CHICAGO 27. August bis 07. September Athleten Gesamt: 2.263 |
Zahl der teilnehmenden Länder: 25 Holländische Antillen, Argentinien, Bahamas, Bermuda, Brasilien, Kanada, Chile, Costa Rica, Kuba, El Salvador, Ecuador, USA, Guatemala, Guyana, Haiti, Jamaika, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Porto Rico, Dominikanische Republik, Uruguay und Venezuela. |
Sport-Disziplinen: 18 Leichtathletik, Basketball, Baseball, Boxen, Radsport, Fechten, Wassersport (Schwimmen, Kunstspringen, Synchron-Schwimmen, Wasser-Ball), Fussball, Bodenturnen, Pferdesport, Gewichtheben, Ringen, Moderner Fünfkampf, Rudern, Tennis, Schiessen und Volley-Ball. |
MEDAILLENSPIEGEL
RANG | GESAMT | |||
1° USA | 115 | 69 | 52 | 236 |
2° Argentinien | 9 | 19 | 11 | 39 |
3° Brasilien | 8 | 8 | 6 | 22 |
4° Kuba | 6 | 11 | 12 | 29 |
5° Kanada | 5 | 19 | 24 | 48 |
Rückblick
In Chicago beendete Adhemar Ferreira da Silva seine Teilnahme an den “Jogos Pan-Americanos” mit einem weiteren Rekord: Nachdem er den Dreisprung zum dritten Mal in drei Ausgaben des “PAN“ gewonnen hatte, machte ihn das zum ersten brasilianischen Dreifach-Sieger des Events! Ausser der Goldmedaille von Adhemar errangen die brasilianischen Athleten noch weitere acht goldene – eine davon ging auf das Konto der unbesiegten weiblichen Equipe im Volley-Ball. Im Basketball endete das Männer-Team auf dem dritten Platz – Basis waren dieselben Spieler, die noch im gleichen Jahr die Weltmeisterschaft in Chile gewannen, und die auch ihre zweite Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen – ein Jahr später – in Rom gewinnen würden.
Ein Jahr nachdem die Brasilianer ihre erste Fussball-Weltmeisterschaft in Schweden gewonnen hatten, schickten sie zum ersten Mal eine Auswahlmannschaft zum Fussball der “Jogos Pan-Americanos“. Das Team setzte sich aus jungen Spielern verschiedener Vereine von Rio de Janeiro zusammen – herausragend einer mit Namen Gerson, ein Mittelfeldspieler, der bei der Weltmeisterschaft 1970, in Mexiko, mit dabei sein würde. Die brasilianische “Seleção“ endete mit der Silbermedaille – das Gold verloren sie gegen Argentinien im Gesamt-Saldo der Tore!
Die USA verschenkten ihre Chance nicht, die sie als Gastgeber der Spiele hatten: insgesamt siegten sie fast auf der ganzen Linie, mit 115 Goldmedaillen, 69 Silber- und 52 Bronzemedaillen – insgesamt 236!! Das zweitbeste Gesamtergebnis hatte Argentinien vorzuweisen – mit 9 Gold-, 19 Silber- und 11 Bronzemedaillen – einem gesamt von 39! Ausser ihrem Heimvorteil, konnten die USA bei diesem Wettkampf mit einigen der grössten Athleten ihrer Geschichte aufwarten. Im Diskuswerfen holte sich Al Oerter – vierfacher Olympia-Champion (1956, 60, 64 und 68) die Goldene ohne grosse Anstrengung. Seine Weite von 58,12 Metern lag ganze drei Meter weiter als die des Zweitplatzierten!
In der 4 x 100 Meter-Staffel der Frauen nahm eine gewisse Wilma Rudolph teil, die später bei den olympischen Spielen von Rom (1960) mit ihrem Team diese Prüfung in 46sek4 gewann – Wilma holte sich auch Silber im 100-Meterlauf, als sie gegen ihre Landsmännin Lucinda Williams verlor, die mit 12sek1 die Goldmedaille gewann. Beinahe wäre die Show in einer anderen nordamerikanischen Stadt ausgetragen worden: Zuerst hatte der V. Congresso Esportivo Pan-Americano nämlich Cleveland als Austragungsort festgelegt – dann entschied de nordamerikanische Kongress, derselben Stadt einen Zuschuss von 5 Millionen Dollar zu kürzen, sodass die Stadt sich von ihrem Anspruch als Veranstaltungsort zurückzog. So musste Chicago im Schnellverfahren einspringen.
Der Verabschiedungstag brachte einen bitteren Beigeschmack für Brasilien: Der Ruderer Ronaldo Duncan Arantes wurde von Gangstern ermordet. Bei den Spielen sass Ronaldo im Achter – das brasilianische Boot ging als Vierter und damit Letzter durchs Ziel.