…dass das farbige Federkleid der Papageien die Vögel schützt? Mikrobiologen aus Atlanta haben herausgefunden, dass die Farbe die Federn vor der Zersetzung durch Bakterien schützt. Die rote, gelbe und orange Farbe der Federn wird durch das Pigment „Psittacofulvin“ hervorgerufen. Je höher die Konzentration dieses Pigmentes ist, umso langsamer wird eine Feder vom Bakterium „Bacillus licheniformes“ abgebaut. Dieses Bakterium lebt normalerweise auf den Vögeln und zersetzt Keratin, den Stoff, aus dem die Federn aufgebaut sind. Weisse Federn werden am schnellsten vom Bakterium zersetzt, weil diese keine Pigmente haben. Nach Aussagen der Forscher hat sich das farbige Federkleid also nicht nur zur Tarnung und Kommunikation entwickelt, sondern auch zum Schutz der interessanten Vögel. |
…dass Krokodile für 600 bis 800 Tote pro Jahr verantwortlich sind? Wer die 10 gefährlichsten Tiere der Welt sind, sehen Sie im Video. |
…dass der Riesentukan überschüssige Wärme über den Schnabel abgibt? Hat der Riesentukan (Ramphastos toco) heiss, dann pumpt der Tukan Blut in seinen übergrossen Schnabel (kann eine maximale Länge bis zwanzig Zentimeter erreichen). Mit dieser Massnahme gibt er überschüssige Wärme an seine Umgebung ab. Weiter haben brasilianische und kanadische Forscher herausgefunden, dass die Vögel je nach Umgebungstemperatur unterschiedliche Stellen ihres Schnabels bei der Thermoregulation unterschiedlich stark einsetzen. Bis zu einer Umgebungstemperatur von 25 Grad Celsius gibt der Riesentukan überschüssige Hitze über den Schnabelansatz ab. Bei höherer Temperatur wird auch die Schnabelspitze verstärkt durchblutet. Interessant ist, dass je nach Situation zwischen 5% und 100% der Wärmeabgabe eines Riesentukans – der wie auch andere Vögel nicht schwitzen kann – über seinen grossen Schnabel läuft. Quelle: Science |
…dass mittel- und südamerikanische Ameisen den Pfeilgift-Fröschen Gift „spenden“? Die Feuerameisen (Solenopsis azteca) z.B. tragen ein sehr wirksames Gift in sich, dass sie, wenn sie von den Fröschen gefressen werden, in deren Körper abgeben. |
…dass es in Südamerika einen Leuchtkäfer mit dem volkstümlichen Namen „Eisenbahnwurm“ gibt? Die Larve dieser Art trägt je elf grünliche Lichter an den Seiten und 2 rote Lichter am Kopf! |
…dass eine Spinne nie in ihrem eigenen Netz kleben bleibt? Der Grund: Nicht alle Fäden, die das fleissige Tier spinnt, sind klebrig. Ansonsten bliebe auch die Spinne im eigenen Netz kleben. Zwei Tricks bewahren sie jedoch vor diesem Schicksal. Zum einen kennen sie ihr eigenes Netz und wissen, wo die klebrigen Fäden verlaufen. Zum anderen benetzen sie ihre acht Füsse mit einem Speichel, so dass sie auch bei einem Fehltritt nicht kleben bleiben. |
…dass die Eulen eine stereoskopischen Sicht haben? Eulen sind eine Familie, von denen auch in Brasilien viele Arten vorkommen. Alle Eulen sind in der Lage, ihre Augen unabhängig von einander zu öffnen und zu schliessen – sodass es aussieht als blinzeln sie – und sie sind die einzigen Vögel mit einer “stereoskopischen Sicht“, das heisst, sie können mit beiden frontal stehenden Augen gleichzeitig ihre Beute anvisieren. Ausserdem sind sie die einzigen Vögel, welche die Farbe Blau wahrnehmen und in der Lage sind, ihren Kopf um 270 Grad zu drehen (drei Viertel einer Gesamtdrehung). |
…dass Brasilien die grösste Vielfalt an Fröschen dieser Welt besitzt? Brasilien ist bekannt wegen seiner gigantischen Frosch-Spezies – aber auch wegen der kleinsten Vertreter dieser Art. Der grösste Teil von ihnen lebt im Regenwald Amazoniens. Zum Beispiel der „Cururu“ misst 30 Zentimeter (viermal die Länge eines Kanarienvogels) und wiegt mehr als 1 Kilogramm. |
