Jeder kennt sie – jeder fürchtet sie – die Moskitos. Die kleinen, unangenehmen Plagegeister haben schon manch einem den Urlaub verdorben – viel schlimmer noch: sie haben unzählige Menschen auf der ganzen Welt mit tödlichen Viren infiziert. Ergo fragt man sich, warum solche Mini-Monster überhaupt existieren – um zur Erkenntnis zu gelangen, dass man eigentlich viel zu wenig über sie weiss – was wiederum mit jener Antipathie zusammenhängen mag, mit der man ihnen im allgemeinen begegnet.
Also möchten wir Ihnen an dieser Stelle ein paar Fakten präsentieren, die zwar Moskitos nicht sympathischer, aber ihre Existenz verständlicher machen – und Ihnen als potenzielle Opfer auch ein paar Tipps mit in den Urlaub geben, mit denen Sie sich die Monster vom Leib halten können.
Moskitos sind Fluginsekten, die schon seit mehr als 30 Millionen Jahren existieren. Und es sieht so aus, als ob sie während dieser Millionen von Jahren ihre Fähigkeiten soweit verbessern konnten, dass sie sich jetzt zu Experten im Aufspüren von Menschen entwickelt haben, um sie zu stechen. Moskitos besitzen ein umfassendes Arsenal an Sensoren, mit denen sie ihre Opfer finden:
Zum Beispiel chemische Sensoren
Moskitos können Kohlendioxyd und Milchsäure bis auf 40 Meter Entfernung “riechen“. Säugetiere und Vögel scheiden diese Gase als Teil ihrer normalen Atmung aus. Bestimmte chemische Substanzen im Schweiss scheinen Moskitos ebenfalls anzulocken (Menschen, die weniger schwitzen, werden auch weniger von Moskitos gestochen).
Oder visuelle Sensoren
Wenn Sie Kleidung tragen, die mit dem Hintergrund kontrastiert – und besonders, wenn Sie sich mit dieser Kleidung bewegen, können die Moskitos Sie sehen und sich auf Sie einschiessen. Alles was sich bewegt ist “lebendig“ und deshalb voll mit Blut – eine gute Strategie – für die Moskitos.
Und Wärme-Sensoren
Moskitos sind in der Lage, schon geringste Temperaturunterschiede zu “fühlen“, auf diese Weise entdecken sie warmblütige Säugetiere und Vögel, wenn sie in ihre Nähe kommen.
Alles in allem hört sich ihre komplizierte Sensoreneinrichtung eher nach der Ausrüstung eines Militärflugzeugs an, als nach der eines Insekts, finden Sie nicht? Aber das erklärt, warum Moskitos so gut darin sind, Sie als Beute aufzuspüren. Wie wir Ihnen später noch erklären werden, besteht der einzige Weg sie aufzuhalten darin, ihre chemischen Rezeptoren zu verwirren – zum Beispiel mit einem Stoff wie DEET.
Wie alle Insekten haben ausgewachsenen Moskitos drei wesentliche Körperteile:
Einen Kopf – hier befinden sich sämtliche Sensoren und ausserdem der Stechapparat. Der Kopf hat, darüber hinaus, zwei aus Facettenlinsen zusammengesetzte Augen, zwei Antennen für die Erfassung chemischer Impulse, sowie die Maulpartie, die man Palpus und Proboscis nennt – letzterer nur bei weiblichen Exemplaren zum Stechen.
Einen Thorax (Oberleib) – an diesem Segment sind die beiden Flügel und die sechs Beine angesetzt. Es enthält die Flugmuskeln, das zusammengesetzte Herz, die Ganglia-Nervenzellen und die Trachiolen.
Den Abdomen (Unterleib) – dieses Segment enthält die Verdauungs- und Ausscheidungsorgane.
Also haben wir hier ein Sensoren-Paket, ein Motor-Paket und ein Treibstoff-Paket – ein perfektes Design!
Moskito-Arten
Das Wort “Mosquito“ stammt aus dem Spanischen und bedeutet “kleine Fliege“ – sein Gebrauch geht zurück auf das Jahr 1583 in Nordamerika. Moskitos gehören zur Ordnung Diptera – echte Fliegen. Sie gleichen den herkömmlichen Fliegen jedoch nur dadurch, dass sie zwei Flügel besitzen wie diese – aber im Gegensatz zu ihnen haben ihre Flügel Schuppen, sind ihre Beine viel länger, und die Weibchen besitzen einen verlängerten Maultrakt zum Durchbohren der Haut.
