“Sprecht jetzt“, schleuderte Ronaldinho nach dem Elfmeter-Krimi gegen Olimpia Asuncion aus Paraguay seinen Kritikern im WM-Stadion Mineirão entgegen. “Das ist der Titel der mir noch gefehlt hat. Genau dafür bin ich nach Brasilien zurückgekehrt.“
Für Ronaldinho und Atletico Mineiro ist es der erste Titel im südamerikanischen Pendant zur europäischen Champions League. Der Dribbelkönig bereitete, wie zu seinen besten Zeiten, den siebten Treffer von Jô im Wettbewerb aus dem Stande hervor. Leonardo Silva (86.) traf kurz vor Ende der regulären Spielzeit für Atletico. Kurz zuvor sah Manzur wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.
Alecsandro, Guilherme, Jô and Leonardo Silva verwandelten ihre Elfmeter, Victor hielt gegen Miranda. Die Entscheidung fiel schliesslich, als Matias Gimenez für die Paraguayer verschoss.
“Jeder hat gesagt, dass ich am Ende bin, dass dies ein Team aus Abgeschriebenen ist“, erinnerte Ronaldinho im Moment des grössten Erfolgs an die immer wieder aufkeimende Kritik an seiner Person und dem Team aus Mineiro. “Vor einigen Monaten hat man noch gesagt, die besten Zeiten von Jô und mir seien vorbei. Heute haben wir gezeigt, dass das nicht der Fall ist.“
“Ich habe keine Worte, um Ronaldinho zu beschreiben“, huldigte Atlético-Offensivtalent Bernard seinem Teamkollegen. Mit dem Sieg in der Copa Libertadores ist Ronaldinho erst der vierte Spieler, der die höchsten kontinentalen Vereinswettbewerbe in Europa und Südamerika sowie den WM-Titel gewonnen hat.
“Er versucht jedem zu helfen, er lächelt immer und ist glücklich und Gott beschert ihm das, was er verdient“, lobte Bernard. Vielleicht gehört dazu auch ein weiterer WM-Titel im kommenden Jahr. Einen Libertadores-Gewinner wie Ronaldinho kann man fast kaum unbeachtet lassen.
Atlético ist mit dem Sieg für das Halbfinale der Klub-WM im Dezember in Marokko gesetzt. Dort könnte Ronaldinho im Finale auf UEFA-Champions-League-Sieger Bayern München treffen.