Der Körper eines Schmetterlings besteht in erster Linie aus drei Teilen: dem Kopf, dem Torax und dem Unterleib (Abdomen). Ein widerstandsfähiges Exoskelett schützt und formt den Schmetterlingskörper.
Am und im Kopf befinden sich die sensitiven Organe und die zur Nahrungsaufnahme. Die Schmetterlinge besitzen kein Maul, sondern Taster, die sie dazu benutzen, die Nahrung aufzuspüren und zu kosten. Die Augen bestehen aus Tausenden kleinster Linsen – man nennt sie „Omatiden“ – die dem Tier einen 360-Grad Rundblick erlauben. Obwohl sie auf einige Farben begrenzt sind, können sie das ultraviolette Spektrum erkennen. Am Kopf befinden sich auch die Antennen-Fühler, die zur Orientierung beim Fliegen und zum Aufspüren von Gerüchen dienen. Mit einem kleinen Doppelrüssel, den man „Espirotrombus“ nennt, saugen sie den Nektar der Blumen oder den Saft von Früchten auf.
Im Torax befindet sich die Nervenzentrale zur Bewegung der Beine und Flügel. Auch die Füsschen werden zum Testen von Nahrung eingesetzt. Die Flügel absorbieren die Solarenergie und geben dem Torax so die motorische Kraft zur Bewegung der Flügel. Ihre Färbung erhalten sie durch Tausende von dicht aneinandergesetzten, mikroskopisch kleiner Schuppen – 200 bis 600 pro Quadratmillimeter!
Schmetterlinge können mit einer Geschwindigkeit bis zu 50 km/Std fliegen. Während ihres Fluges können sie normal atmen, denn ihre Flügelbewegung beeinflusst auch das Öffnen und Schliessen der winzigen Atemöffnungen, welche sich in einer Reihe längs des Torax befinden. Das Schlagen der Flügel dient bei manchen Arten auch zur Hilfe bei der Nahrungsaufnahme durch den Rüssel.
Der Unterleib ist ein langer, segmentierter Tubus. In ihm befinden sich die reproduktiven Organe, das zirkulative System mit dem Herzen und ein Netz von winzigen Röhrchen als Luftleiter – die so genannten Tracheen. Die männlichen Tiere besitzen ein Paar Klauen zum Festhalten der Weibchen während der Kopula. Die Weibchen besitzen einen dickeren Unterleib zur Unterbringung der Eier, sowie einen lateralen Sack zur Aufnahme des maskulinen Spermas. Der Verdauungsapparat ist einer exklusiv flüssigen Nahrung angepasst, die in erster Linie aus Pollen und Nektar von Blumen besteht.
Fortpflanzung
Die Hauptaufgabe eines erwachsenen Schmetterlings ist seine Fortpflanzung. Nach ihrer sexuellen Reife machen sich die männlichen Tiere auf die Suche nach den weiblichen – sie produzieren eine Art Parfum, von der die Weibchen angelockt werden. Während der Kopula wird das Sperma in einen lateralen Sack innerhalb des weiblichen Unterleibs geleitet. Die eigentliche Befruchtung geschieht erst im Moment der Eiablage – dazu presst der weibliche Schmetterling das Spermasäckchen.
In der freien Natur gelingt es im Durchschnitt von einhundert Eiern nur zweien, sich wieder in ausgewachsene Schmetterlinge zu verwandeln. Das Überleben bis zur Endphase ist in diesem Fall sehr schwierig, denn ein grosser Teil der Schmetterlinge werden von Beutejägern wie Spinnen, Vögeln, Eidechsen, Grillen und Ameisen in sämtlichen Stadien ihrer Verwandlung verfolgt – angefangen vom Ei bis zum ausgewachsenen Insekt. Der Rest wird Opfer unterschiedlicher Klimaverhältnisse, wie Kälte, Regen, Wind und auch von Viren und Bakterien.