Es gibt mehr als 2.700 Moskito-Spezies auf unserem Planeten – von den in Brasilien und Südamerika lebenden gehören die meisten den folgenden drei Familien an:
Aedes
Man bezeichnet sie manchmal auch als “Fliesswasser-Moskitos“, denn die Bewegung des Wassers ist von Bedeutung für die Entwicklung ihrer Eier. Aedes-Moskitos präsentieren auf ihrem Unterleib weisse Punkte. Diese Familie umfasst Spezies wie zum Beispiel die Gelbfieber-Mücke (Aedes aegypti), die auch Überträger der Dengue-Krankheit ist, und die Asiatische-Tiger-Mücke (Aedes albopictus). Sie sind gute, ausdauernde Flieger, in der Lage grosse Entfernungen zurückzulegen – bis zu 120km von ihren Brutplätzen. Sie stechen Säugetiere – insbesondere Menschen – vorwiegend während der Morgen- und der Abenddämmerung. Ihre Stiche sind schmerzhaft
Culex
Diese Art bevorzugt die Eiablage in stehendem Wasser. Culex-Moskitos haben Hinterleiber mit abgeschrägtem Ende. Auch diese Familie besteht aus einigen Spezies, wie zum Beispiel die Nördlichen Haus-Moskitos (Culex pipiens). Sie sind schwache Flieger und leben nur ein paar Wochen während der Sommermonate. Sie stechen persistent – allerdings bevorzugen sie Vögel anstatt Menschen. Sie greifen im Morgengrauen an oder nach Einbruch der Dunkelheit. Ihr Stich ist schmerzhaft
Einige Arten, wie zum Beispiel die Coquilettidia perturbans, werden erst zu Plagen, weil der Mensch durch seine fortwährende Ausbreitung ihr natürliches Habitat vereinnahmt.
Anopheles
Diese Familie bevorzugt Frischwasser für die Entwicklung der Eier. Auch Anopheles-Moskitos haben gepunktete Hinterleiber. Sie bestehen aus verschiedenen Spezies, unter denen der Malaria-Moskito (Anopheles quadrimaculatus) besonders gefürchtet ist, weil er den Malaria-Virus auf Menschen übertragen kann.
Lebenszyklus und Brut
Wie alle Insekten, entwickeln sich auch die Moskitos aus Eiern und durchlaufen anschliessend verschiedene Stationen in ihrem Lebenszyklus, bevor sie ausgewachsen sind. Die weiblichen Tiere legen ihre Eier im Wasser ab, und die Larven- wie die Puppenstadien spielen sich ganz im Wasser ab. Erst das aus der Puppe geschlüpfte erwachsene Insekt verlässt das Wasser, um nunmehr als frei fliegendes Landinsekt den Rest seines Lebens zu verbringen, der zwischen einer und mehreren Wochen schwanken kann, je nach Spezies (die erwachsenen, befruchteten Weibchen bestimmter Spezies können den Winter in kühlen, feuchten Nischen bis zum Frühling überleben – dann legen sie ihre Eier ab und sterben).
Die Eiablage
Alle Moskitos positionieren ihre Eier in Wasser – das können grosse Wasserflächen sein, wie Seen, stehendes Wasser, wie zum Beispiel offene Schwimmbäder, oder Stellen mit gesammeltem, stehendem Wasser, wie Baumlöcher, Dachrinnen, und der verschiedenste menschliche Abfall in Form von Gefässen, die Regenwasser sammeln. Die Weibchen legen ihre Eier auf die Wasseroberfläche – ausgenommen jene der Familie Aedes, die legen ihre Eier auf Wasserflächen an geschützten Stellen, welche gelegentlich fliessen. Die Eier können einzeln oder in Gruppen abgelegt werden, die dann ein schwimmendes Floss von Moskitoeiern bilden. Die meisten dieser Eier sind in der Lage, den Winter zu überleben und sich dann im Frühjahr zu entwickeln.
