Jetzt läuft er endlich, der schnellste Computer Lateinamerikas. Er ist zudem in die Liste der 500 schnellsten Superrechner der Welt aufgenommen worden. Sein Start war allerdings schwer. Weil sein Betrieb extreme Strommengen verschlingt, ist er zunächst nur auf Sparflamme gelaufen.
Eigentlich ist der Megarechner mit Namen “Santos Dumont“ schon im Juli 2015 im Laboratório Nacional de Computação Científica (LNCC) in Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro zur Arbeit bereit gestanden. Eingesetzt worden ist er aber erst im Januar 2016 und dann kam gleich die Hiobsbotschaft.
Pro Monat verschlingt das Superhirn Strom im Wert von etwa einer halben Million Reais und damit im Jahr sechs Millionen Reais (derzeit etwa 1,76 Millionen Euro. Hinzu kommen zwei Millionen Reais (etwa 588.000 Euro) Energiekosten für den Computer unterstützende Geräte, wie Kühler.
Beinahe hätte dies das Aus für den von der Wissenschaft so erwartenden Superrechner bedeutet. Mittlerweile scheint die Kostenfrage gelöst zu sein. Zumindest läuft der Gigant wie am Schnürchen. Etwa 40 wissenschaftliche Arbeiten aus den verschiedensten Bereichen, wie Chemie, Physik, Ingenieurswesen, Biologie, Meteorologie, Astronomie und Landwirtschaft, werden von ihm derzeit bearbeitet.
Die Leistung des einem gigantischen Einbauschrank gleichenden Supercomputers ist gewaltig. Pro Sekunde kann er 1.100.000 Milliarden Operationen erledigen, wie es heißt. Damit vereint er die Potenz von über 10.000 der neuesten und hochmodernsten Notebooks. Gekostet hat der eigens für die Bearbeitung wissenschaftlicher Projekte erstellte Schnellrechner 60 Millionen Reias (etwa 17,6 Millionen Euro).