Eine Woche nachdem sie einen Wert von R$ 2,60 überschritten hatte, liess die nordamerikanische Währung sogar die Schranke von R$ 2,70 hinter sich. Der kommerzielle Dollar schloss am Dienstag (16.12.) im Verkauf mit R$ 2,736 ab, einem Anstieg um 1,87%. Dieser Wert ist der höchste seit dem 28. März 2005, als die Quotierung mit R$ 2,739 abschloss.
Der Tag auf dem Finanzmarkt war geprägt von Flatterhaftigkeit. Während der gesamten Geschäftszeit verblieb der Dollar im hohen Bereich. Um 13:00 Uhr hatte er mit R$ 2,756 seinen Höchststand erreicht. Der Dollar stieg insgesamt um 6,37% im Dezember und um 16,03% in diesem Jahr 2014.
Zu diesem Anstieg trug auch die Ankündigung des Präsidenten der “Banco Central“ (BC), Alexandre Tombini, bei, dass die Währungsbehörde wahrscheinlich die Operationen der “Swap cambial“ (Verkauf von Dollars auf dem zukünftigen Markt) ab Januar reduzieren wird. Gegenwärtig versteigert die BC pro Tag 200 Millionen US$, um die Devisen zu halten. Wie Tombini erklärt, wird sich der tägliche Gesamtbetrag zwischen US$ 50 Millionen und US$ 200 Millionen im nächsten Jahr bewegen.
Seit der Wiederwahl der Präsidentin Dilma Rousseff verhält sich der Dollarkurs äusserst flatterhaft. Die Quotierung fiel nicht einmal nach der Bestätigung einer neuen Wirtschafts-Equipe, mit Joaquim Levy, im Ministerium für Arbeit, Nelson Barbosa, im Ministerium für Planung, und Alexandre Tombini, in der Zentralbank.
Die Instabilität wird vom externen Szenario verstärkt, mit der Perspektive auf kommende Zinserhöhungen in den USA zur nächsten Versammlung der Federal Reserve (Fed), der nordamerikanischen Zentralbank. Ausserdem hat der Absturz der internationalen Preise für Erdöl und die Erhöhung der Zinsen in Russland – wo die Zentralbank den Satz von 10,5% auf 17% pro Jahr anheben musste – die gespannte Lage auf dem globalen Finanzmarkt verschärft.
Der Dollar ist nicht gefallen, obwohl das “Komitee für Währungspolitik der Zentralbank“ (Copom) die “Selic“-Gebühr (Grundsteuern der Wirtschaft) auf 11,75% pro Jahr angehoben hat. Dabei geht man von der These aus, dass hohe hauswirtschaftliche Abgaben dazu beitragen, den Dollar zu Fall zu bringen, weil sie die Differenz zwischen den brasilianischen Taxen und denen der USA vergrössern, und damit Brasilien für internationale Investoren attraktiver machen.
Der Tag an der Börse war ebenfalls voller Schwankungen. Nachdem sich Momente von Höhen und Tiefen abgewechselt hatten, schloss die “Ibovespa“ – die Börse von São Paulo – den Tag praktisch unverändert ab – mit einem Minus von 0,02%. Der Index verbleibt jedoch auf seinem niedrigsten Level seit März diesen Jahres. Die Aktien der Petrobras, die am meisten gehandelten, gingen um weitere 2,2% herunter, nach dem Absturz vom 16.12. – um 9,2%.