Die Larven
Aus den Eiern der Moskito-Weibchen schlüpfen Larven, die an der Wasseroberfläche leben und durch einen Luftschlauch (Syphon) atmen. Die Larve filtert organisches Material mittels ihrer Fressorgane und wächst zu einer Länge zwischen 1 bis 2 Zentimetern – während ihres Wachstums wechselt sie mehrere Male ihre Haut. Die Moskitolarve kann schwimmen und, wenn nötig, auch abtauchen, falls man sie stört. Sie lebt Tage bis zu einigen Wochen, je nach Wassertemperatur und Spezies.
Die Larven verschiedener Moskitoarten lassen sich leicht unterscheiden – nehmen wir mal die drei oben beschriebenen Arten als Beispiel: Anopheles-Larven liegen parallel zur Wasseroberfläche, während die der Aedes und der Culex mit dem Hinterleib schräg nach unten hängen. Und die Luftröhren der Culex-Larven sind länger als jene der Aedes.
Trotz der Plage, die sie für uns Menschen bedeuten, sind auch Moskitos für die Natur und ihre Kreaturen von Bedeutung. Ihre Larven und Puppen, zum Beispiel, dienen besonders den Fischen in aquatischen Ökosystemen zur Nahrung.
Die Verpuppung
Nach vierter Häutung verwandelt sich die Larve in eine Puppe, die weiterhin im Wasser verbleibt – zwischen einem bis vier Tagen, das hängt von der Wassertemperatur und der Spezies ab. Die Puppe schwimmt an der Wasseroberfläche und atmet durch zwei winzige Röhren. Obwohl sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen, sind Puppen sehr aktiv. Gegen Ende ihres Puppenstadiums hüllen sie sich ein und verwandeln sich in das ausgewachsene Fluginsekt.
Das ausgewachsene Insekt
Innerhalb der Puppenhülle verwandelt sich die Puppe in das erwachsene Insekt. Es bedient sich des Luftdrucks, um die Hülle zu sprengen, kriecht dann an eine geschützte Stelle und ruht solange, bis sich das äussere Skelett gehärtet hat – dabei hält es die Flügel zum Trocknen ausgebreitet. Nach dem Trocknungsprozess ist der Moskito flugfähig und verbringt den Rest seiner Existenz auf dem Land.
Das erste, was ausgewachsene Moskitos suchen, ist ein Geschlechtspartner – sie kopulieren und suchen anschliessend nach Nahrung. Männliche Moskitos haben kurze Fresswerkzeuge – sie nehmen ausschliesslich pflanzlichen Nektar zu sich. Die weiblichen Moskitos dagegen besitzen lange Proboscis (Saugrüssel), die sie einsetzen, um Tiere und Menschen zu stechen, und sich von ihrem Blut zu nähren. Das Blut liefert ihnen unter anderem Proteine, die sie zum Eierlegen brauchen. Nach der Nahrungsaufnahme legen sie ihre Eier ab – sie brauchen jedes Mal eine Blutmahlzeit vor dem Eierlegen. Die weiblichen Moskitos haben einen längeren Lebenszyklus als die Männchen – erstere können zwischen vielen Tagen und Wochen am Leben bleiben, (manche überwintern), während die zweiten schon ein paar Tage nach der Befruchtung sterben. Der Lebenszyklus von Moskitos ist abhängig von den Bedingungen ihrer jeweiligen Umwelt und je nach Spezies verschieden.
Moskitostiche und Folgekrankheiten
Wie schon erwähnt, nur die weiblichen Moskitos stechen. Sie werden von verschiedenen Umständen angelockt, dazu gehören Wärme (infrarotes Licht), Licht, Transpiration, Körpergeruch, Milchsäure und Kohlendioxyd. Der weibliche Moskito landet auf Ihrer Haut und führt seinen Saugrüssel durch sie hindurch (der Proboscis ist so dünn und scharf, dass Sie wahrscheinlich seine Einführung gar nicht bemerken). Der Moskitospeichel enthält blutverdünnende Proteine (Anticoagulanten), welche verhindern, dass Ihr Blut gerinnt. Das Insekt saugt nun das Blut in seinen Unterleib (Abdomen) – etwa 5 Mikroliter reichen für einen Aedes aegypti.
