Brasilien und England wollen gemeinsam mit einem Projekt eine emissionsarme Landwirtschaft fördern. Eingerichtet werden sollen dazu sowohl im Bereich des Amazonas-Regenwaldes als auch im Atlântischen Regenwald Modellbauernhöfe, die von Familien und Kleinlandwirten betrieben werden.
Insgesamt sollen in verschiedenen Bundesstaaten des südamerikanischen Landes 3.500 kleine und mittelgroße Anwesen ausgewählt werden, um dort Vorbildhöfe für die emissionsarme Landwirtschaft einzurichten. Vorgesehen ist neben Beratungen ebenso eine technische und finanzielle Unterstützung bei der Umstellung der Höfe.
Sie sollen sich an einem Integrationsmodell orientieren, das den Landbau, die Viehwirtschaft und ebenso die Waldwirtschaft miteinander verbindet. Vorgesehen ist auch die Rekuperation von degradierten Flächen, die Aufforstung von Wirtschaftswäldern und eine Einführung in die nachhaltige Pflege und Nutzung der natürlichen Wälder.
Ein Ziel des Programmes “Rural Sustentável“ ist die Reduzierung des Drucks auf die Wälder, um zu vermeiden, dass weitere Flächen für die land- und viehwirtschaftliche Nutzung abgeholzt werden. Erleichtert wird den Teilnehmern des Projektes auch der Zugang zu Krediten, die eine nachhaltige Landbewirtung und die Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen zur Voraussetzung machen.
Im Mittelpunkt steht jedoch nicht nur der Klimaschutz und der Naturschutz. Vielmehr sollen die Kleinlandwirte und Familienbetriebe auch die Möglichkeit erhalten, ihre meist geringen Einnahmen zu erhöhen.
Hintergrund des Programmes ist ein Abkommen der beiden Länder zur technischen Kooperation im Bereich der emissionsarmen Landwirtschaft, mit der ebenso weitere Kahlschläge vermieden sowie die Armut auf dem Land in Brasilien reduziert werden sollen. Finanziert wird die Initiative vom International Climate Fund (ICF) und dem britischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung.
Noch steht das Programm am Anfang. Interessierte Teilnehmer können sich bis zum 19. August bewerben. Erst dann wird eine Auswahl stattfinden und mit der Umstellung der Höfe auf eine nachhaltige Landbewirtung begonnen.