BRASILIEN 1922 Datum: 17.09. – 22.10.1922 Anzahl Spiele: 11 Anzahl Tore: 22 Teilnehmende Länder: 5 Teams: Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay, Uruguay Copa-Sieger: Brasilien Final: Brasilien – Paraguay 3:0 Durchschnitt der Zuschauer: 14’227 Torschützenliste |
1922 Brasilien
Stadion der Austragung war dasselbe von 1919, Laranjeiras – Anlass: 100 Jahre Unabhängigkeit Brasiliens – der Publikumsdurchschnitt blieb hinter den Erwartungen zurück: 14.227. Aus der Sieges-Kampagne von 1919 stammten die Spieler Amilcar, Neco und Heitor Domingues, aber Artur Friedenreich, den man als besten brasilianischen Fussballspieler jener Zeit feierte, blieb draussen. Der Argentinier Julio Franco wurde bester Torschütze der Begegnung, mit vier Toren. Zum ersten Mal nahmen fünf Länder an der Copa América teil: Brasilien, Argentinien, Uruguay, Chile und Paraguay. Der zweite brasilianische Titel jedoch war heftig umstritten, nachdem die Seleção die erste Phase unentschieden, zusammen mit Uruguay und Paraguay, beendet hatte. Uruguay verliess das Turnier vorzeitig aus Protest gegen den Schiedsrichter, und Brasilien wurde daraufhin Champion mit einem 3:0 Sieg in einem Extra-Spiel gegen Paraguay. Argentinien, ohne seine besten Club-Spieler, landete auf dem letzten Platz.
1923 Uruguay
In ihrer Heimat, vor ihren Fans, im Stadion “Parque Central”, bot die uruguayische Auswahlmannschaft ihren Gegnern keine einzige Chance – sie gewann alle Partien und eroberte damit ihren vierten Titel bei der Copa América – in insgesamt sieben Veranstaltungen. Chile hatte im letzten Moment abgesagt, und Argentinien, Brasilien und Paraguay ergänzten, wie immer, den teilnehmenden Kreis der Nationen. Erst hatte man als Austragungsort Paraguay im Programm vorgesehen – dann ergaben sich Probleme in der Infrastruktur dieses Landes, so dass Paraguay auf seine Kandidatur verzichtete. Und Uruguay erklärte sich bereit, das Turnier erneut auszurichten und nutzte es für seine Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen im darauf folgenden Jahr. Der Uruguayer Perucho Petrone war der gefeierte Torjäger des Turniers – mit drei Toren – eins davon im Endspiel gegen Argentinien, die wieder einmal wegen Abwesenheit ihrer Spieler von “River Plate“, “Indepiente“, “Racing“ und “San Lorenzo“ geschwächt antraten. Ihre Basis setzte sich zusammen aus Spielern der Clubs: “Boca Juniors, Huracán, Rosario Central“ und “Newell’s Old Boys“. Brasilien belegte den letzten Platz.
1924 Uruguay
Zum zweien Mal hintereinander verzichtete Paraguay auf die Organisation der Copa América, und Uruguay bereitete sich darauf vor, sie erneut auszurichten. Noch unter dem Eindruck ihres olympischen Sieges, fünf Monate zuvor, überrannten die Uruguayer die anderen Seleções und errangen den Titel zum fünften Mal in der Geschichte des Turniers – den zweiten hintereinander! Brasilien nahm zum ersten Mal nicht an der Copa América teil, dank innerer Querelen und einer finanziellen Krise des CBF (Clube Brasileiro de Futebol). Auf diese Weise teilten sich Uruguay, Argentinien, Paraguay und Chile die Teilnahme – der Uruguayer Pedro Petrone wurde mit vier Toren gefeiert. Das letzte Spiel zwischen Uruguay und Argentinien brachte den Gastgebern den Titel ein – trotz eines Spielstandes von 0:0. In den vorausgehenden Partien hatten die Uruguayer zwei Siege errungen, während die Argentinier Chile besiegten und gegen Paraguay unentschieden spielten.
1925 Argentinien
Durch den Ausfall von Chile und Uruguay sah die Veranstaltung von 1925, in Argentinien, die geringste Teilnehmerzahl in der Geschichte der Copa América. Ausser den Gastgebern waren Brasilien und Paraguay im Stadion “Barrancas“, in Buenos Aires, angetreten. Chile hatte sich entschieden, nicht nach Buenos Aires zu reisen, wegen einer der schlechtesten Phasen ihres nationalen Fussballs – und Uruguay stornierte in letzter Minute seine Teilnahme wegen Querelen innerhalb seiner Föderation. Infolge der geringen Zahl von Mannschaften spielte man nach einem vorher nie dagewesenen System: Spiel und Rückspiel. Brasilianer und Argentinier gewannen die beiden Partien gegen Paraguay, aber die Gastgeber waren im Vorteil bei der Begegnung gegen Brasilien, gewannen das erste Spiel mit 4:1 und erreichten im zweiten ein Unentschieden 2:2. Der Stürmer Manoel Seoane wurde der Torschütze dieser Begegnung, mit sechs Toren. Nur zwei der gastgebenden Spieler stammten nicht aus dem Club “Boca Juniors“ – das waren Alfredo de Los Santos, vom “Huracán“, und Manoel Seoane, vom “Independiente“.
1926 Chile
Probleme in der Föderation schlossen Brasilien von der Teilnahme an der Copa América von 1926 aus. Die Veranstaltung hatte fünf teilnehmende Nationen und wurde zum ersten Mal in Chile ausgetragen. Ausser den schon gewohnten Chilenen, Argentiniern, Uruguayern und Paraguayern, gaben die Bolivianer ihr Debüt im Turnier und steuerten ihren Teil zu einem Durchschnittswert von 5,5 Toren pro Partie bei – die sie einstecken mussten! Nein, die Bolivianer überraschten niemanden und wurden von ihren Gegnern einfach an die Wand gespielt: in vier Spielen mussten sie 24 Tore hinnehmen und flogen nach Hause mit dem beschämendsten Ergebnis aller Zeiten in der Copa América. Ausgetragen im antiken Stadion “Campos de Sport de Nuñoa – an der gleichen Stelle, wo heute das “Estádio Nacional de Santiago“ steht – hatte die Begegnung einen Favoriten: Uruguay. Das Land gewann sämtliche Partien und holte sich zum sechsten Mal den Titel. Einerseits begünstigte die bolivianische Mannschaft mit ihrer löchrigen Verteidigung den Tore-Durchschnitt, aber Uruguay präsentierte einen unwiderstehlichen Sturmangriff und schoss insgesamt 17 Tore in vier Spielen! Der Torjäger Héctor Scarane, zum Beispiel, schoss fünf von den sechs Toren beim 6:0 gegen Bolivien. Allerdings errang der Chilene David Arellano den Titel als bester Torschütze, mit sieben Toren insgesamt!