Skorpione in Brasilien?

Zuletzt bearbeitet: 6. April 2021

Aus der Geschichte

In zahlreichen Fossilien aus der Silur-Periode (vor 425-450 Millionen Jahren) hat man Vorläufer der heutigen Skorpione gefunden, die eine grosse Ähnlichkeit mit den neuzeitlichen Vertretern der Gattung aufweisen. Während der grösste Skorpion der Gegenwart, der Hadogenes troglodytes “nur“ zirka 21 Zentimeter lang wird (er ist in Südafrika beheimatet), hatten jene prähistorischen Monster, wie zum Beispiel der Brontoscorpio anglicans eine nachgewiesene Länge von bis zu 80 Zentimetern! Man nimmt an, dass Vorläufer der Skorpione von Meeresbewohnern zu Landtieren evolvierten und ihre Kiemen sich im Lauf von Generationen in Lungen verwandelten.

Seit Jahrtausenden sind Skorpione auch in der Kulturgeschichte der Menschheit von grosser Bedeutung. In Mythen und Legenden werden sie in der Regel als gefährliche Wesen dargestellt, die dem Menschen den Tod bringen. In der altägyptischen Mythologie gibt es eine Göttin Selket, in allen Darstellungen trägt sie einen Skorpion auf ihrem Kopf. Die Ägypter schrieben ihr magische Heilkräfte zu und wandten sich an sie, wenn sie Schutz brauchten.

Aus der Mythologie der Griechen kennt man die Göttin Artemis, eine Tochter des Zeus und Göttin der Jagd (Diana, in der römischen Mythologie). Eines Tages legt sich der Jäger Orion mit ihr an, der alle wilden Tiere auf der Erde töten will. Artemis schickt ihm einen Skorpion entgegen, der ihn mit einem Stich tötet. Daraufhin versetzt Zeus die beiden Kontrahenten als Sternbilder an den Himmel.

Auch in der Bibel werden Skorpione als furchterregende, die Menschen verfolgende Ungeheuer dargestellt: In der “Offenbarung des Johannes“ gehören sie zur Ausstattung der Apokalypse: Die fünfte Posaune ruft Heuschrecken auf den Plan, mit einer Kraft, “wie sie Skorpione auf Erden haben“ (Offenbarung 9.3) – mit ihren stachelbewehrten Schwänzen peinigen sie die Menschen wie Skorpione, fünf Monate lang (Offenbarung 9.10).

Der Skorpion und sein Gift spielen im Aberglauben und in der Volksmedizin vieler Völker ebenfalls eine Rolle. Interessante Geschichten ranken sich zum Beispiel um die Entstehung der Skorpione. Es gab Bücher, wie die “Antike Tierwelt“, von Otto Keller, in denen von der Vorstellung berichtet wird, das Skorpione aus toten Krokodilen oder toten Seekrebsen entstehen – und viele Menschen vertraten einst die Meinung, dass sich junge Skorpione aus dem Bauch ihrer Mutter herausfressen! Germanischer Aberglaube liess die Skorpione sogar des nachts fliegen, und alles, was sie berührten, vertrocknen.

Bilder und Zeichnungen von Skorpionen wurden “gegen den bösen Blick“ angefertigt und auf Lampen und anderen Einrichtungsgegenständen im und vor dem Haus angebracht. In der Volksmedizin fand sowohl das Gift des Skorpions als auch das Tier selbst Verwendung: Zum Beispiel sollte die Asche eines Skorpions als Heiltrunk, vermischt in Wein, und das Öl eines Skorpions, welches man durch Eintauchen lebender Skorpione in heisses Olivenöl gewann, gegen die verschiedensten Malessen helfen, zum Beispiel gegen offene Wunden, Koliken, Gicht, Zahn- und Ohrenschmerzen.

Skorpione sind eine Delikatesse

Können Sie sich vorstellen, verehrter Leser, nachdem Sie diese teilweise haarsträubenden Details über die kleinen Monster gelesen haben, dass Skorpione in verschiedenen asiatischen Ländern gegrillt und den Gästen als begehrte Aperitifs serviert werden?

Es ist gar nicht leicht, die zu einem halben Dutzend auf Holzspiesschen aneinander gereihten Skorpione mit den Zähnen abzuziehen. Ähnliche Delikatessen hat man bei uns höchstens mal vom Fernsehsessel aus geniessen können, wenn Möchtegern-Promis im “Dschungelcamp“ ihre Mutproben beim Würmer- und Käferkauen ablegen mussten. Dagegen gehört der Verzehr von Insekten, Krebsen, Schlangen und Maden in Afrika, Südamerika, und vor allem in Asien, längst zu den Grundnahrungsmitteln.

Auf Pekings Strassen sind gegrillte Skorpione die Leckerli schlechthin, und besonders bei den chinesischen Männern als Aphrodisiakum begehrt (wahrscheinlich weil Skorpione zur Verteidigung ihren Schwanz steil aufrichten). In China werden sie deshalb als Skorpion-Viagra millionenfach gezüchtet – allerdings wird die Giftdrüse vor dem Grillen entfernt.

In Thailand und Kambodscha pflegen fast zweihundert verschiedene Insektenarten im Kochtopf oder auf einem Grill zu enden, darunter Bienen, Wespen, Ameisen, Termiten, Käfer, Seidenraupen, diverse Heuschrecken- und Falterarten – und natürlich auch Skorpione werden gern geknabbert ! Und alle diese Tierchen sind auf jeden Fall gesünder als unsere industriell gefertigten Kartoffelchips!