…dass die Geier einen „Magen wie aus Stahl“ haben? Diese Vögel fressen praktisch jede Art von Aas – frisch oder im letzten Stadium der Auflösung – aber, im Gegenteil zur weit verbreiteten Meinung, ziehen sie frisches Aas durchaus vor. Ihr Magen besitzt einen ungewöhnlichen Verteidigungsmechanismus gegen die Folgen von verdorbenem Fleisch, sodass ein Geier die Reste anderer Tiere fressen kann, ohne sich dabei um die Qualität zu kümmern. Er ist immun gegen Leichengift, Cholera oder irgendwelche Krankheiten, von denen Rinder und Schafe befallen werden. Andererseits wurden die Geier schon oft beschuldigt, ihrerseits Krankheiten zu verbreiten, aber die Wahrheit ist, dass auch Viren den Gang durch die Mägen der Totenvögel nicht überleben. Unter allen Aasfressern (Hyänen, Schakalen, Kojoten und Adlern) sind die Geier die einzigen, denen die Bezeichnung „Gesundheitspolizei“ zu Recht gebührt. |
…dass „Gottesanbeter“ ein Schäferstündchen meistens mit dem Leben bezahlen müssen? Um jedwedem Verdacht zuvorzukommen: die Frage kommt aus dem Reich der Insekten – und gemeint ist das Männchen der so genannten „Gottesanbeterin“ (oder wie sie in Brasilien heisst: „Louva-a-Deus“). Es kennt den wahren Sinn des Ausdrucks „riskanter Sex“ – denn seine Angebetete hat die schreckliche Angewohnheit, ihren Liebhabern nach der Kopulation den Kopf abzureissen und ihn zu verspeisen. Deshalb ist es verständlich, dass sich der Freier ihr nur sehr vorsichtig von hinten nähert – immer darauf bedacht, nicht in ihr Blickfeld zu geraten. Erst wenn er die ideale Position eingenommen hat, was unter Umständen Stunden dauern kann, springt er auf ihren Rücken – in der Hoffnung, dass sie darüber nicht in Rage gerät. Für den Fall, dass sie bei guter Laune ist, und das wesentlich kleinere Männchen clever und schnell, kann er unter Umständen mit dem Leben davonkommen. Die Tatsache, dass sie ihre Liebhaber auffressen, wobei sie am Kopf beginnen, heisst nicht, dass die Weibchen frigide oder Psychopaten sind. In Wahrheit ist der Vater dazu ausersehen, den Jungen als Nahrung zu dienen, während sie im Mutterleib heranwachsen. |
…dass ein Frosch mehr als 1 Kilogramm schwer werden kann? Frösche sind eine Gattung, die in den Regenwäldern des Amazonasgebiets besonders zahlreich vertreten ist – Brasilien hat sogar die grösste Frösche-Vielfalt der Welt. Der „Cururu“-Frosch, zum Beispiel, hat eine Körperlänge von 30 Zentimetern und wiegt mehr als 1 Kilogramm! |
…dass die grössten Termiten (Macrotermes goliath) bis zu 21 mm lang werden können? Und eine Flügelspannweite von bis zu 87mm erreichen können? |
…dass es weltweit nur ein einziges Säugetier gibt, das fliegen kann? Es hört auf den Namen Fledermaus und gibt es in über 600 verschiedenen Arten. |
…dass die lautesten Tiere die Brüllaffen sind? Das Gebrüll – eine Mischung aus Hundegebell und Eselsgeschrei – der in Mittel- und Südamerika heimischen Brüllaffen, schallen bis zu 5 km weit und haben nur die Reviermarkierung zum Zweck. |
…dass das weltumspannende Heer von Ameisen mehr Fleisch pro Tag verzehrt, als alle anderen fleischfressenden Säugetiere zusammen? Mit „Fleisch“ ist nebst anderen Insekten auch Aas und Kadaver gemeint. |
…dass die meisten Fliegen tagaktiv sind? Je nach Art der Fliege gilt folgendes: viele Fliegen haben nur eine sehr kurze Lebensdauer, zum Beispiel 24 Stunden. Die Mehrheit der uns bekannten Fliegen sind tagaktiv. Deshalb schlüpfen sie in der Morgenfrühe, reproduzieren sich bei Tag und sterben in der folgenden Nacht. Andere, mit einem längeren Lebenszyklus, suchen während der Nacht Spalten auf, wo sie sich zur Ruhe begeben, um beim Morgengrauen wieder aktiv zu werden. |
