Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) hat wiederholt auf die Bedeutung einer gesunden Ernährung aus kontrolliertem Anbau und gesicherter Produktion aufmerksam gemacht.
Zum Weltgesundheits-Tag (07.04.) präsentierte das brasilianische Ministerium für Gesundheit ein Buch mit dem Titel “Alimentos Regionais Brasileiros“ (Regionale Brasilianische Nahrungsmittel), um den Konsum an Früchten und Gemüsen unter der Bevölkerung zu fördern. Die Publikation zeigt typische Gerichte jeder Region des Landes, verbunden mit entsprechenden Anleitungen ihrer Zubereitung.
Das Buch informiert auch über Einzelheiten der Inhaltsstoffe von Gemüsen und Früchten und ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus, es enthält eine Liste von Nahrungsmitteln, die anhand ihrer Inhaltsstoffe einander ersetzen können – alles in allem präsentiert das Buch die enorme Vielfalt der brasilianischen Küche.
Für die Neuauflage des Buches wurden kulinarische Workshops abgehalten – einer in jeder der fünf Regionen und zwei im kulinarisch besonders interessanten Nordosten. Dabei konzentrierte man sich auf Rezepte mit Früchten, Gemüsen und Salaten, die in der jeweiligen Region zur Verfügung stehen, sowie traditionellen Gerichten der jeweiligen Kulturregion.
Des weiteren präsentierte das Gesundheits-Ministerium die Kampagne “Da Saúde se Cuida Todos os Dias“ (Auf die Gesundheit achtet man jeden Tag) – im Mittelpunkt steht dabei die “Política Nacional de Promoção da Saúde (PNPS)“ (Nationale Politik der Gesundheits-Promotion). Ziel ist es, individuelle Verhaltensänderungen zu bewirken, in der Erkenntnis, dass Gesundheit nicht nur das Ergebnis persönlicher Lust und Laune ist, sondern auch von sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Einflüssen abhängt.
Im Lauf des Jahres werden acht Themenschwerpunkte behandelt, angefangen mit dem Thema “Gesunde Ernährung“. Die Kampagne wird mittels Plakaten, Foldern, Bannern und Blogs in den sozialen Netzwerken propagiert. Auch ein Portal zur Promotion der Gesundheit ist bereits im Internet erschienen mit der digitalen Version des “Guia Alimentar para a População Brasileira” (Ernährungs-Guide für die Brasilianische Bevölkerung) und des “Guia de Alimentos Regionais Brasileiros” (Guide der Regionalen Brasilianischen Nahrungsmittel).
Daten der Untersuchung “Vigilância de Fatores de Risco e Proteção para Doenças Crônicas por Inquérito Telefônico” (Beobachtung von Risiko- und Schutzfaktoren bezüglich chronischer Krankheiten durch telefonische Befragung) haben ergeben, dass lediglich ein Viertel der brasilianischen Bevölkerung (24,1%) die von der WHO empfohlene Menge an Gemüsen und Früchten, an fünf oder mehr Tagen der Woche, zu sich nimmt.
Die WHO empfiehlt ein Minimum – wenigstens 400 Gramm dieser Nahrungsmittel – täglich zu geniessen. In Brasilien liegt der Konsum von Gemüsen und Früchten bei Männern noch niedriger als im Gesamtdurchschnitt (19,3%), während er bei Frauen höher liegt (28,2%).
Nach Darstellung des “Guia Alimentar da População Brasileira“, herausgegeben 2014 vom Gesundheits-Ministerium, steht Brasilien vor einem kontinuierlichen Zuwachs an übergewichtigen Personen in allen Altersgruppen, und chronische Krankheiten unter Erwachsenen stehen als Todesursache bereits an erster Stelle. Übergewicht betrifft in Brasilien jeden zweiten Erwachsenen und eins von drei Kindern.
Veränderte Ernährungsgewohnheiten haben frische oder minimal gegarte Nahrungsmittel, wie Reis, Bohnen, Maniok, Kartoffeln, Gemüse und Salate, gegen industrialisierte Fertigprodukte verdrängt, die in Bezug auf die für unsere Gesundheit notwendigen Nährstoffe viel zu wenig bieten und andererseits den Körper mit exzessiven Kalorien belasten.
Der “Guia Alimentar“ präsentiert auch eine ganze Reihe von Informationen und Empfehlungen betreffend Ernährung, in der Absicht, die allgemeine Gesundheit der brasilianischen Bevölkerung zu verbessern und Krankheiten, die auf mangelhafter Ernährung beruhen, zu vermeiden.
Eine angemessene und gesunde Ernährung ist ein humanes Grundrecht. Die Ernährungsbedürfnisse eines jeden Individuums müssen die Kultur jeder Region, ihre Gebräuche und den ethnischen Hintergrund berücksichtigen, und es ist notwendig, einen Verzehr in Harmonie mit Qualität und Quantität einzuhalten, basierend auf Nahrungsmitteln, die aus einer erhaltenden Produktion mit adäquaten Herstellungspraktiken stammen.
Nach Schätzungen der WHO sterben 2 Millionen Menschen jedes Jahr am Konsum von verdorbenen Lebensmitteln und verschmutztem Wasser.