Wenn Sie vielleicht doch die Lust befallen sollte, Ihre Familien mal mit einem Insekten-Grill zu überraschen, dann haben wir hier LINKS von (deutschen) Internet-Shops für Sie, bei denen Sie ganz zwanglos ein exotisches Menü aus “gefriergetrockneten Ingredienzien“ zusammenstellen können – sogar “Insekten-Rezepte“ bekommen Sie, als Einsteiger ins Insekten-Kulinarium, gratis dazu

Falls Sie es vorziehen, zum Einstieg in die Gaumenfreuden der Insektenküche lieber erst einmal ihre Geschmackssensoren in einem einschlägigen Restaurant zu testen, müssen Sie deshalb nicht ins Ausland fliegen, sondern können Ihre Neugier – und natürlich auch Ihren Hunger – in den folgenden hiesigen Restaurants befriedigen:

Never Never Land „Outback“
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Tel. 030/80574078

Manitou
Seehofstrasse 6
60594 Frankfurt Sachsenhausen
Tel. 0162/4043462

Wir wünschen Ihnen Guten Appetit! Und der kommt bekanntlich erst beim Essen!

Der Skorpion in der Astrologie

Diese Wissenschaft stützt sich auf die Annahme, dass zwischen den Bewegungen und Positionen von Planeten und Sternen und der menschlichen Existenz ein Zusammenhang besteht. Astrologen sind davon überzeugt, diese Zusammenhänge deuten, erklären und sogar berechnen zu können. Als eines der zwölf Tierkreiszeichen im Zodiak (griechisch für “Kreis der Lebewesen“), ist der Skorpion ein wesentliches Element der Astrologen und ihrer Wissenschaft, der Astrologie.

Den Menschen, die zwischen dem 24. Oktober und dem 22. November geboren sind, sprechen sie die folgenden Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zu: Der im Zeichen des Skorpions Geborene ist ein leidenschaftlicher Mensch, der halbe Sachen und Kompromisse ablehnt – es gibt für ihn nur alles oder nichts, und er ist stets begierig, den Dingen auf den Grund zu gehen. Unbekanntes Terrain und geheimnisvolle Dinge reizen ihn – er schreckt vor nichts zurück – sein Forscherdrang treibt ihn vorwärts.

Andererseits ist er kein Diplomat, sondern eher unbequem und zu jedem Kampf bereit – um des lieben Friedens zurückzustecken, ist ihm fremd. Dagegen ist er aus Prinzip offen und ehrlich – ohne Rücksicht schont er weder andere noch sich selbst – ein aktiver, alles fordernder Charakter, der offen gebliebene Situationen nicht erträgt. Spannungen auszutragen liegt in seiner Natur. Diese kompromisslose Einstellung bringt ihm allerdings auch den Ruf ein, ein Zerstörer zu sein.

In der Beziehung zu anderen Menschen, die bei einer Erstbegegnung mit einem Skorpion dessen Willensstärke und intensive Leidenschaft spüren und von ihm schnell fasziniert sind, tut der Skorpion sich schwer, sich hinzugeben, weil er dies als Unterodnen empfindet – und ist sofort bestrebt, die andere Person zu beherrschen, sie seinerseits von ihm abhängig zu machen. Sollte das ihm nicht gelingen, entwickelt er sich leicht zu einem verletzenden Kritiker, mit rachsüchtiger Tendenz . . .

Hier eine Gegenüberstellung der typischen Charaktereigenschaften der im Zeichen des Skorpion Geborenen:
Positive Eigenschaften
Hingebungsvoll, Entschlossen/Zielstrebig, Analytisch, Ehrgeizig, Willensstark, Selbstbewusst, Tiefgründig, Loyal

Negative Eigenschaften
Rachsüchtig, Nachtragend, Eifersüchtig, Rücksichtslos, Feindselig, Besitzergreifend, Überkritisch

Natürlich gibt es auch zahlreiche Erzählungen und Legenden, in denen der Skorpion eine Rolle spielt, eine der ältesten, die von einem unbekannten Autor aus China stammt, möchten wir ihnen abschliessend noch erzählen:

Mönch und Skorpion

Ein alter, weiser Mönch wanderte einst mit seinen Schülern an einem Flussufer entlang, als er einen Skorpion im Wasser gewahrte der verzweifelt mit den Beinen strampelte und offensichtlich am Ertrinken war. Also entschied er, ihn aus dem Wasser zu retten, und als er es tat, stach ihn der Skorpion in den Arm – erschrocken durch den plötzlichen Schmerz, liess ihn der Meister zurück ins Wasser fallen, und der Skorpion war erneut am Ertrinken. Also rettete ihn der Mönch erneut, und wieder stach ihn der Skorpion in den Arm.

Einer seiner Schüler konnte sich nicht mehr zurückhalten, näherte sich dem Meister ehrerbietig und sprach: “Meister, versteht ihr denn nicht, dass dieser undankbare Skorpion ihren Arm jedes Mal wieder stechen wird, wenn sie versuchen, ihn aus dem Wasser zu retten“?

Und der Meister antwortete ihm: “Die Natur des Skorpions ist es, zu stechen, aber dies wird die meinige nicht ändern, die aus der Hilfe besteht“!

Und mittels eines Blattes zog der Meister den Skorpion schliesslich aus dem Wasser und rettete dem Tier das Leben.

Und die Moral von der Geschichte: Ändere nichts an deinem Charakter, wenn jemand dir Böses antut – triff lediglich gewisse Vorsichtsmassnahmen. Manch einer verfolgt das Glück, andere erschaffen es. Sorge dich mehr um dein Gewissen als um deine Reputation. Denn dein Gewissen ist das, was du bist – deine Reputation ist das, was andere von dir denken. Aber was andere denken, ist nicht dein Problem, sondern das ihre!
(Autor unbekannt)

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