WM Deutschland 2006

Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember 2012

Grösste Tragödie des brasilianischen Fussballs
Die Online-Ausgabe der Zeitung “Estado de São Paulo“ nennt sie “eine der grössten Tragödien des brasilianischen Fussballs“. Die Mannschaft hat gegen Frankreich einfach “sehr schlecht“ gespielt. Der ehemalige brasilianische Fussballstar Falcão hält sich als Kommentator des Globo-Kanals auch nicht mit seiner Kritik zurück: Die “Seleção“ sei überheblich gewesen, sagt er enttäuscht. Und der fast legendäre Pelé meint dazu: “Es gab während der gesamten WM immer wieder Abstimmungsprobleme. In der Offensive fehlte, bei aller technischen Qualität, einfach die Bewegung.“   

Tiefer Sturz der „Individualisten“
In ihren Clubs sind Ronaldinho, Kaká, Ronaldo, Robinho und Co. absolute Stars, funktionieren aber dort im Team. Sie geniessen fast grenzlose Freiheiten, verstehen sich aber dort auch als Mannschaft.

Innerhalb der “Seleção“ hat Ronaldinho allerdings nie das gezeigt, was ihm in seinem Vertrags-Verein, dem FC Barcelona zweimal den Titel “Bester Fussballer der Welt“ eingebracht hat. Auch die anderen Brasil-Stars kämpften, mit wenigen Ausnahmen, lediglich für ihr Image, statt für ihre Nationalmannschaft.

„Magisches Viereck“ ein tragischer Irrtum
Die neuen Stars wie Adriano, Kaká, Ronaldinho und Robinho wurden in den Medien als “magisches Viereck“ bezeichnet. Aber statt der erwarteten Aktivität war das „magische Viereck“ beim Worldcup 2006 wohl ein tragischer Irrtum.

Wieso blieb eigentlich jene hochgelobte Offensivspitze so wirkungslos? Die WM 2006 war von Anfang an   geprägt durch vorsichtige Taktik und umsichtige Spielweise. “Sambaspiele“, wie es die Brasilianer zweifellos beherrschen, hatten selbst gegen weniger starke Teams keine Chance, denn bei der von allen perfekt praktizierten Deckung fehlte einfach der Raum dafür. Und Parreira tat seiner Mannschaft mit dem ständigen Wechsel seiner Offensivkräfte auch keinen Gefallen. Bei den meisten Partien entstand der Eindruck, als ob Brasilien unter Parreira schlechter abschnitt als der jeweilige Gegner. Die vorerst positiven Ergebnisse stellten zu wenig infrage. Ohne auch nur ein einziges Mal “gezaubert“ zu haben, ohne Titel und mit verlorenen Sympathien, verliessen die Superstars in drei verschiedenen Gruppen und Richtungen den Ort ihrer verdienten Niederlage – die einen, um den trauernden Landsleuten mit ein paar Erklärungen zu begegnen, die andern, um in ihren Stammclubs in Italien und Spanien das brasilianische Desaster von Deutschland zu vergessen – und um wieder Geld zu verdienen.

DEUTSCHLAND 2006
Datum: 09.06. – 09.07. 2006
Weltmeister: ITALIEN
Teilnehmer: 32
Final: Italien – Frankreich 1 : 1 n.V. 5 : 3 i.E.

Mannschaften:
Angola, Argentinien, Australien, Brasilien, Costa Rica, Deutschland, Ecuador, Elfenbeinküste, England, Frankreich, Ghana, Iran, Italien, Japan, Kroatien, Mexiko, Niederlande, Paraguay,
Polen, Portugal, Saudiarabien, Schweden, Schweiz, Serbien und Montenegro, Spanien, Südkorea, Togo, Trinidad und Tobago, Tschechien, Tunesien, Ukraine, USA

2006b

nach obenKADER DER SELEÇÃO

NAME VORNAME POSITION
Leito Ribeiro Adriano Sturm
de Moraes Cafú Marcos Evangelista Abwehr
de Nazaré Cícero João Cicinho Abwehr
Marques Gomes Cristiano Cris Abwehr
de Jesus Silva Nélson Dida Torhüter
Ferreira da Rosa Emerson Mittelfeld
Chaves Guedes Frederico Fred Sturm
Aparecido da Silva Gilberto Silva Mittelfeld
da Silva Melo Gilberto Abwehr
Ribeiro Reis Antonio Augusto Juninho Mittelfeld
Silveira dos Santos Juan Abwehr
Soares Espíndola Júlio César Torhüter
Santos Leite Ricardo Izecson Káka Mittelfeld
da Silva Anderson Luis Luisão Abwehr
da Silva Ferreira Lucimar Lúcio Abwehr
da Silva Carlos Luciano Mineiro Mittelfeld
de Souza Robson Robinho Sturm
de Assis Moreira Ronaldo Ronaldinho Gáucho Mittelfeld
Nazário de Lima Ronaldo Luis Sturm
da Silva Roberto Carlos Abwehr
Ceni Rogério Torhüter
Pozzi Rodrigues Ricardo Luis Ricardinho Mittelfeld
da Silva José Roberto Zé Roberto Mittelfeld
Parreira Carlos Alberto Trainer

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RANG SPIELER MANNSCHAFT TORE
01. KLOSE Miroslav Deutschland 5 Tore
02. CRESPO Hernan Argentinien 3 Tore
RONALDO de Lima Brasilien 3 Tore
RODRIGUEZ Maxi Argentinien 3 Tore
PODOLSKI Lukas Deutschland 3 Tore
VILLA David Spanien 3 Tore
TORRES Fernando Spanien 3 Tore
HENRY Thierry Frankreich 3 Tore
Zinedine ZIDANE Frankreich 3 Tore
10. VIEIRA Patrick Frankreich 2 Tore
TONI Luca Italien 2 Tore
MATERAZZI Marco Italien 2 Tore
SCHWEINSTEIGER Bastian Deutschland 2 Tore
DELGADO Agustin Ecuador 2 Tore
Paulo WANCHOPE Costa Rica 2 Tore
BRAVO Omar Mexiko 2 Tore
SHEVCHENKO Andriy Ukraine 2 Tore
DINDANE Aruna Elfenbeinküste 2 Tore
BOSACKI Bartosz Polen 2 Tore
MANICHE Portugal 2 Tore
ROSICKY Tomas Tschechische Republik 2 Tore
CAHILL Tim Australien 2 Tore
ADRIANO Leito Ribeiro Brasilien 2 Tore
TENORIO Carlos Ecuador 2 Tore
FREI Alexander Schweiz 2 Tore
GERRARD Steven England 2 Tore
Total Spiele: 64 Total Tore: 147 Total Zuschauer: 3’367’000 Ø p. Spiel: 52’609
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