Wenn Sie das Moskitoweibchen stören sollten, fliegt es weg. Wenn nicht, bleibt es solange bis sein Abdomen gefüllt ist. Würde man den Nerv zum Hinterleib durchtrennen, würde es solange trinken bis es platzt.
Nachdem das Insekt Sie gestochen hat, verbleibt ein Speichelrest in der Wunde. Dessen Protein provoziert eine “Immunitäts-Reaktion“ Ihres Körpers. Die Stelle um den Einstich schwillt an – sie fängt an zu jucken – eine Antwort provoziert vom Moskitospeichel. Eventuell geht die Schwellung von selbst zurück – das Jucken bleibt solange bis Ihre Immunzellen die Speichelproteine zerstört haben.
Um Moskitostiche zu behandeln, sollten Sie sie mit Wasser, versetzt mit einer milden Seife, auswaschen. Versuchen Sie, nicht zu kratzen, obwohl die Stelle juckt. Die eine oder andere Medizin, wie Calamine-Lotion oder Cortison-Cremes können das Jucken mildern. Einen Arzt brauchen Sie nicht aufzusuchen – es sei denn, Sie fühlen sich schwindlig oder es wird Ihnen schlecht – was Anzeichen einer ernsten allergischen Reaktion auf den Moskitostich sein können.
Gleich vorneweg: Der “Human Immunodeficiency Virus“ (HIV), welcher AIDS verursacht, kann im Moskito nicht überleben und deshalb auch nicht von einer Person zur andern durch einen Stich des Insekts übertragen werden!
Dafür können Moskitos eine ganze Reihe anderer Krankheiten übertragen, die von Bakterien, Parasiten oder Viren verursacht werden. Diese Reihe enthält:
Malaria
Wird verursacht durch einen Parasiten, welcher vom Anopheles-Moskito übertragen wird. Der Parasit wächst in Ihrer Blutbahn und kann Symptome hervorrufen, welche sich innerhalb von acht Tagen bis zu einigen Monaten nach der Infektion entwickeln. Diese Symptome präsentieren sich als Fieber, Frösteln, Kopf- und Muskelschmerzen, und ein generalisiertes Schwächegefühl (ähnlich der Grippe-Symptome). Malaria tritt in unterschiedlichen Formen auf – die “Tropicana“ und “Tertiana“ Formen sind lebensgefährlich, besonders wenn sie nicht medikamentös behandelt werden – weil der Parasit sich in der Leber einkapselt und eine Körperschwächung nutzt, um erneut auszubrechen. Malaria ist in tropischen und subtropischen Klimagebieten verbreitet – es gibt gute prophylaktische Mittel, die man sich vor einer Reise vom Hausarzt verschreiben lassen kann.
Gelbfieber
Kommt inzwischen weder in Nordamerika noch in Europa vor, während die Krankheit in Afrika und Teilen Südamerikas immer noch wütet. Sie wird von der Aedes aegypti übertragen. Gelbfieber äussert sich in ähnlichen Symptomen wie Malaria – darüber hinaus leiden die Betroffenen unter Übelkeit, Erbrechen und Gelbsucht. Wie die Malaria, so kann auch Gelbfieber tödlich sein. Es gibt keine Behandlung gegen die Krankheit, wenn sie einmal ausgebrochen ist – nur gegen die Symptome. Gelbfieber kann man per Impfung unter Kontrolle halten – und durch die Bekämpfung der Moskitos.
Enzephalitis
Wird von Viren hervorgerufen, die von Moskitos übertragen werden – zum Beispiel durch die Aedes- oder die Culiseta-Moskitos. Die Symptome sind hohes Fieber, steifer Nacken, Kopfschmerz, geistige Verwirrung und Faulheit bzw. Schläfrigkeit. Es gibt verschiedene Arten der Enzephalitis, die von Moskitos übertragen werden können – zum Beispiel die Typen „Saint Louis – Western und Eastern Equine – La Crosse und West Nile“ – letztere beginnt sich in den USA auszubreiten.
Dengue-Fieber
Wird in der Regel vom Asian-Tiger-Moskito übertragen, der aus Ostasien stammt und dann plötzlich im Jahr 1985 in den USA entdeckt wurde. In den Tropen wird Dengue ebenfalls durch den Aedes aegypti übertragen, und Brasilien führt seit ein paar Jahren einen regelrechten Krieg gegen die Invasion dieses gefährlichen Insekts. Dengue-Fieber wird durch einen Virus verursacht, der eine ganze Reihe von Krankheiten provozieren kann – von einer Virusgrippe bis zum Hämorrhagischen Fieber – es ist besonders gefährlich für Kinder.
