Eins von 600 bis 800 Kindern kommt in Brasilien mit dem Downsyndrom zur Welt. Dass sie ganz “normale“ Menschen sind, darauf wird derzeit in dem südamerikanischen Land mit einer Medienkampagne aufmerksam gemacht.
Sowohl in kleinen Werbespots als auch in TV-Shows erhalten Männer, Frauen und Kinder mit Trisomie 21 Raum. Geworben werden soll damit für ihre Integration und auch für mehr gegenseitigen Respekt. Das gleiche Zielt wird mit dem Weltdowntag verfolgt, der am Dienstag (21.) begangen wird.
In Brasilien hat es schon im Vorfeld dazu etliche Veranstaltungen gegeben. In mehreren Städten haben sich am Sonntag (19.) Menschen zu einem gemeinsamen Marsch getroffen. In der Hauptstadt Brasília ist damit unter anderem die Gleichberechtigung im Gesundheitsbereich und Bildungswesen gefordert worden.
Das “Movimento Down“ will das Datum des Weltdowntages für den Start der Kampagne “Leitfaden Downsyndrom“ nutzen. Unterstützt werden sie dabei von über 60 Einrichtungen und ebenso dem Staatsministerium. Geplant sind aber auch Demonstrationen.
Die richten sich vor allem gegen die geplante Sozial- und Rentenreform. Vorgesehen ist darin eine Abkopplung der Beihilfen für Menschen mit Behinderungen vom ohnehin schon geringen Mindestlohn.
In Brasilien gibt es zwischen 200.000 und 270.000 Menschen mit Downsyndrom. Per Gesetz stehen ihnen Quoten in Firmen mit mehr als hundert Mitarbeitern zu und dürfen die Kinder in privaten und öffentlichen Schulen nicht abgewiesen werden.
In der Realität müssen sie und ihre Familien aber auch in Brasilien für ihre Integration noch kämpfen, auch wenn sich in den vergangenen Jahren bereits einiges geändert hat.