Im Rio Doce sind die Schwermetallmengen teilweise viermal so hoch, wie vor dem Dammbruch des Eisenerzabbauunternehmes Samarco. Das für die Fischwelt lebenswichtige Plankton ist hingegen enorm reduziert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie von 30 Wissenschaftlern, die über ein Jahr hinweg Proben an der Mündung des Flusses genommen und analysiert haben.
Als am 5. November 2015 bei Mariana der Damm eines Abraumbeckens aus der Eisenerzgewinnung gebrochen ist, haben sich Millionen Tonnen von Schlamm in den Rio Doce ergossen. Knapp 700 Flusskilometer wurden verseucht, 19 Menschen kamen ums Leben und 39 Munizipe waren ohne Trinkwasser.
An der Mündung des einst artenreichen Flusses hatten die Wissenschaftler schon vor der Katastrophe Daten gesammelt. Die wurden nun mit den neuen Analysen verglichen. Das Ergebnis ist ernüchtern.
Die Werte vom Eisen sind im Durchschnitt doppelt so hoch, die vom Mangan dreimal so hoch und die vom Aluminium sogar viermal so hoch, als vor dem Dammbruch. Festgestellt haben sie ebenso, dass bei Hochwasser die Schwermetallmengen stets ansteigen.
Untersucht wurde ein Gebiet an der Mündung von zehn Kilometer. Neben den hohen Werten von Schwermetallen haben die Experten einen Rückgang des tierischen Planktons festgestellt. Dessen Vielfalt hat um 40 Prozent abgenommen.
Von den Forschern wird dies als besonders besorgniserregend eingestuft, da das Plankton am Anfang der Nahrungskette steht und sich Veränderungen auf die gesamte Tierwelt auswirken.
Insgesamt 260 Seiten umfasst der erschütternde Bericht über den Status Quo des Rio Doce und die Auswirkungen des Dammbruchs. Er wird den Umweltbehörden übergeben und dürfte sich bei den Rekuperationsmaßnahmen des Flusses niederschlagen.
Inhaber des Eisenerzabbauunternehmens Samarco sind die Konzerne Vale und BHP Billiton.