Moskito-Abwehr
- Der beste Weg, von Moskitos übertragenen Krankheiten beizukommen, ist die Moskito-Bekämpfung (im gesamten Entwicklungsprozess) und der persönliche Schutz vor dem Gestochen werden. Und da gibt es ein paar Möglichkeiten, die Zahl der Moskitostiche zu reduzieren, während man sich im Freien aufhält.
- Zuerst einmal sollten Sie sich so kleiden, dass der grösste Teil Ihres Körpers bedeckt ist – natürlich, falls die Temperatur dies erlaubt.
- Zweitens, benutzen sie ein Moskito-Abwehrmittel, welches NN-diethyl-meta-toluamide (DEET) enthält – mit einer Konzentration von mindestens 7,5% bis 100%. Geringere Konzentrationen sind in der Regel unwirksam, und eine 15%-Konzentration wird für Kinder empfohlen.
- Avons original “Skin-So-Soft“ ist ein schwaches, kurz wirkendes (weniger als 20 Minuten) Moskito-Abwehrmittel – obwohl es inzwischen neuere “Skin-So-Soft“-Versionen gibt, die EPA enthalten und als Insektenschutz anerkannt sind. Peremethrin ist ein effektives Pestizid – aber man darf es nur auf die Kleidung sprühen – niemals auf die Haut, denn es ist neurotoxisch!
- Ausser Moskito-Abwehrmitteln und entsprechender Kleidung, sollten Sie mitmachen bei der Eindämmung der Moskitopopulation. Moskitos brauchen Wasser, um sich zu entwickeln, und sie werden jedwedes stehende Wasser dazu nutzen, sei das Volumen auch noch so klein!
- Um also die Moskito-Population zu reduzieren, sorgen Sie erst einmal dafür, dass sich kein stehendes Wasser in Ihrem Garten befindet, indem Sie Giesskannen entfernen oder umdrehen, alte Autoreifen wegräumen und unter Dach aufbewahren, und eventuelle Regenfässer abdecken! Falls Sie einen Zierteich in Ihrem Garten haben, dann besetzen Sie ihn mit Fischen, die eventuelle Larven auffressen. Um Moskitos davon abzuhalten, in Ihr Haus einzudringen, versichern Sie sich, dass sämtliche Moskito-Schutzgitter vor den Fenstern intakt sind.
- Es gibt im Handel eine Menge verschiedener Pestizide, um Moskitos und deren Larven zu töten. Viele Kommunen in tropischen Ländern organisieren das Versprühen solcher Pestizide, die Mallothione enthalten, in grossem Rahmen, um während der Frühlings- und Sommermonate die Vermehrung der Moskito-Populationen einzudämmen. In Brasilien gelten diese Sprühunternehmungen besonders der Aedes aegypti, deren Übertragung des Dengue-Virus bereits viele Todesopfer gefordert hat.
- Einige natürliche oder vom Menschen hergestellte Produkte werden als wirksam gegen die Angriffe von Moskitos empfohlen. Zum Beispiel auch Zitronella-Öl, was man aus verschiedenen Pflanzenarten gewinnt und dann Kerzen beifügt, die man zur Abwehr der Plagegeister ansteckt – oder man verbrennt diese Essenz direkt. Zitronella-Öl ist nur effektiv in hoher Konzentration, individuell Zitronella produzierende Pflanzen haben allerdings nicht genug Ölproduktion, um damit Moskitos effektiv abzuwehren!
- Sicher haben Sie auch schon mal von der Empfehlung gehört, die amerikanische Soldaten in die Welt gesetzt haben sollen, die in Hawaii stationiert waren: “Vitamin-B in Tablettenform einnehmen, damit die Moskitos von der entsprechenden Körperausdünstung abgeschreckt werden“ – alles Quatsch! Auch Ultraviolett-Licht (wie man es für Käferfallen verwendet) oder Ultraschall-Einrichtungen sind in diesem Fall absolut wirkungslos.
