Seoul 1988 Anzahl Länder: 159 Olympische-Disziplinen: 237 Total Athleten: 8’391 Frauen: 2’194 Männer: 6’197 |
RANGLISTE | |||
1° UDSSR (wir verwenden die aktuellen Russland-Farben) | 55 | 31 | 46 |
2° (Ost) Deutschland | 37 | 35 | 30 |
3° USA | 36 | 31 | 27 |
24° Brasilien | 1 | 2 | 3 |
BRASILIANISCHE MEDAILLENGEWINNER
DISZIPLIN | GEWINNER |
Judo 86-95kg Männer | Miguel Fernandez Aurelio |
Fussball Männer | Mergen Taffarel Claudio, De Amorim Campos João, Santos Batista João, Raimundo Ricardo, Roque Kaefer Ademir, Candido Valdo, Silva Geovani, Bernardes dos Santos Edmar, De Souza Hamilton, De Souza Faria Romario, Araujo Jose, Cruz Andre, Winck Luiz Carlos, Alves Aloisio, Ferreira Jose, De Souza Filho Milton, Donizete Luiz Sergio, Kerchner Nelson, Andrade da Silva Jorge Luiz, Bebeto Jose Roberto, Nascimento Iomar |
800m Männer | Cruz Joaquim |
Segeln Tornado | Grael Schmidt Lars Freitas Clinio |
Segeln Kielboot | Grael Schmidt Torben Falcão Nelson |
200m Männer | Da Silva Robson |
Brasilianische Delegation 1988
Anzahl Athleten: 170 (135 Herren und 35 Damen)
Nach den beiden durch Boykott beeinträchtigten Olympiaden der zwei grössten Sportnationen, erlebte Seoul die letzte Teilnahme des grössten olympischen Gesamtsiegers aller Zeiten: der Sowjetunion. Mit dem Ende des grössten Staates der Erde, 1991, setzten die unabhängig gewordenen Staaten zwar ihre Beteiligung an den Spielen in Barcelona fort, aber nicht mehr unter der Fahne des ex-kommunistischen Regimes. Selbst unter Teilnahme der Nordamerikaner wie der Sowjets, hatte auch Seoul seinen Abgang: Kuba!
Insgesamt konnten sich die Spiele genauso wenig einer gewissen Polemik entziehen, wie schon andere zuvor. Im traditionellsten Wettkampf der Leichtathletik, dem 100m-Lauf, gewann der Kanadier Ben Johnson mit der Zeit 9s79 – Weltrekord zu jener Zeit. Doch seine Siegerlaune dauerte nicht lange: Die Organisation der Spiele verbreitete, dass der Athlet beim Antidoping durchgefallen war – man hatte Anabolika bei ihm entdeckt! Die Goldmedaille wurde ihm aberkannt und dem Amerikaner Carl Lewis übergeben – Johnson wurde für zwei Jahre vom Sport gesperrt.
Während der Eröffnungszeremonie betrat der Ex-Athlet Kee-Chung aus Nordkorea das Stadion mit der olympischen Flamme. Chung hatte damals in Berlin 1936 eine Goldmedaille im Marathon gewonnen. Allerdings hatte er für jenen Auftritt seinen Namen ändern müssen und auch das Land, für das er teilnahm: Japan. Und das deshalb, weil die Japaner inzwischen Korea besetzt hatten. Schliesslich entschied das IOC, dass Chung die Goldmedaille an Südkorea zurückzugeben hatte!
Brasilien hatte 170 Athleten mit nach Seoul gebracht (135 Männer und 35 Frauen) – man kehrte mit einer Goldmedaille, zwei Silbernen und drei Bronzenen in die Heimat zurück. Der Judoka Aurélio Miguel war verantwortlich für den einzigen brasilianischen Sieg bei diesen Spielen.
Die enttäuschendste Silbermedaille der Spiele erhielt die Männer-Equipe im Fussball: Brasilien war mit Romário, Bebeto, Taffarel, André Cruz und Neto, sowie einer Reihe weiterer Grössen angereist, verlor aber das Endspiel trotzdem – nach Verlängerung – gegen die Sowiets, mit 1:2!
Joaquim Cruz, in der Leichtathletik, gewann die Silbermedaille, und die beiden Doppel Torben Grael und Nelson Falcão, sowie Lars Grael und Clinio Freitas, erhielten je eine Bronzene. Robson Caetano gewann die dritte Bronzene beim 200m-Lauf.
Die Sowjetunion verabschiedete sich von den Spielen wieder einmal mit einem Gesamtsieg vor den Amerikanern: mit 55 Goldmedaillen gegen 36 goldene der USA, die sogar noch hinter Ostdeutschland rutschten – mit 37 goldenen. Brasilien landete auf dem 24. Platz in der Gesamtwertung.
Kuriositäten
Anthony Nest war der erste schwarze Schwimmer, der eine Goldmedaille bei den olympischen Spielen errang. Der Athlet aus Surinam gewann die 100m-Schmetterling.