Einmal im Jahr wird weltweit zum Nacktradltag aufgerufen. An dem beteiligen sich auch Radfahrer mehrerer Städte Brasiliens. Aufmerksam machen wollen sie damit auf ihre Verletzlichkeit im Straßenverkehr. In der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre wird damit auch an den vorsätzlichen Unfall erinnert, bei dem vor vier Jahren ein Autofahrer eine Gruppe von Radfahrern überfuhr. Der Täter wegen Tötungsversuchen in elf Fällen angeklagte Täter ist bis heute noch nicht verurteilt.
Etwa 300 Männer und Frauen haben sich Samstagnacht (14.) in São Paulo getroffen, um un- oder kaum bekleidet gemeinsam an der etwa zweistündigen Protestradfahrt teilzunehmen. Etliche hatten auf ihren Körper Parolen oder Wörter geschrieben wie “zerbrechlich” oder “Jetzt siehst du mich“. Die Megametropole nimmt bereits seit 2008 am “World Naked Bike Ride“ teil. In den vergangenen Jahren hat sich in der Stadt auch einiges verändert. In vielen Stadtteilen wurden Radwege angelegt. Gestiegen ist auch die Zahl derjenigen, die das Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel benutzen. Nach einer Studie des Institutes Ibope sind 2014 etwa 261.000 Radfahrer gezählt worden, während es 2013 noch 174.000 waren.
An der Pedalada Pelada (Nackt-Radfahrt) beteiligt haben sich auch Menschen in Rio de Janeiro und der südbrasilianischen Stadt Florianópolis. Im Bundesstaat Rio Grande do Sul traf sich ebenso eine Gruppe von nackten und halbnackten Radfahrern. Dort wurde am 25. Februar auf diese Art demonstriert. Dabei ging es nicht nur darum, mehr Aufmerksamkeit zu erregen und für weniger Aggressionen im Straßenverkehr zu werben. Vielmehr steht das Datum auch für einen tragischen Zwischenfall, bei dem vor vier Jahren ein Autofahrer vorsätzlich in eine Gruppe Radfahrer gerast ist, die für mehr Sicherheit im Straßenverkehr demonstriert hatte.