Statistisches Amt korrigiert Ergebnisse zur Studie zwischen Reich und Arm

ibge-pnadDas brasilianische Amt für Statistik (IBGE) rudert zurück und räumt Fehler bei der jüngst veröffentlichten Studie ein. Danach soll sich die Schere zwischen Reich und Arm nun doch nicht vergrößert, sondern sogar leicht verringert haben. Erhöht hat sich nach der neuen Auswertung der Daten indes die Zahl der Analphabeten. Ein Einfluss von politischer Seite gegen die Ergebnisse der Erstveröffentlichung wird dementiert.

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren war nach den ursprünglichen Angaben des IBGE eine leichte Zunahme von 0,496 auf 0,498 Punkten beim Gini-Index der Arbeitnehmer und von 0,504 auf 0,505 Punkten beim Einkommens-Gini-Index verzeichnet worden. Nachdem dieses Resultat nicht nur in Brasilien für Schlagzeilen gesorgt hatte, wurde das Ergebnis nun angepasst und ein Fehler bei der Auswertung der Daten eingeräumt. Zur Begründung heißt es, dass in einigen Bundesstaaten aus Versehen die Daten von Großraumregionen mehrerer Städte eingeflossen seien anstatt lediglich von den Hauptstädten, was zu einem falschen Resultat geführt hätte.

Mit der korrigierten Auswertung hat sich die Schere zwischen Reich und Arm nun verringert. So ist der Gini-Index für Arbeitnehmer nach den neuesten Angaben des IBGE von 0,496 auf 0,495 und der Einkommens-Gini-Index von 0,504 auf 0,501 gesunken. Verändert hat sich nach der Beseitigung des Fehlers ebenso das Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer, das nun bei umgerechnet 550 Euro liegt und lediglich um 3,8 Prozent und nicht um 5,7 Prozent zugenommen hat. Zugenommen und nicht abgenommen hat sich hingegen die Zahl der Analphabeten. Sie soll nun von 8,3 auf 8,5 Prozent gestiegen sein.

Nicht zum ersten Mal wurden im Wahljahr 2014 die Ergebnisse von Studien nachträglich aufgrund eines Fehlers verändert. Schon im April hatte das renommierte Forschungsinstitut Ipea einen Fehler bei einer Umfrage zum Thema Gewalt gegen Frauen eingeräumt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: IBGE

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