…dass es 75 Affenarten in Brasilien gibt? Affen sind für viele Menschen die interessantesten Tiere im Regenwald, wahrscheinlich weil sie ihnen am ähnlichsten sind. Von den 75 Affenarten, oder Primaten, Brasiliens, springen 58 im Amazonasgebiet von Ast zu Ast. Einer der bekanntesten ist der Wollaffe (brasilianisch: “Barrigudo“ – der Dickbauchige) – er ist zutraulich und friedlich und wird von Indianern wie von Flussbewohnern gern als Haustier gehalten. |
…dass das Tier mit dem kleinsten Gehirn das Faultier ist? Das Faultier, eine typische Spezies Amazoniens hat ein Gehirn, dass nur so gross ist wie eine Olive. Erklärung der Zoologen: weil es sich nur von Blättern ernährt, braucht es keine grössere Gehirnkapazität, um diese zu finden. |
…dass der kleinste Affe Südamerikas in Brasilien lebt? Er wird „Sagüi-leãozinho“ (Cebuella pygmaea) genannt – ein Löwenäffchen von der Grösse einer Zahnbürste, das zwischen 107 und 141 Gramm wiegt. Er ist der kleinste Primat des südamerikanischen Kontinents – als solcher auch im Guinness Book der Rekorde eingetragen. Er bewohnt bestimmte Areale des Amazonas-Regenwalds – auch solche der Nachbarstaaten – in kleinen, familiären Verbänden. |
…dass der grösste aller Adler in Brasilien heimisch ist? Die Harpye (Harpia harpyja) – auch sie lebt in Amazonien, misst 97 Zentimeter Höhe, das sind 11 Zentimeter mehr als der nordamerikanische Weisskopfadler und sie ist auch sehr viel grösser als die anderen Spezies aus Afrika und Europa. Sie ernährt sich von kleinen Nagern und erbeutet sogar mittelgrosse Affen. |
…dass das schnellste krabbelnde Insekt am Boden eine Kakerlake ist? Eine Kakerlake kann sich mit 5,4 km/h fortbewegen. |
…dass der “Peixe Boi“ (Rundschwanzseekuh) Amazoniens eigentlich ein Säugetier ist? Ihn als “Peixe = Fisch“ zu bezeichnen, ist irreführend, denn er ist ein Säugetier, und gleichzeitig das grösste Tier Amazoniens überhaupt – er kann 3 Meter lang und eine halbe Tonne schwer werden. “Boi = Ochse“, diese Bezeichnung mag mit seinem Kopf zusammenhängen, der tatsächlich dem eines Ochsen ohne Hörner ähnelt. Das Tier weidet das Gras auf dem Grund der Gewässer ab und kann als erwachsenes Tier etwa 50 Kilogramm davon pro Tag verschlingen. Leider wird ihm wegen seines wohlschmeckenden Fleisches sehr nachgestellt – auch sein Fett ergibt ein exzellentes Öl. |
…dass das „Gezirpt“ der Zikaden-Männchen bis zu 400m zu hören ist? Diese Lautäusserungen werde bei den Zikaden nicht vom „Mund“ hervorgebracht, sondern durch eine Membran am vorderen Teil des Hinterleibes, die durch zwei starke Muskeln in Schwingungen versetzt wird. Der Hinterleib selbst dient als Resonanzkörper. |
…dass Ameisen-Königinnen durchschnittlich bis zu zwölf Jahre alt werden können? Teilen sich zwei oder mehr Königinnen die „Regentschaft“ über ein Volk, so werden diese Königinnen jeweils nur ca. zwei Jahre alt. |
…dass das stärkste aller Tiere ein Käfer ist? Es ist der Nashornkäfer. Er lebt in Südamerika und ist, vergleichsweise, viel stärker als sonst irgendein Tier auf unserem Planeten, und er überrascht als Gewichtheber: denn er ist in der Lage, das 850fache seines eigenen Körpergewichts zu stemmen! Wenn wir so stark wären wie dieser Käfer, dann müsste es uns gelingen, das Gewicht dreier Elefanten hochzustemmen – ein Gewicht von ungefähr 12 Tonnen!! |