Fragen und Antworten zum Thema “MOSKITO“
Kann ein mit einem Virus infizierter Moskito jemanden stechen ohne die Krankheit zu übertragen?
Ja – bei 20% bis 50% der gestochenen Personen bricht die Krankheit nicht aus!
Warum werden einige Personen nach einem Stich des infizierten Moskitos nicht krank?
Das hängt von der Beschaffenheit des Immunsystems der entsprechenden Person ab!
Ist es wahr, dass Moskitos während der Nacht nicht stechen?
Das Weibchen der Aedes ist tagaktiv – sticht also nicht in der Nacht! Bei anderen Arten gilt das nicht!
Was für andere Lebensgewohnheiten hat die Aedes?
Das Insekt hält sich in der Nähe des Menschen auf und zieht dessen Blut dem aller anderen Lebewesen vor – und liebt angestautes Wasser für die Eiablage!
Ist es war, dass ein Moskito sich schneller in der Wärme fortpflanzt? Und warum?
Ja, das ist so! In warmem Klima verkürzt sich die Reproduktionszeit des Moskitos, also reproduziert er sich schneller. Und dies erklärt auch, warum im Sommer mehr Dengue-Fälle auftreten!
Warum sticht nur das Weibchen des Aedes aegypti?
Die Weibchen stechen nach der Kopulation, weil sie Proteine aus dem Blut benötigen, damit sich ihre Eier entwickeln können!
Wie lange lebt der Aedes-Moskito?
Das weibliche Insekt lebt zwischen 30 und 45 Tagen und kann in dieser Zeit bis zu 300 Personen infizieren!
Wieviel Eier legt ein Moskito während seines Lebens?
Bis zu 450 Stück. Man hat entdeckt, dass es eine transovariane Übertragung gibt – das heisst: Wenn das Moskito-Weibchen infiziert ist, gibt sie den Virus an ihre Eier weiter, und die Larven werden bereits infiziert geboren – dies multipliziert die Chancen der Krankheitsverbreitung!
Bedeutet das Wasser in einem Swimming-Pool eine Bedrohung?
Nicht, wenn das Wasser regelmässig mit der vorgeschriebenen Menge an Chlor behandelt wird. Wenn nicht, wird es zur Moskito-Wiege für Milliarden!
Ist es genug, das Wasser aus den Untersetzern der Blumentöpfe zu entfernen?
Nein, ist es nicht! Die Moskitoeier befinden sich angeklebt an den Innen- oder auch an den Aussenwänden der Untersetzer. Ideal sind Untersetzer, die dicht am Blumentopf anliegen (also genau passen), und sie mit Wasser und Seife auszuwaschen, unter Benutzung einer Bürste, um eventuelle Eier abzustreifen.
Sind getrocknete Eier der Aedes ebenfalls gefährlich?
Ja, das sind sie! Sie können bis zu einem Jahr ohne Wasser überleben – wenn sie in der Zwischenzeit mit Wasser in Berührung kommen, beginnt ihr Evolutionszyklus!
Funktionieren die Abwehrsprays? Wieviele Male am Tag sollen sie angewendet werden?
Jede Wirkung so genannter Anti-Moskito-Mittel ist begrenzt – sie eliminieren den Moskito nicht sondern halten ihn nur fern!
Der Gebrauch eines Insektizids gegen den kann ihn immun gegen dieses Produkt machen?
Ja – das kann passieren!
Können Moskitos in Autos, Flugzeugen und Schiffen transportiert werden?
Ja – wenn sie in diesen Transportmitteln adäquate Bedingungen vorfinden!
Wie lange können sie auf einer solchen Reise überleben?
Zirka 10 bis 12 Stunden unter positiven Bedingungen!
Welches sind die idealen Bedingungen für die Fortpflanzung und die Aktionen eines Moskitos?
Die von ihm bevorzugten Temperaturen liegen zwischen 26 und 28 Grad Celsius. Jedwede Temperatur unter 18 Grad macht ihn reaktionsunfähig – und bei 42 Grad stirbt er.
Wann und wie überträgt eine infizierte Person den Virus auf den Moskito?
Einen Tag bevor sie die Krankheitssymptome spürt und während der folgenden fünf Tage – danach findet keine Übertragung mehr statt, die im Moment des Blutabsaugens durch den Moskito geschieht.