Seit 20 Jahren wird bei den Wahlen in Brasilien auf Papier verzichtet. Um zu testen, ob die elektronischen Wahlurnen tatsächlich halten, was sie versprechen, sind nun Hacker in Aktion getreten. Sie haben drei Tage lang Hard- und Software getestet und versucht, die Sicherheitsbarrieren zu durchbrechen.
An dem öffentlichen Test teilnehmen konnten alle über 18-Jährigen. Getroffen haben sich letztlich in Brasília Hochschul-Professoren, Computerexperten und auch die Entwickler des elektronischen Wahlsystems. Sie haben sich mit mehreren Fragen beschäftigt, wie: Registriert die elektronsiche Urne tatsächlich das, was die Wähler eintippen? Kann eine App das Ergebnis manipulieren?
Getestet haben die “Hacker“ im Dienste der Staatssicherheit sowohl Hard- als auch Software. Sie haben zwischen abmontierten Urnen, Kabeln und Computer Chips und Pogramme den verschiedensten Betrugsversuchen unterzogen.
Eine besondere mögliche Schwachstelle könnte die Ansage der eingetippten Nummern sein. Sie ist vorgesehen für Menschen mit einer Sehschwäche und kann nach Bitte beim Wahlleiter eingeschaltet werden.
Eine Gruppe von Studenten und ihr Professor befürchten, dass die Ansage mit Hilfe von Bluetooth oder durch eine Aufnahme weiter geleitet werden könnte. Auf diese Weise könnten Politiker kontrollieren, ob der Wähler tatsächlich für ihn gestimmt hat oder nicht und dann mit möglichen Represalien reagieren.
Der von der Wahljustiz organisierte Event “Teste Público de Segurança” (TPS) ist mittlerweile eine per Gesetz vorgeseheneine Pflichteranstaltung vor jeder Wahl. Ziel der Aktion war jedoch nicht nur, mögliche Schwachstellen auszumachen. Vielmehr sollten sie auch dazu dienen, mögliche Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Ein ausführlicher Bericht der “guten“ Hacker wird für die nächsten Tage erwartet.
Stattfinden werden in Brasilien dieses Jahr Kommunalwahlen, bei denen die elektronischen Urnen zum Einsatz kommen.