…dass der “Bem-te-vi“ verschiedene brasilianische Namen hat? Bem teviDer Bem-te-vi ist ein häufiger Vogel, auch im Bereich von grösseren Städten, und über ganz Brasilien verbreitet (siehe die Rubrik “Die Vogelwelt“). Sein brasilianischer Name beruht auf einer Lautmalerei, die seinem typischen Ruf nachempfunden ist (Bem-te-vi = ich hab’ dich gesehen). Natürlich kann man diesen Ruf auch anders deuten – und so ist es auch in den verschiedenen Landesteilen der Fall: “Triste-vida“ (trauriges Leben), “Tempo-que-vier“ (Es komme, was da wolle), “Tique-te-vi“ (Hab’ dich ein bisschen gesehen) oder “Te-vi“ (ich sah dich) – sind Versionen, mit denen man seinen Ruf je nach Region interpretiert. In Rio Grande do Norte mag man ihn nicht, denn der Legende nach soll er bei der Flucht von Maria und Josef nach Ägypten beinahe die Soldaten auf sie gehetzt haben, mit seinem Geschrei. Andere Leute sagen, dass der Vogel auch Besucher anzukündigen pflegt: Man fragt ihn “Quem tu vistes“? (Wen hast du gesehen?) – und wenn er sofort antwortet, ist der Besuch ein Mann – wenn er dagegen länger zur Antwort braucht, bekommt man Besuch von einer Frau. |
…dass der Spatz oder Sperling wegen einer Epidemie nach Brasilien eingeführt wurde? Er heisst in Brasilien „Pardal“ und wurde aus Portugal im Jahr 1908 eingeführt, als in Brasilien eine schwere Gelbfieber-Epidemie wütete. Man glaubte damals, das diese Vögel die Überträger der Krankheit, die Moskitos, vertilgen würden. Noch hatte man nicht erkannt, dass diese Spezies sich nur von Samen und Körnern ernährt. Die Vögel passten sich besonders gut an die Städte an, wo es für sie am meisten zu fressen gab – heute sind sie über den ganzen Kontinent verbreitet. |
…dass ein Faultier durch Unauffälligkeit im Urwald überlebt? In seinem Fell leben Algen, die ihm eine blaugrünliche Farbe verleihen und eine hervorragende Tarnung bieten. Mit dem Rücken nach unten hängen die Faultiere an den langen Klauen der Arme und Beine und verbringen fast ihr ganzes Leben in dieser Haltung. Damit das Regenwasser gut abfliessen kann, befindet sich der Scheitel ihres Fells an der Bauchseite. |
…dass Blattschneiderameisen für die Vernichtung von ca. 15 Prozent des Regenwald-Grüns verantwortlich sind? Das von ihnen „beschnittene“ Laub/Blätter lassen sie in den unterirdischen Nestern der Kolonien verschwinden. Die verbleibenden gut 85 Prozent Regenwald-Grüns, werden sicher einmal vom Mensch vernichtet werden?! |
…dass der unscheinbare „João de Barro“ sein Weibchen schon mal lebendig begräbt? Der João de Barro ist ein arbeitsamer kleiner Vogel und sehr intelligent. Sein Gesang gleicht einem hellen Gelächter (im Süden sagt man, dass es schönes Wetter gibt, wenn er singt) und er ist ein Freund aller – aber er kämpft auch tapfer, um sein Nest zu verteidigen. Er baut sein Nest innerhalb von 3 bis 5 Tagen aus Lehm und Spucke. Dazu unternimmt er zwischen 500 und 2.000 Flüge zum Herantragen des Materials. Den Eingang zu seiner runden Lehmkugel legt er stets im Windschatten an, damit sein Weibchen und die Kinder vor Sturm und Regen geschützt sind. Sein Weibchen, im Volksmund bekannt unter dem Namen „Joaninha-de-barro“ (Lehm-Joana) – manchmal auch „Maria-de-barro“ – hilft ihm normalerweise beim Nestbau, hat aber keine grosse Ausdauer, und verlässt manchmal ihren Mann. „João-de-barro“ (Hans Lehm) ist dagegen treu bis in die Ewigkeit – aber wenn er bemerkt, dass seine Frau sich einem Andern zuwendet, verschliesst er den Eingang zum „Häuschen“ aus Lehm und begräbt sie lebendig. |
Wie lange schläft ein Tier pro Tag? Wal: 1 Stunde Giraffe: 2 Stunden Elefant: 3 Stunden Pferd: 3 Stunden Zebra: 3 Stunden Ochse: 4 Stunden Robbe: 6 Stunden Schwein: 8 Stunden Delfin: 10 Stunden Hund: 10 Stunden Ratte: 13 Stunden Katze: 15 Stunden Löwe: 18 Stunden Fledermaus: 19 Stunden Faultier: 20 Stunden |
