Schlangen sind vertebrale Tiere der Reptilien-Klasse, aud der Ordnung „Squamata“. Das Wort Reptil kommt aus dem Lateinischen „reptum“ und bedeutet „kriechen“. „Squamata“ kommt ebenfalls aus der lateinischen Sprache und bedeutet „geschuppt“.
Sie besitzen einen langgestreckten Körper bedeckt mit Hornschuppen und haben keine Glieder zur Fortbewegung. Es sind pecilotermische Tiere (das heisst, sie können ihre Körpertemperatur nicht kontrollieren), so wie auch die anderen Reptilien, die Fische und die Amphibien.
Die Geschichte ihrer Evolution reicht 110 Millionen Jahre zurück – wahrscheinlich sogar 140 Millionen Jahre. Sie haben sich auf der Erde entwickelt, aus den Echsen (die primitivsten Vertreter unter den Schlangen, wie zum Beispiel jene aus der Familie Boidae, besitzen einen Rest von Gürtel am Unterbauch und, in einigen Fällen, sogar Reste von hinteren Beingliedern).
Dies sind die Charakteristika von Schlangen:
- Fehlen von Gliedern zur Fortbewegung
- Fehlen von externen Ohren, mittlerem Gehör und Trommelfell
- Augen mit fixiertem Lid
- grosse Elastizität des Mauls durch einen Zusammenhalt der beiden unteren, inneren Kieferknochen mittels elastischer Verbindung
- sehr elastische Haut, bedeckt mit Hornschuppen
- periodischer Wechsel der Haut
- Lungenatmung
- Knochenskelett
Ihre ausgewachsene Länge variiert zwischen 10cm (Blindschleiche) bis zu zirka 10 Metern (Anakonda).
Schlangen sind in der Lage, ihren Körper bis zu einem 6-fachen seines normalen Umfangs zu erweitern, um sich von Tieren zu ernähren, die wesentlich grösser sind als sie selbst. Sie besitzen überraschend grosse Kraft und sind aussergewöhnlich schnell im Angriff.
Das Skelett
Es besteht in der Regel aus 800 Knochen und kann zwischen 180 und 400 Rippen besitzen. Allein im Schädel befinden sich 43 Knochen.
Die Knochen sind nicht miteinander „verschweisst“ und erlauben deshalb eine enorme Mobilität des Skeletts – es kann vertikal oder horizontal abgeflacht oder ohne weiteres auch aufgebläht werden.
Die Unterkiefer sind nicht fest eingesetzt, sonder werden von der Haut zusammengehalten und haben dadurch eine elastische Verbindung.
Schlangen wachsen nach ihrer Geburt schnell und erreichen in der Regel nach 2 Jahren ihre Geschlechtsreife (die grossen, wie zum Beispiel Boa Constrictor oder Anakonda, nach 4 oder 5 Jahren). Sie leben zwischen 5 bis 35 Jahre, je nach Art (und sie leben länger in Gefangenschaft, wenn sie gepflegt werden).
Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist nicht immer ganz deutlich zu erkennen. In der Regel ist das weibliche Tier etwas grösser als das männliche, denn es muss die Eier unterbringen und die sich entwickelnden Jungen. Ausserdem präsentiert es hinter der Kloake eine abrupte Verengung des Schwanzes. Bei vielen Spezies ist der Schwanz des männlichen Tieres länger und dicker als der des Weibchens, denn er enthält den Muskel, welcher den Hemipenis ein- und ausfährt.
Der Körperquerschnitt einer Schlange steht in direkter Relation zu ihrem Lebensstil:
- Die „Fossorealen“, (also diejenigen, welche unter der Erdoberfläche leben) sind zylindrisch.
- Die „Terricolas“ haben einen runden Rücken, aber der hintere Teil ist abgeflacht, um den Körper auf unregelmässigen Oberflächen abzustützen.
- Jene die zu klettern pflegen, bei denen sind Bauch und Seiten abgeflacht, und sie besitzen eckige Formen an den Körperextremitäten.
- Einige Baumschlangenarten sind praktisch quadratisch.
- Die Wasserschlangen haben einen ovalen Vertikal-Durchmesser, um sich so im Wasser besser bewegen zu können.
- Einige Arten sind sogar triangular – wobei der Grund hierfür noch unbekannt ist.