Etwa 41 Milliarden Reais (umgerechnet etwa 11,2 Milliarden Euro) sind für den Bau der Stadien und der Infrastruktur der olympischen Spiele in Rio de Janeiro ausgegeben worden. Anders als versprochen kann die Bevölkerung nicht viel davon profitieren. Ein Jahr nach dem Großevent sind etliche der Anlagen nahezu ungenutzt, andere gänzlich verwaist und dem Vandalismus preisgegeben.
Seit Dezember ist der groß gefeierte Parque Radical geschlossen. Er sollte eigentlich als Freizeitanlage der Öffentlichkeit übergeben und für Kanu- und Rad-Cross-Training verwendet werden. Sein Unterhalt verursacht indes monatliche Kosten in Höhe von etwa 200.000 Euro.
Lediglich einzelne Evente werden im Parque Olímpico da Barra ausgetragen. Der schlägt aber gleich mit zwölf Millionen Euro im Jahr zu Buche.
Vorübergehend geschlossen ist das Velódromo. Ein Brand hat vor Kurzem die Dachstruktur beschädigt. Das Maracanã erlebt ebenso ein Trauerspiel. Der Betreiber, das Unternehmen Odebrecht, ist nicht in der Lage es aufrecht zu erhalten. Gegen ihn wird im Korruptionsskandal Lava Jato ermittelt. In der Guanabara-Bucht gibt es nach wie vor mehr Müll als Fische.
Die Arena im Parque Olímpico, die eigentlich abgebaut und in vier Schulen verwandelt werden sollte, steht immer noch. Das Problem: es fehlt an Geld. Der Bundesstaat Rio de Janeiro ist pleite. Schon kurz vor der eindrucksvollen Eröffnungsfeier hatte Rio de Janeiro den finanziellen Notstand ausgerufen.
Als Erfolg kann hingegen der Boulevard Olímpico in der revitalisierten Hafenregion der Stadt verbucht werden. Etliche im “Porto Maravilha“ installierte Einrichtungen, wie das futuristische Museu do Amanhã, ziehen nach wie vor Bewohner Rio de Janeiros und Touristen an.