…dass Papageien unsere Sprache imitieren, aber die anderer Tiere nicht? Die Fähigkeit zu sprechen hängt von der Form der Zunge ab. Alle Tiere mit „runder Zunge“ sind in der Lage, unterschiedlich artikulierte Töne zu produzieren, wie zum Beispiel die der menschlichen Sprache. Wenn das Tier, darüber hinaus, auch eine entsprechende mentale Fähigkeit zur Imitation besitzt, dann kann es uns nachahmen. Papageien, Aras, Kakadus, Sittiche und andere haben eine solche „runde“ Zunge und können deshalb „sprechen“. |
…dass das Gift eines weiblichen Exemplars der Spinnenart „Schwarze Witwe“ wirkungsvoller ist als das einer Klapperschlange? Die “Schwarze Witwe“ heisst übrigens so, weil nach der Paarung das Weibchen oft das kleinere Männchen umbringt und auffrisst und sich so selbst zur Witwe macht. Das Gift befindet sich im Kopf unterhalb der Augen. Mit den Giftklauen spritzt sie ihr Gift in ihr Opfer. Sie ist eine der wenigen Spinnenarten, die mit ihren Giftklauen durch die Haut des Menschen beissen können. In manchen Fällen wirkt das Gift tödlich. Kinder sind besonders gefährdet. Die Schwarze Witwe beisst aber nur, wenn sie sich angegriffen fühlt. |
…dass ein Kolibri rückwärts fliegen kann? Seine Flugtechnik unterscheidet sich von der aller anderen Vögel. Die Fähigkeit auch rückwärts zu fliegen, bringt er durch seinen Schwirrflug zu Stande, bei dem er bis zu 80 Mal in der Sekunde mit den flügeln schlägt. Um diese Energieleistung bringen zu können, muss sein Herz rund 1000 Mal in der Minute schlagen. |
…dass Frösche bis zu 100 Dezibel laut quaken? 65 bis 100 Dezibel – das ist die beachtliche Lautstärke, die eine einzige Froschkehle erzeugen kann. Dabei tun sich besonders die Männchen lautstark hervor. Während die Weibchen eher ruhigere Vertreter ihrer Art sind, geben sich die Männchen ständig Mühe, besonders laut und anhaltend zu quaken. Der tiefere Sinn dahinter ist typisches männliches Machogehabe. Denn: Die Frösche stecken mit diesem Konzert ihr Revier ab und versuchen, mögliche Nebenbuhler abzuschrecken. Auf die Weibchen soll das Quaken dagegen besonders verlockend und anziehend wirken. Deshalb legen sich die Froschmänner bei ihrem Orchester jedes Mal mächtig ins Zeug. Doch so einfach lässt sich die übrige männliche Konkurrenz natürlich nicht abschrecken. Sie versucht ihrerseits, andere Männchen mit noch lauterem Gequake zu übertönen. So kommt es, dass wir an Seen und Teichen regelmässig ein buntes Durcheinander an Froschstimmen vernehmen. Dabei handelt es sich – kurz formuliert – um liebestolle Amphibien auf Partnersuche. |
…dass Zikaden bis zu 500-mal pro Sek. mit ihrem Körper vibrieren? …dass Schmetterlinge ihren Geschmackssinn in den Füssen haben? …dass 40% aller Säugetiere Nagetiere sind? …dass Ameisenbären lieber Termiten als Ameisen essen? …dass Schlangen bis zu 300 Rippenpaare haben? …dass die Hausfliege bis zu 30 diverse Krankheiten übertragen kann? |
…dass der Specht keine Kopfschmerzen bekommt? Obwohl er mit einer Frequenz von 100 Schnabelhieben pro Minute und einer Schnelligkeit von 21 Km/Std. auf einen Baumstamm einhämmert. Sein Kopf besitzt kleine Luftpolster, die das Gehirn vor den Schocks des Gehämmers schützen, das dazu dient, die Baumrinde aufzubrechen, unter der sich seine bevorzugte Beute verbirgt: Insektenlarven. Mit seinem feinen Gehör lokalisiert er die Beute unter der Rinde und macht sich an die Arbeit – dann schiebt er seine lange, mit Widerhaken besetzte Zunge in den geöffneten Spalt, um sie herauszuholen – und vertilgt zirka 1.000 davon pro Tag. Im brasilianischen Amazonasgebiet gibt es übrigens auch die grösste Vielfalt von Spechtvögeln. |
