SAN JUAN – PORTO RICO 01. bis 15. Juli Athleten Gesamt: 3.700 |
Zahl der teilnehmenden Länder: 34 Antigua und Barbuda, Holländische Antillen, Argentinien, Bahamas, Barbados, Belize, Bermudas, Bolivien, Brasilien, Kanada, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Kuba, El Salvador, Ecuador, USA, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jungferninseln, Jamaika, Mexiko, Nicarágua, Panama, Paraguay, Peru, Porto Rico, Dominikanische Republik, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay und Venezuela. |
Sport-Disziplinen: 22 Leichtathletik, Basketball, Baseball, Boxen, Radsport, Fechten, Wassersport (Schwimmen, Kunstspringen, Synchron-Schwimmen, Wasserball), Fussball, Bodenturnen, Reitsport, Hockey, Judo, Gewichtheben, Ringen, Rollschuhlauf, Rudern, Softball, Tennis, Schiessen, Bogenschiessen, Segeln und Volleyball. |
MEDAILLENSPIEGEL
RANG | GESAMT | |||
1° USA | 126 | 95 | 45 | 266 |
2° Kuba | 64 | 47 | 34 | 145 |
3° Kanada | 24 | 43 | 71 | 138 |
4° Argentinien | 12 | 7 | 17 | 36 |
5° Brasilien | 9 | 13 | 17 | 39 |
Rückblick
Zum ersten Mal wurde das Turnier in Zentral-Amerika veranstaltet, und der “PAN” von San Juan war Anfang einer Expansions-Ära. Nachdem man 12 Jahre lang keine neuen Disziplinen ins Programm aufgenommen hatte, öffnete man 1979 die Tore für gleich drei neue Sportarten: Rollschuhlauf, Softball und Bogenschiessen. Und seither wuchs das “Programm Pan-Americano“ stetig weiter, bis zu seinen letzten 35 Disziplinen des “PAN“ von 2003.
Beim Rollschuhlaufen teilten sich Argentinien und die USA die Goldmedaille – hervorragend die Argentinierin Nora Vega, die allein vier Goldmedaillen errang. Beim Softball siegte das Team aus Kanada im Team der Männer und die USA mit seinen Frauen. Beim Bogenschiessen dagegen gewannen die USA sämtliche zu vergebenden goldenen und silbernen Medaillen.
Bei den Spielen in San Juan profilierten sich ebenfalls etliche Athleten in der Leichtathletik und beim Schwimmen. Auf der Laufpiste stellte der Amerikaner Reinaldo Nehemiah den Weltrekord der 110m Hürden ein – mit einer Zeit von 13sek20. In der Schwimmhalle präsentierten zwei amerikanische Schwimmer ebenfalls neue Weltbestzeiten: Mary Meagher stellte den Rekord über 200m Schmetterling, mit 2min09sek77, ein – Jesus Vasallo gelang dasselbe über 200m Medley, mit 2min03sek29.
Eine Auswahl von grossen US-Athleten glänzte in San Juan, aber, infolge des USA-Boykotts der Olympiade in Moskau im Folgejahr, mussten sie die Verwirklichung ihrer Träume noch zurückhalten. Bei der Leichtathletik gewann Evelyn Ashford Gold über 100m und 200m – und ihre grosse Chance im eigenen Land kam dann in Los Angeles 1984, als sie ebenfalls die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen über 100m gewann.
Für Brasilien glänzte João Carlos de Oliveira – unser “João do Pulo“ – der zum zweiten Mal pan-amerikanischer Champion wurde, sowohl im Dreisprung als auch im Weitsprung – Vorbereitungen für seine zweite Bronzemedaille ein Jahr später in Moskau. Die brasilianische Schwimmstaffel über 4x200m (Cyro Delgado, Djan Madruga, Jorge Fernandes und Marcus Mattioli) gewannen die Silbermedaille in San Juan – und ein Jahr später Bronze in Moskau. Djan Madruga gewann weitere zwei Silbermedaillen (400m und 1.500m Freistil) und drei Bronzemedaillen (200m Rücken, 200m Freistil und 4x100m Freistil). Cyro Delgado, Marcus Mattioli und Rômulo Arantes ergänzten das Team des 4x100m Freistil. Rômulo gewann ausserdem Silber beim 100m Rücken.
Brasilien lockte ausserdem zirka 10.000 Zuschauer ins Stadion “Sixto Escobar” zum Endspiel im Fussball, bei dem die Brasilianer die Mannschaft aus Kuba besiegten, mit 3:0. Zu jener Zeit war dies die grösste Publikumszahl, die bis dato in diesem Land bei einem Sport-Event registriert worden war! Im Judo der Männer erreichte Brasilien eine überraschende Medaillen-Ausbeute – sieben insgesamt (vier goldene, eine silberne und zwei bronzene) innerhalb von acht Kategorien – nur im Mittelgewicht waren sie auf dem Podium nicht dabei!
Hinter den Kulissen viel Chaos und politische Proteste. Verspätungen, verdrecktes Wasser und Fehler bei der Akkreditierung waren einige der Probleme, denen die Athleten gegenüberstanden. Das Klima wurde bereits bei der Eröffnungsfeier getrübt, als Oppositionsgruppen gegen die Herrschaft der USA in Puerto Rico protestierten, indem sie die amerikanische Nationalhymne ausbuhten! Etwas später gab es sogar Konflikte gegen US-amerikanische Truppen, die im Land stationiert sind.