Schreie gellen durch den Raum, Menschen fallen in Ohnmacht, es herrscht das absolute Chaos. Ein Brasilianer hat seiner Familie und seinen Freunden einen gehörigen Schreck verpasst. Der 41-Jährige tauchte in seinem Heimatort auf – bei seiner eigenen Totenwache.
Tränennasse Gesichter, zerknüllte Taschentücher und anrührende Reden, wie sie John Hannah in “Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ hielt. Einige Menschen fragen sich, wie es bei der eigenen Totenwache oder Trauerfeier zu gehen wird. Wie sehr werden die Freund und Verwandten trauern? Ein Brasilianer konnte sich nun genau davon ein Bild machen.
Seine Familie hatte Gilberto Araujo aufgrund einer Verwechslung für tot erklärt. Dummerweise erfuhr der Totgesagte aber erst am Tag seiner eigenen Trauerfeier von diesem Missgeschick. Sein Auftauchen bei der Feierlichkeit in Alagoinhas im östlichen Bundesstaat Bahia verlief dann Berichten zufolge denkbar dramatisch. “Alle hatten grosse Angst. Die Frauen fielen in Ohnmacht, die Leute liefen in alle Richtungen davon“, erzählte Maria Menezes, die an der Trauerfeier teilnahm, der Nachrichtenseite G1.
Seine Familie hatte Araujos mit einem ihm sehr ähnlichen aussehenden Mann verwechselt, wie sich später herausstellte. Ein Bruder erklärte, Gilberto wohne zwar in Alagoinhas, doch sei er jeden Tag woanders und komme nur einige Male im Jahr bei der Familie vorbei.
Der 41-jährige Autowäscher berichtete seinerseits, er habe auf der Strasse von einem Freund gehört, dass seine Familie eine Totenwache für ihn abhalte. Daraufhin habe er zunächst zuhause angerufen, um seine Verwandten zu beruhigen – doch seine Familie habe an einen Witz geglaubt. Daher habe er entschieden, persönlich vorbeizugehen.
Die Identität des “echten“ Toten konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Fabian Biastoch für BrasilienPortal
© Foto/sabiá brasilinfo