…dass die Geschlechtsentwicklung der Jacares oder Krokodile von der Temperatur abhängt? Die Entwicklung der Jacares – Krokodile hängt von der Temperatur im Nest ab (Temperatur abhängige Geschlechtsbestimmung). Sie besitzen keine Geschlechtschromosomen, aus diesem Grunde können sich aus den Eiern potenziell immer beide Geschlechter entwickeln. Werden die Eier unter etwa 30° Celsius ausgebrütet, schlüpfen aus ihnen Weibchen, bei einer Temperatur um ca. 34° Celsius ausschliesslich Männchen. Werden die Eier in verschiedenen Tiefen vergraben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass beide Geschlechter entstehen. Bei der temperaturabhängigen Geschlechtsbestimmung wird das Geschlecht des Nachwuchses nicht über Geschlechtschromosomen bestimmt, sondern durch die Temperatur, die während eines arttypisch spezifischen Zeitraumes im Nest herrscht. Die sensible Phase liegt dabei in einem Zeitraum kurz nach der Eiablage bis zum 20. Tag der Inkubation. Bei allen bislang beobachteten Tierarten schlüpfen bei höheren Temperaturen ausschliesslich Männchen, bei niedrigeren Temperaturen Weibchen. Über die geschlechtsbestimmenden Temperaturen entscheidet meist die Bauart des Nestes, das bei vielen Krokodilen etwa aus gärenden Pflanzen erbaut wird, sowie bei vergrabenen Eiern die Tiefe in der die Eiablage stattfand. |
…dass das morgendliche Konzert der Vögel einen ernsten Hintergrund hat? Mit ihrem Gesang bringen die Vogelmännchen gleich zwei Dinge zum Ausdruck: Zum 1. grenzen sie damit ihr Revier ab – Rivalen werden also nicht geduldet. Zum 2. wollen sie aber auch das weibliche Geschlecht anlocken und es schliesslich mit Balzgehabe und Gesang zur Paarung überreden. Je grösser dabei das Gesangsrepertoire eines Männchen ist, umso interessanter wird es für Vogeldamen. Ganz anders verhalten sich die Weibchen: Sie halten sich generell mit lautstarkem Zwitschern zurück und sind normalerweise nicht zu hören. Der wichtige Hintergrund für das Schweigen der Weibchen: Sie könnten mit ihrem Gezwitscher mögliche Angreifer zum eigenen Nest locken und die Sprösslinge in Gefahr bringen. |
…dass ein Kolibri den schnellsten Flügelschlag hat? Ein Kolibri namens Sonnenstrahlelfe (Heliactin cornuta) ist in diesem Bereich der Rekordhalter. Die zierlichen Vögel bringen es auf bis zu 90 Schläge pro Sekunde. |
…dass ein Jacaré/Krokodil drei Augenlider pro Auge hat? Neben den beiden „normalen“ Lidern sorgt das Dritte von der Seite dafür, dass das Jacaré auch unter Wasser sehen kann. Dieses 3. Lid schützt das Auge vor direktem Kontakt mit dem Wasser. |
…dass der grösste Schmetterling der Welt eine Spannweite von bis zu 32 cm erreichen kann? Er heisst “Nacht-Eulen-Falter“ (Thysania agrippina) und ist Südamerika heimisch. Mit dieser Spannweite wird er als „grösster Schmetterling der Welt“ geführt. |
…dass es in Brasilien eine Schlange gibt, die sich von Giftschlangen ernährt? Sie heisst “Clelia clelia” und ist selbst ungiftig. Dieses “kannibalische Reptil” hat eine Immunität gegen das Gift der eigenen Verwandtschaft entwickelt. Allerdings gibt es eine unter ihnen, deren Biss für die Muçurana tödlich ist, die “echte Korallenschlange” (Cobra coral verdadeira). Die Muçurana (Mussurana in deutsch) erreicht eine Länge von 2,5 Metern als ausgewachsenes Tier und vertilgt bis zu 17 Giftschlangen pro Jahr. Deshalb wird sie bei den Waldbewohnern häufig als Haustier gehalten. |
…dass kein Insekt auf diesem Planeten gegen das Gift der südamerikanischen Pflanze „Lonchocarpus utiles“ eine Chance hat? Insekten können gegen TDT resistent werden, gegen dieses Gift jedoch nicht. Mit diesem Gift schützen sich die Pflanzen vor dem “verspeist werden“ durch die Insekten. |
…dass einige Schmetterlinge (Dickkopffalter) bis zu 60 km/h fliegen können? Die Fluggeschwindigkeit hängt von der Art ab: Bläulinge und Weisslinge schaffen 8 km/h, Perlmutterfalter 16 bis 40 km/h und Schwärmer 54 km/h. |
