Ältere Menschen leben in Brasilien mittelmäßig. Zumindest liegt das südamerikanische Land beim Global Age Watch Index 2015 auf dem 56. Platz. Die Studie der Organisation HelpAge hat das Wohlbefinden der Senioren und deren wirtschaftliche Situation in 96 Ländern untersucht.
Bei der Altersversorgung liegt Brasilien auf dem 13. Platz. Laut dem Report erhalten 86 Prozent der über 65-Jährigen eine Rente oder andere staatlichen Leistungen. Die Altersarmut wird mit 8,8 Prozent angegeben. Im Gesundheitsbereich steht das südamerikanische Land auf dem 43. Platz. Wer 60 Jahre erreicht hat, kann laut dem Report mit weiteren 21 Lebensjahren rechnen. Die zusätzliche Lebenserwartung bei guter Gesundheit liegt bei 16,1 Jahren.
Kein gutes Zeugnis wird Brasilien bei der Frage ausgestellt, ob das Land ein freundliches Ambiente für die 24,4 Millionen über 60-Jährigen aufweist. Nach dem Ranking steht Brasilien dabei auf dem 87. Platz. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die Gewalt gegenüber älteren Menschen. Laut dem brasilianischen Sekretariat der Menschenrechte sind 2014 landesweit 21.178 Anzeigen registriert worden. Der Zufriedenheitsfaktor im Bezug auf die Sicherheit ist ebenso gering.
Nur 28 Prozent der über 50-Jährigen fühlen sich sicher, nachts in der Umgebung ihres Wohnortes zu gehen. Nicht gerade rosig sieht es zudem auf dem Arbeitsmarkt für ältere Menschen aus. Lediglich 53,3 Prozent der 55 bis 64-Jährigen haben eine Arbeitsstelle. Beim Punkt Freiheit zeigen sich indes 81 Prozent der über 50-Jährigen zufrieden mit der freien Wahl ihrer Lebensentscheidungen.
Auch wenn es in Brasilien noch einiges zu tun gibt, um auch den betagteren Menschen ein besseres Leben zu bieten, konnte sich das Land im Vergleich zu 2014 bei der Gesamtbewertung um zwei Plätze verbessern. Verglichen mit seinen südamerikanischen Nachbarn hat Brasilien allerdings noch einiges aufzuholen. So steht Chile beim Global Age Watch Index auf dem 21. Platz, Uruguay auf dem 27., Argentinien auf dem 31., Kolumbien auf dem 36. und Bolivien auf dem 55. Platz.