Die brasilianische Seleção zeigt sich voller Enthusiasmus. So wie es aussieht, kann Trainer Tite am Freitag wieder auf sein Dreamteam setzen. Marcelo hat sich von seiner Verletzung der Rückenmuskulutar erholt und auch Douglas Costa ist wieder einsatzbereit. Nur Casemiro, der wird im Viertelfinale gegen Belgien nicht dabei sein.
Er bleibt wegen zwei gelben Karten das nächste Mal außen vor. Einspringen wird für ihn Fernandinho, der seine Qualitäten schon unter Beweis gestellt hat. Davon abgesehen sind kaum Änderungen für das Spiel am Freitag gegen Belgien bei der Aufstellung der Seleção im Vergleich zu den bisherigen Spielen zu erwarten.
Die Hochstimmung Tites hält an. Der ist seit dem 2:0-Sieg gegen Mexiko voll des Lobes über seine Spieler. Gleiches gilt für die brasilianischen Medien. Selbst über Neymar berichten sie derzeit mehrheitlich lobend. Der werde nach dreieinhalb Monaten Pause wegen einer Fußverletzung von Spiel zu Spiel besser, heißt es.
Seine theatralischen Einlagen sind trotzdem noch Thema. Das gilt auch für die Szene mit dem Tritt des Mexikaners Layún auf Neymars Fuß, als dieser am Boden saß. Ein klarer Verstoss ist es für die Einen Brasilianer, für die Anderen ist es eine weitere, unnötige Schauspieleinlage.
Dem wird eine übertriebene Reaktion Neymars entgegen gehalten, der sich danach auf dem Rasen gewälzt hat. Layún selbst schreibt in den sozialen Netzwerken, dass der Tritt keine Absicht gewesen sei. Er wehrt sich zudem gegen verbale Angriffe und berichtet von ausgesprochenen Drohungen gegenüber seiner Familie nach der Begegnung Mexiko-Brasilien.
Währenddessen trainieren Seleção und Ersatzspieler abgeschirmt im russischen Sotschi. Ein Erholungstag war ihnen gegönnt und ebenso die Anwesenheit ihrer Familien. Am Donnerstagmorgen geht die Reise nach Kasan, um dort im Viertelfinale am Freitag gegen Belgien anzutreten.
In einer Pressekonferenz vergleicht Tite den Angriff der Belgier mit dem der Brasilianer. Beide seien gleich auf, sagt er. Die Verteidigung der Europäer scheint ihn hingegen weniger zu überzeugen. Anders die Nervenstärke der Belgier, die zunächst zwei Tore gegenüber Japan im Rückstand lagen und dann das Blatt mit einem Sieg gewendet haben.
Aufgewartet wird in den brasilianischen Medien aber auch mit Zahlenspielen. Bisher hat Brasilien in vier WM-Spielen erst ein Gegentor einstecken müssen. Darüber hinaus hat das südamerikanische Land in Rußland bereits einen neuen Rekord erzielt und Deutschland bei der Gesamttorzahl aller Weltmeisterschaften überrundet.
Während die Deutschen, einschließlich der in Rußland bei den WM-Gruppenspielen erzielten Toren, eine Gesamttorzahl von 226 erzielt hat, liegen die Brasilianer bereits bei 228 Toren.