…dass die südamerikanische Zikaden-Art „Fulgora laternaria“ bis zu 90 mm Körperlänge erreichen kann? Diese Art ist auch als „Laternenträger“ – wegen seiner langen, nach oben gebogenen Ausbuchtung am Kopf – bekannt. Bei der Entdeckung der Spezies – vor ca. 280 Jahren – wurde irrtümlicherweise vermutet, dass der Kopffortsatz leuchtet – daher der Name. |
…dass der grösste Papagei der Welt, der Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus), eine Länge von rund 1 Meter erreichen kann? Der Hyazinth-Arara ist unter den Einheimischen in Brasilien immer noch unter dem Namen „Arara preta“ bekannt. Dieser Name stammt aus der indianischen Tupi-Sprache „Arara una“. „Arara“ ist ein lautmalerischer Name und das Tupi-Wort „una“ bedeutet dunkel, schwarz wie in Portugiesisch „preta“. Papageien erreichen meist ein sehr hohes Lebensalter! Bei einigen der grösseren Arten wird das Alter bis zu 70 Jahren geschätzt! |
…dass sich ein Libellenauge aus über 30.000 Einzelaugen (sog. Ommatidien) zusammensetzen kann? Ein Libellenauge kann deshalb pro Sekunde das Sehbild 175-mal aufbauen (im Gegensatz dazu kann der Mensch nur 20 Einzelbilder pro Sekunde erfassen). Das zeitliche Auflösungsvermögen der Libellenaugen ist daher in der Tierwelt nahezu unerreicht. Die Libellen gehören nicht nur zu den ältesten Insektenordnungen auf der Erde (es gab sie bereits vor mehr als 200 Mio. Jahren), sondern gehörten schon immer zu den beliebtesten Insektengruppen unter den Entomologen. Die raffinierte Flugmuskulatur einiger Libellenarten ist für technische Entwicklungen (z.B. dem Hubschrauber) sogar Modell gewesen. Die weitverbreitete Meinung, Libellen könnten stechen stimmt so nicht. Sie wissen sich durch Bisse zu verteidigen trifft eher zu. |
…das das Stachelschwein schwer bewaffnet ist? Es trägt einen Panzer von 32.000 kurzen Stacheln auf seiner glänzenden Haut mit sich herum, die sich aufrichten, wenn es gereizt und angegriffen wird – und die wie schmerzende Pfeile in der Schnauze eines Beutegreifers stecken bleiben. |
…dass die schwerste Schlange der Welt die Anakonda ist? Einige Wissenschaftler behaupten, sie sei auch die längste aller Schlangen. Ihre Heimat ist Südamerika – besonders aber Brasilien. Die Mehrheit der Anakonda-Schlangen bringt es auf eine Länge von 7,5 Meter – die offiziell als grösste bestätigte Anakonda war 11,2 Meter lang und wog 453 Kilogramm. Weil sie so schwer ist, zieht die Anakonda das Wasser vor, in dem sie sich trotz Gewicht relativ schnell zu bewegen vermag. |
…dass die Ameisen nicht richtig schlafen? Ameisen arbeiten in Schichten – das heisst, sie wechseln sich bei den Arbeitsprozessen innerhalb des Baus ab nach vorgegebenem Turnus ab. Während der Arbeitspausen schlafen die Ameisen nicht direkt, aber die Funktionen ihres Metabolismus werden gewissermassen zurück gedreht – sie verfallen in ein Stadium der Lethargie. |
…dass die Kanarienvögel nach den Kanarischen Inseln benannt sind, von denen sie ursprünglich stammen? Und dass ihre gelbe Farbe eigentlich nicht ihre ursprüngliche Farbe ist? Kanarienvögel, die in Freiheit leben, sind grünlich. Das hängt mit ihrer Ernährung zusammen. Wenn man sie zum Beispiel mit einer bestimmten Art von Pfeffersamen füttert, färben sich ihre Federn sogar rot. |
…dass die Insekten die grösste Tierfamilie unseres Planeten bilden? Man schätzt, das es mehr als drei Millionen Arten von ihnen gibt, von denen zirka eine Million bis heute katalogisiert sind. Ihre Grössen variieren zwischen kleinen Mücken von 0,2 Millimetern Länge (Hymenoptera Mymaridea) bis zu Goliatkäfern (Goliathus goliathus), die bis zu 100 Gramm wiegen können. |
