn, Knabbergebäck, Bier und Erfrischungsgetränke verkauft als sonst. Der Einzelhandelsverband São Paulos geht von einem Zuwachs von fünf Prozent aus.
Mit einer Steigerung der Einnahmen von sechs bis sieben Prozent wird im Hotelgewerbe gerechnet. Der Hotelverband geht davon aus, dass durch den WM-Tourismus etwa 215 Millionen Euro eingenommen werden.