…dass dermaleinst Grillen die Seeleute auf die Nähe einer Küste aufmerksam machten? Tatsächlich hielten sich die Seeleute der Kolonialzeit Grillen in kleinen, engmaschigen Käfigen als Spielgefährten an Bord, denn es war allgemein bekannt, dass diese lieben Tierchen auf hoher See keinen Laut von sich gaben. Näherte sich das Schiff jedoch einer Küste – zum Beispiel bei Nacht und Nebel – so spürten die Grillen diese Nähe zum Land schon weit vorher und fingen an zu zirpen. So war die Mannschaft gewarnt und konnte eine Kollision verhindern. |
…dass die Bienen farbenblind sind, aber im Dunkeln gut sehen können? Eine entsprechende Untersuchung ergab kuriose Resultate: die Bienen sind nicht in der Lage, Rot von Dunkelgrau oder Schwarz zu unterscheiden. Zum Ausgleich unterscheiden sie allerdings die Farbe Blau mit Leichtigkeit sowie die ultraviolette Strahlung, für die das menschliche Auge blind ist. |
…dass Krokodile, Kaimane und Alligatoren ihre Beute nicht kauen können? Obwohl mit einem mächtigen Kiefer ausgerüstet, und all diesen zahllosen spitzen Zähnen, müssen diese Reptilien ihren Beutetieren das Fleisch in Stücken vom Körper reissen und sie dann ganz hinunter schlucken – die Zähne dienen nur zum Festhalten. Nach einer reichlichen Mahlzeit liegen diese Reptilien deshalb ziemlich hilflos im flachen Wasser herum, bis der Magen die Fleischstücke verdaut hat. |
…dass es auf unserem Planeten zirka 18.000 Schmetterlingsarten gibt? Sie gehören einer immens grossen Insekten-Gruppe an, die man wissenschaftlich als “Lepidopterus” bezeichnet – zirka 250.000 verschiedene Arten. Die Schmetterlinge präsentieren sich in einer unendlichen Farben-, Grössen- und Formenvielfalt. Sie sind tagaktiv und praktisch über alle Erdteile verteilt – von den zeitweise durch Eis bedeckten Tundren bis zu den tropischen Regenwäldern. Um sich zu schützen, haben die fragilen Insekten die unterschiedlichsten Techniken entwickelt. Einige verstehen ihre Farben und Formen perfekt ihrem Ambiente anzugleichen (Mimikri), sodass man sie übersieht. Andere Exemplare einer giftigen Spezies, haben dagegen schreiende Farben entwickelt, damit Beutemacher (besonders Vögel), nachdem sie einen solchen Falter einmal “gekostet”, sich an die bittere Erfahrung erinnern und sich von seiner Farbe abschrecken lassen. Und es gibt eine dritte Gruppe, die zwar selbst nicht giftig sind, sich aber wie Giftfalter “kleiden”. Ihre Feinde fürchten sie dann, ohne zu ahnen, dass sie sich einen Leckerbissen entgehen lassen. |
…dass der Welt grösste Käfer am Amazonas heimisch sind? Die Natur hat weltweit zirka 300.000 unterschiedliche Arten von Käfern hervorgebracht. Ihre grössten Vertreter sind TITANUS GIGANTUS, die in Amazonien leben und zirka 20cm Länge erreichen. Käfer sind Insekten und gehören zur Ordnung der “Coleopteren“ – ein Wort, welches sich von “Coleus“ ableitet – es bedeutet “Kiste, Kasten“ und “Ptera“ sind Flügel – also ein “geflügelter Kasten“. |
…dass die “Capivaras“ die grössten Nagetiere der Erde sind? Die in Deutsch fälschlicherweise als “Wasserschweine“ bezeichneten Säugetiere stammen original vom südamerikanischen Kontinent und sind die grösste Nagetier-Art der Welt – also eher mit den Ratten verwandt als mit den Schweinen! Sie erreichen in ausgewachsenem Stadium einen Meter Rumpflänge und etwa 70kg Gewicht. Sie leben in Gruppen von 15 bis 20 Exemplaren, vorzugsweise in Feuchtgebieten und Flussufern, sie sind tag- und nachtaktiv und gehen dem Menschen lieber aus dem Weg. |
Tierisches
Zuletzt bearbeitet: 11. Dezember 2012
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